Kapitel 3

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Sam by MusicalGirl200

Ich hatte gerade aus dem Wald ein paar Kräuter geholt für einige Zaubersprüche und Mixturen. Bald würde ich das Mal los sein und da wollte ich für meine Zauber alles zusammen haben. Ein guter Hexer hatte immer alles zur Verfügung, was er gebrauchen könnte. Mit einem breiten Grinsen wollte ich zurück zu meinem schwarzen Sportwagen, als ich plötzlich Blut roch.

Meine Augen veränderten sich kurz rot, doch dann entspannte ich mich wieder und folgte dem Blutgeruch. Bei Blut konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich konnte auf jeden Fall erkennen, dass es menschliches Blut war. Doch was machte ein Mensch hier im Wald? Oder stammte es von einem Werwolf? Ich war kein Fan von Werwölfen. Die waren immer so unhöflich und nervtötend. Ich hatte ja auch ein ordentliches Temperament, aber die Werwölfe waren eigentlich immer nur Stinkstiefel.

Ich lief weiter in den Wald und dann hörte ich auch schon ein Knurren und roch die Werwölfe. War ja klar, dass sie auch da waren. Wann kümmerten sich Werwölfe schon um ihren eigenen Dreck. Ich trat etwas zwischen den Bäumen hervor und konnte nicht glauben, was ich da sah. Die verfluchten Werwölfe umkreisten ein Mädchen, ein völlig nacktes Mädchen. Ich strengte nochmal meine Nase an und war verwundert dadurch zu erfahren, was sie war. Sie war ein Wertier. Wertiere waren inzwischen nur noch sehr selten auf dieser Welt. Das war wirklich interessant.

Sie blutete stark aus ihrem Oberschenkel und der Duft des köstlichen Blutes erfüllte nun wieder meine Nase. Allerdings versuchte ich mich zu beherrschen. Das Mädchen hatte ganz blasse Haut und langes weißes Haar. Sie sah eigentlich echt süß aus und wie könnte ich so ein süßes Mädchen verbluten lassen und außerdem hatte ich Lust ein paar Werwölfen zu zeigen, wo es lang ging.

Also trat ich aus den Bäumen heraus. "Also wirklich ihr Hündchen, lasst doch das arme Mädchen in Frieden. Zehn gegen einen ist schon wirklich nicht fair. Also macht mal lieber einen Abflug und holt Stöckchen oder pinkelt an einen Baum", zog ich die Werwölfe amüsiert auf.

Die Wölfe drehten sich sofort zu mir um. Das Mädchen hob ihren Blick und erkannte mich wahrscheinlich nur verschleiert, da ihre Sicht durch all die Tränen beeinträchtigt war. Aber sie roch bestimmt, was ich war. "Verpiss dich Vampir, oder wir machen dich fertig", hörte ich die Stimme des einen Wuffis. Wahrscheinlich dachte hier jeder, ich würde sie nicht hören, aber Fehlanzeige. Ich hörte alles klar und deutlich.

Ich dachte auch nicht daran zu verschwinden und die Wölfe fletschten bedrohlich ihre Zähne. Ich grinste nur darüber. Das war echt witzig. Während die Werwölfe sich auf mich konzentrierten, versuchte das Mädchen davon zu laufen, doch es schien zu schmerzen, als sie sich auf ihre Beine heben wollte und immer mehr Blut trat heraus.

Doch einer der Wölfe schmiss sie wieder um. "Schön hier geblieben, Mietze", meinte er an sich gerichtet und bei dem Sturz landete sie mit ihrem Arm unsanft und stieß sich einen dicken Ast in ihr Fleisch. Sie schrie vor Schmerzen auf und ich roch noch mehr Blut. "Bitte lasst mich doch gehen", weinte sie bitterlich und zog sich den Ast wieder heraus.

Ich schüttelte den Finger, wie es Eltern oder Lehrer immer taten, wenn die Kinder unartig gewesen waren. „Na, na, na so behandelt man doch keine Dame in Nöten", rügte ich sie, als das Mädchen umgestoßen wurde und ihr Blut stieg noch mehr in meine Nase. Sie roch wirklich köstlich.

„Ich gehe übrigens nirgendwo hin, aber ich gebe euch einen gut gemeinten Rat ihr Baumpinkler. Wenn ihr nicht Hundefutter werden wollt, zieht lieber Leine. Na, habt ihr den Witz verstanden?", sagte ich zu ihnen und eilte mit meiner Vampirgeschwindigkeit vor das Mädchen. Ich lullte etwas zu ihr. Sie sah echt scharf aus. Sie war viel zu schön, um sie sterben zu lassen.

Die Wölfe waren erst verwirrt, dass ich sie verstehen konnte. Aber wie ich das machte, blieb mein Geheimnis. Schließlich knurrten sie mich an und einer sprang auf mich zu. Mit Leichtigkeit brach ihm das Genick und er ging tot zu Boden. „Wer ist der Nächste?", fragte ich schief grinsend und winkte sie zu mir.

Mit vor Schrecken geweiteten Augen sah das Mädchen zu wie ich diesen Werwolf getötet hatte. Das Rudel wurde dadurch nur noch wütender und stürzten sich alle auf mich. Ich tötete noch drei weitere, während sie mir nicht mal einen Kratzer zufügten. Ich wusste eben, was ich da tat.

Das Mädchen nutzte die Chance und lief weg, aber sie vergass, dass ihr Bein dabei ein richtiges Hinderniss war, also kam sie nicht weit genug. Die restlichen Werwölfe ergriffen die Flucht und ich holte sie ein und stellte mich vor sie. Ich grinste sie breit an, während sie vor Angst zitterte. Ihr Oberschenkel blutete immer noch, während ihre Wunde an ihrem Arm bereits verheilt war.

„Wohin denn so eilig Liebes? Bedankt man sich so etwa für seine Rettung?", fragte ich sie mit einem schiefen Grinsen. Sie starrte mich nur weiter mit großen Augen an und ich erkannte in ihren graublauen Augen Angst. Eigentlich hatte ich auf Frauen eine andere Wirkung.

Ich seufzte und zog meine Jacke aus, um sie ihr umzulegen. „Dir ist bestimmt kalt. Soll ja keiner sagen, dass Ritterlichkeit ausgestorben ist und jetzt bringe ich dich mal in mein Penthouse und hol dir die Kugel aus dem Bein", sagte ich zu ihr und hob sie auch schon hoch und hielt etwas die Luft an wegen ihres Blutes.

Sie war völlig perplex als ich ihr fürsorglich meine Jacke umgelegt hattest nicht und sie hoch hob. "Du... Bringst... Mich wohin? Nein, ich will in meine Höhle. Bitte... Tu mir nichts. Bitte", wimmerte sie leise und ihre Angst schien immer größer zu werden. Sie sollte sich mal entspannen. Sie konnte froh sein, dass ich hier war. Bestimmt fand sie mich anziehnd. Jedes Mädchen tat das.

Ich seufzte. „Ach Liebes, hätte ich dich töten wollen, hätte ich das schon längst getan und nur in meinem Penthouse kann ich dich verarzten", erklärte ich ihr und eilte mit Vampirgeschwindigkeit zu meinem Auto. Dort öffnete ich die Beifahrertür. Ich setzte sie vorsichtig auf den Sitz und schnappte mir schnell aus meinem Kofferraum eine Unterlage. „Bitte achte darauf mir nicht das ganze Auto voll zu bluten, danke?", wies ich sie daraufhin und stieg auch schon ein und fuhr los.

Dieses Mädchen faszinierte mich, warum auch immer. „So ein zierliches Mädchen wie du sollte sich lieber nicht mit diesen Baumpinkler anlegen. Aber dank dir hatte ich mal wieder etwas Spaß", versuchte ich mit ihr eine Unterhaltung zu starten und fuhr immer näher Richtung Stadt. Sie zog meine Jacke noch enger um ihren schlanken Körper. „Du bist wirklich ein faszinierendes Wesen Liebes. Darf ich fragen, was für ein Tier du verkörperst?", frage ich neugierig weiter.

Lange würde sie meinem unglaublichen Charme nicht mehr widerstehen können. Niemand konnte das. Ich war unwiderstehlich.

Cursed Beings - Demons&AnimalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt