Somehow

44 ~ Endless Love

Ich spürte es. Fühlte es tief in mir. Das war meine Beth. Das war mein Engel der da lag.

Kaum an der schneebedeckten Person angekommen, lies ich meinen Rucksack in den Schnee fallen und mich gleich hinterher. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus, schob den Schnee an der Stelle etwas zur Seite wo ich den Kopf vermutete und hielt die Luft an. Oh my God..... 

Ich riss meine Augen auf und entfernte schnell den restlichen Schnee von ihrem ganzen Körper als ich das Gesicht meines Engels erblickte. Tränen rannen mir unaufhaltsam über die Wangen und ich konnte meinen Augen kaum glauben. Als Ralph und seine Männer dann endlich bei mir ankamen, wurde ich sanft aber bestimmt zur Seite geschoben, während sie ihre Arbeit erledigten. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Überall in ihrem Gesicht war getrocknetes Blut und ihr Atem ging sehr schwach. Ihre Lippen...einst so wunderschön rosig und weich....waren blau, aufgerissen und trocken. Ihre Augen...wo ich nur eines erkennen konnte, da das andere komplett zugeschwollen war, starrten ins Leere. Was war nur passiert. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Beth ihre Finger bewegte und nahm vorsichtig diese in meine Hand um ihr zu zeigen das sie nicht mehr alleine war. Holy Shit...sie war so eisig. Sanft strich ich ihr über die Handfläche und redete beruhigend auf sie ein. "Ich bin hier Beth, halte durch, ich bin hier Engelchen"...Ich wusste nicht ob sie mich hören konnte aber falls doch, sollte sie wissen das ich hier war. Wir hatten sie gefunden. 

Pov Beth

So kalt.....ich weis nicht mehr wann mein Körper aufgegeben hatte...irgendwann plumpste ich einfach seitlich liegend in den Schnee und konnte nicht mehr aufstehen. Ich versuchte es...aber nichts regte sich....es war wohl vorbei...

Ich bemerkte wie es nun völlig dunkel wurde und der Schnee neben mir...wahrscheinlich auch auf mir....liegen blieb. Irgendwann war ich eingeschlafen oder ohnmächtig geworden, als ich wieder zu mir kam, sah ich einfach nur dunkles weiß......den Fluss...der eigentlich neben mir hätte sein sollen, hörte ich nur sehr schwach...Ein letztes Mal versuchte ich mich zu bewegen, ich musste doch weiter...Kathy wartet doch auf mich.....

Dumpf hörte ich eine Stimme.....Ogott er hatte mich gefunden.....ich will nicht wieder zurück....Er würde mich extra am Leben erhalten nur um mich zu bestrafen....Ich musste hier weg......Körper verdammt beweg dich......

Plötzlich wurde es hell und ich sah den strahlend blauen Himmel. Blau mmhhhh ich erinnerte mich an Aya's wunderschöne blaue Augen und bildete mir sogar ihre Stimme ein. "Engelchen"....ich liebte es wenn sie das zu mir sagte. Anfangs nur ein Kosewort ihrerseits, doch mit der Zeit bildete ich mir damit soviel mehr ein.

So war es wohl wenn man stirbt. Meine Zeit war gekommen. Es tut mir Leid Kathy das ich es nicht mehr geschafft habe...aber du bist umgeben von Menschen die dich lieben. Du wirst nicht alleine sein. Ich gehe zu deinem kleinen Bruder und wir passen zusammen auf dich auf. Es ist in Ordnung. Verzeih mir bitte......

8 Monate später

Pov Aya

"Kathy.. Wir müssen los. Wo ist meine kleine Maus?"...rief ich lachend in Richtung Kinderzimmer. Und schon sah ich die kleine Prinzessin um die Ecke laufen. Breitgrinsend blieb sie vor mir stehen und drehte sich einmal um die Achse. "Wunderschön mein Schatz. Und hier..."..ich setzte Kathy vorsichtig ihr Diadem auf, passend zu ihrem Prinzessinnenkleidchen..."nun bist du fertig....verzeih....nun seit IHR fertig...werte Prinzessin Kathleen"....rief ich ihr grinsend zu und sah ihren stolzen Blick der sich aber sogleich änderte.

"Tante Aya?" wisperte Kathy leise..."Ja Maus?"...ich kannte diesen Ton schon zu gut und wusste was nun kommt. "Ich wünschte....ich wünschte Mama wäre hier...." flüsterte sie leise schniefend und senkte ihren Blick. Schnell hob ich Kathy hoch und hielt sie eng an mich. Streichelte ihr beruhigend über den Rücken während sie ihre kleinen Arme um meinen Hals legt und ihr Gesicht an meine Schulter legt. "Ich weis Kathy...das wünschte ich auch. Wenn du möchtest...können wir danach kurz zu ihr gehen. Dann kannst du ihr von deinem ersten Schultag erzählen" Kathy beugte sich etwas von mir weg und überlegte. Ich sah in zwei traurige Augen, doch sie nickte und versuchte zu Lächeln. "Na komm Maus. Deine Mama würde wollen das dieser Tag ganz besonders für dich wird. Also nicht mehr weinen ok?" versuchte ich sie nochmals auf zu heitern und es schien zu funktionieren.