Tag 5 - Kap 2
Ich würde es schaffen.....Ich musste einfach.
Vorsichtig öffnete ich die schwere Türe etwas weiter und lauschte. Doch es war nichts zu hören. Ob das nun gut oder schlecht war, war ich mir nicht ganz so sicher, aber für den Moment war ich froh darüber. Noch immer an der Wand gelehnt, nahm ich all meinen Mut zusammen, atmete nochmals tief durch und schlüpfte durch die Türe hinaus. Ich stand in einem schmalen Gang ohne Fenster, in dem nicht viel zu sehen war. Der Schlauch lag am Boden und der Rolltisch war auch da, allerdings ohne jegliches Werkzeug darauf. Schade, hätte noch nützlich sein können. Auf der Suche nach dem Ausgang, humpelte ich den Gang entlang, versuchte meine Atmung flach zu halten und den Schmerz aus zu blenden. Endlich sah ich eine Türe und beschleunigte meinen Schritt so gut es ging. Ich musste mich beeilen...John kam sicher bald zurück. An der Türe angekommen, lauschte ich nochmals, aber ich hörte nur meinen eigenen Atem. Also legte ich meine Hand an den Griff und drückte diesen hinunter um die Türe zu öffnen.
Ich konnte es nicht glauben...die Türe öffnete sich wirklich. Was ich sah verschlug mir den Atem. Ich war immer der festen Ansicht, wenn das Licht in meiner Zelle anging, dass es Tag sei...aber nun war ich mir nicht mehr so sicher, denn es war mitten in der Nacht. Wieviel Zeit war nun vergangen? Der Mond schien sehr hell vom Himmel und leuchtete auf das weite Feld vor mir. Überall lag Schnee...und weit und breit war nichts zu sehen außer wilder Natur. Am Ende des Feldes sah ich eine kleine Baumansammlung und hoffte auf einen Wald. Ich biss meine Zähne zusammen und humpelte so schnell mich meine Füße tragen konnten, durch den kalten Schnee auf die Bäume zu. Je näher ich kam, desto deutlicher sah ich, dass ich recht hatte. Vor mir erstreckte sich ein kleiner Laubwald. Endlich am ersten Baum angekommen, lehnte ich mich Schweiß gebadet an diesen, keuchte und schloss für einen Moment die Augen. Die eisige Luft brannte in meinen Lungen und ich fror fürchterlich. Ich musste schnell hier weg, sonst wäre John eins meiner kleinsten Probleme.
Mit neuem Mut lief ich weiter und weiter, der Weg kam mir schier endlos vor. Immer wieder musste ich kurze Pausen einlegen, zum einen, um zu Atem zu kommen, und zum anderen zum lauschen. Wenn es in der Nähe eine Straße gäbe, würde ich Autos hören....aber nichts.....außer Stille......hier und da hörte man fallenden Schnee oder brechende Äste...aber ansonsten war kein Geräusch von menschlicher Zivilisation zu hören. Aber ich durfte nicht aufgeben. Ich dachte an Kathy. Meine kleine Kathy. Beim Gedanken an meine Maus wurde mir ganz warm und ich musste lächeln. Ich hatte einen Grund mich hier raus zu kämpfen.
Irgendwie musste ich wieder zu meiner Kleinen zurück. Plötzlich ertönte ein lauter Schuss und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. "Lauf kleines Schweinchen. Ich habe dir lange genug Zeit gelassen, damit du einen Vorsprung hast. Jetzt bin ich dran!" hörte ich die laute Stimme und das Lachen von John.

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Somehow
RomanceLiebe mich, mit all deinem Sein; spüre mich mit all deinen Sinnen; berühre mich mit Herz und Seele und halte mich geborgen bis ans Ende der Zeit.... Wenn Liebe zum Anker wird, der dich in die Tiefe zu zieh'n droht. Es werden sexuelle und gewalttäti...