Kapitel 18

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Sam by MusicalGirl200

Oben angekommen, ging ich den Gang entlang bis zu der besagten Tür. Ich war verwundert, dass hier kein Sicherheitsdienst war. Das war irgendwie seltsam. Wieso sollte man so wertwolle Gegenstände unbeaufsichtigt lassen? Ich versuchte die Tür zu öffnen, doch sie war abgeschlossen. Ich sah mich schnell um und drückte sie mit einem kräftigen Ruck auf. Tja, das Schloss war schon mal dahin.

Ich ging in den Raum und schloss leise hinter mir die Tür. Ich machte mir gar nicht die Mühe das Licht einzuschalten, da ich auch so gut sah. Der Raum war riesig, wie eigentlich alles hier. Es standen viele Kartons rum, aber als ich diese durchsah, war dort nicht mein Dolch zu finden. Dann entdeckte ich im hinteren Eck eine Vitrine. Sofort rannte ich dort hin und da war er. Mein Dolch, der mein Mal entfernen konnte, stand in einem Ständer.

Die Vitrine war abgesperrt. Ich würde wohl oder übel die Scheibe einschlagen müssen, um den Dolch zu bekommen. Doch ich kam gar nicht soweit, als ich hörte, wie hinter mir die Tür aufging. Ich roch bereits, dass Menschen den Raum betraten. Ich schnaufte frustrierend auf. Das wäre ja auch viel zu leicht gewesen. Naja, mit etwas Manipulation würde ich das schon hinbiegen.

Also drehte ich mich um und blickte in die Gesichter von sechs Sicherheitsleuten. Süß, wie sie gleich sechs gegen einen antreten. Das Zeug hier musste wohl einiges wert sein, aber natürlich war es das. Ich wusste das besser, als jeder sonst. Ich grinste sie an, während sie nun auch noch das Licht anschalteten. "Sie haben hier nichts verloren. Das hier ist ein privater Bereich und Sie sind einfach eingebrochen", sagte der eine Sicherheitsmann streng und ein anderer schloss die Tür.

Ich kniff die Augen zusammen. "Sie bleiben jetzt schön mit uns hier und wir rufen die Polizei. Die wird das mit Ihnen klären", sagte nun noch ein weiterer und griff nach seinem Telefon, doch innerhalb einer Sekunde war ich bei ihm und brach ihm die Hand, wodurch das Handy auf dem Boden landete. "Na, na, na das wollen wir doch lieber mal lassen oder ich breche dir auch noch deine andere Hand", sagte ich zu ihm und sah ihm dann tief in die Augen. "Du wirst still stehen und gar nichts tun", manipulierte ich ihn.

"Sie haben Sie doch nicht mehr alle!", fuhr er mich an. Er ließ sich nicht manipulieren, also hatte er Mondkraut im Organismus. Ich seufzte. Das war weniger gut für die Sicherheitsleute. Aber ein Blutbad schien sich nicht vermeiden zu lassen. Sie hatten mich gesehen, ich konnte sie nicht manipulieren und sie hinderten mich an meinem Vorhaben.

Ich ließ mein Vampirgesicht erscheinen und begann sie einem nach dem anderen umzubringen. Dem Einen brach ich das Genick, dem Anderen riss ich mit meinen Zähnen die Kehle raus, den anderen Beiden riss ich ihr unbedeutendes Herz heraus. Dann waren nur noch zwei übrig und sie winselten vor Angst. "Sie sind ein Monster!", wimmerte der Eine voller Angst und wollte zur Tür, doch ich zog ihn zu mir. "Oh ja, das bin ich", knurrte ich und begann ihn leer zu trinken und dem letzten brach ich einfach das Genick.

Nachdem die Arbeit getan war, atmete ich tief die Luft aus. Wow, das war witzig gewesen. Ich ging wieder zur Vitrine und schlug mit meinem Ellenbogen die Scheibe ein. Dann nahm ich mir grinsend den Dolch und steckte ihn innen in meinen Smoking. Ich sah an mir hinab. Ich war mit Blut besudelt. So ein Jammer, ich hatte diesen Smoking wirklich gemocht. Ich konnte Schritte hören, also öffnete ich das Fenster und sprang heraus. Vielleicht sollte sich dieser Milliardär mal besseres Sicherheitspersonal einstellen und Kameras oder irgendetwas installieren, um seine seltenen Objekte zu schützen. So ein Narr!

Kaum war ich zu Hause angekommen zog ich schnell mein Jackett aus und mein Hemd. Es war endlich an der Zeit dieses Mal loszuwerden. Ich ging in die Küche und holte mir ein Glas hervor und stellte es auf den Tisch, ehe ich mich mit dem Dolch in der Hand setzte. Ich biss mir kräftig in die Handfläche und ließ etwas Blut in das Glas tropfen, dann spürte ich auch schon wieder, wie die Wunde langsam zu heilen begann. Ich tunkte die Spitze des Dolches in mein Blut und holte sie anschließend wieder heraus.

Man konnte deutlich sehen, wie sich die Spitze des Dolches nun erhitzte. Dann holte ich tief Luft und setzte den Dolch an meinem Handgelenk an. Ok, das würde jetzt unangenehm werden. Ich musste mir das Mal mit diesem Messer herausschneiden und das würde selbst mir weh tun. Ich begann zu schneiden und es tat fürchterlich weh und dadurch, dass die Spitze auch noch erhitzt war, brannte es fürchterlich. Ich konnte nicht anders und musste aufschreien, während mir Schweißperlen von der Stirn rannen.

Man konnte sehen, wie sich die Haut mit dem Mal ablöste und dann dauerte es noch einen Moment und ich hatte meine Haut mit dem Mal in der Hand. Ich atmete schwer und sah, wie mein Handgelenk zu heilen begann und das ganz ohne Mal. Ich warf meine Haut mit dem Mal weg und steckte den Dolch in das Glas. Ich schloss die Augen und konnte endlich wieder fühlen, wie die Macht meines Hexen-Ichs durch meine Adern floss.

Endlich war ich wieder ich selbst. Ich war wieder zurück. Ich konzentrierte mich und ließ all das auf mich wirken. Oh ja, sie war wirklich wieder da. Nach über 150 Jahren hatte ich endlich meine Magie wieder. Ich lachte erleichtert und gönnte mir Gleich ein Glas Bourbon. Jetzt konnte ich Lexi finden und zurückholen, wenn sie das auch wollte. Doch davor würde ich am nächsten Morgen erst einen Schutzzauber über das Penthouse sprechen, dass hier kein Vampir hinein konnte. So war sie wenigstens hier vor Alexanders Leuten sicher und auch ich hatte meine Ruhe vor ihnen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich wie neu geboren. Ich fühlte die Magie und das erfüllte mich voller Freude. Nachdem ich gefrühstückt hatte, begann ich gleich den Schutzzauber zu sprechen, was mir mit links gelang. Wenn man Magie beherrschte, verlernte man das nicht, auch nicht nach über 150 Jahren. Danach schnappte ich mir Lexis blutgetränktes Kleid. Ich roch daran und ihr Duft stieg mir in die Nase. Dann umschloss ich fest das Kleid und schloss meine Augen.

Ich sprach einen Spruch und versuchte so mit ihr in Verbindung zu treten, um herauszufinden, wo sie sich aufhielt. Doch was ich da sah, beunruhigte mich. Die Verbindung war nicht gerade stark und brach immer wieder ab. Dann sah ich etwas wie ein Labor, ein Tisch, Menschen in Kitteln, ich hörte Lexis Flehen und da war Blut. Plötzlich schlug ich die Augen auf und sie glühten rot vor Zorn. Ich wusste, wo Lexi war.

Sie war in einem Forschungslabor. Diese verdammten Leute schienen an ihr Experimente durchzuführen. Die waren nicht besser, als die Jäger, die übernatürliche Wesen jagten. Nur, weil sie etwas nicht verstanden, musste es nicht gleich auf dem Tisch unter dem Messer landen. Sofort zog ich mich an und machte mich auf den Weg. Das würde für die Menschen in diesem Labor wohl nicht gut ausgehen. Ich war außer mir vor Wut und mit meinen zusätzlichen Hexenkräften war ich nicht mehr aufzuhalten.

Cursed Beings - Demons&AnimalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt