Kapitel 61

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Lexi by LuanaWhite

"Sam!" rief ich verzweifelt. Was hatte Thomas mit ihm gemacht?

Aber kaum war Thomas verschwunden, fielen auch die Wurzeln von meinen Beinen und ich eilte sofort an die Seite meines Mannes. Ich warf einen sorgenvollen Blick auf seine Narbe.
"Sam, was hat er gemacht?" fragte ich ihn panisch und begann sein Gesicht in meine Hände zu nehmen um ihn zu begutachten ehe ich ihm in meine Arme zog.

"Ich weiß es nicht, Liebes." antwortete Sam. Er wusste es nicht? Was für ein Zauber war das?

"Vielleicht... Vielleicht weiß es ja dein anderer Bruder? Joe? Oh Sam." stammelte ich und umarmte ihn sofort noch mal.

"Ich werde zu Hause in meinen Büchern nachsehen und dann sehen wir weiter." entgegnete mir Sam ruhig. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Ich war panisch und hatte Angst. Angst, was dieser Zauber mit Sam gemacht hatte.

Die ganze Fahrt über wirkte Sam total angespannt. Ich wusste nicht ob das einfach nur wegen Thomas Auftauchen war, oder wegen dieses unbekannten Zaubers den sein Bruder ausgeführt hatte. Irgendwas hatte er mit Sam gemacht, aber was?

Jedes Mal wenn ich anfing darüber zu sprechen würgte es Sam ab. Und dann schaltete er plötzlich das Radio ein. Er wollte mit mir darüber nicht reden?

Wieso nahmen unsere kurzen Flitterwochen nur so ein bitteres Ende?
"Sam, rede doch mit mir." flehte ich ihn an, aber er schüttelte nur den Kopf und dann konnte ich sogar beobachten wie er dagegen ankämpfte, dass sein Vampirgesicht hervor kam. Was hatte Thomas mit meinen Sam bloß gemacht?

Als wir nach ein paar Stunden dann endlich beim Penthouse ankamen, wartete vor der Tür die nächste Überraschung. Akira stand hier und lief uns den Flur entgegen.

"Lexi! Wo hast du nur gesteckt?" rief sie mir entgegen, doch plötzlich knurrte Sam auf und seine Augen waren rot. Er zeigte seine Vampirzähne.

"Sam!" rief ich eindringlich und stellte mich vor Akira. Ich wusste er würde meiner Freundin niemals absichtlich was tun. War dieser Zauber dafür verantwortlich? Steigerte er Sam's Blutdurst? Thomas meinte, ich würde es bald sehen wie Sam wirklich war. Aber so war er nicht. Sam hatte sich doch so gut unter Kontrolle gehabt, und jetzt schien der Vampir in ihm überhand zu ergreifen.

"Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich muss hier raus." entschuldigte er sich und rannte mit seiner Vampirgeschwindigkeit davon.

"Sam!" rief ich ihm hinterher aber er war einfach weg. Mir liefen vor lauter Verzweiflung die Tränen über die Wangen.

"Lexi, was ist denn passiert?" fragte mich Akira und ich wischte mir die Tränen weg. Ich sagte ihr sie solle erstmal mit rein gehen, immerhin hatte ich noch den Schlüssel vom Penthouse.

Als ich ihr erzählte, dass Sam und ich uns eine kleine Auszeit genommen hatten und uns einfach ein paar schöne Tage gemacht hatten, war sie sehr verständnisvoll und sie freute sich für mich, dass wir wieder zueinander gefunden hatten. Aber als ich ihr dann von Thomas erzählte, weiteten sich vor Entsetzen ihre Augen. Ich war froh dass sie hier war. Wenn ich alleine gewesen wäre, wäre ich sicher durchgedreht.

Aber ich war innerlich am Schreien. Wenn meine Theorie stimmte, dann würde Sam gerade bestimmt etwas machen, was ihm schwer belastete. Gerade jetzt, wo er keine unschuldigen Menschen mehr töten wollte, wurde er mit so einem bösen Zauber belegt. Ich hatte Angst dass das Sam zerstören konnte.

"Und was ist mit diesen anderen Bruder? Könnte er Sam davon nicht befreien?" fragte mich Akira aber ich zuckte verzweifelt mit meinen Schultern.

"Ich weiß nicht wie ich Joe erreichen soll. Ich habe ihn nur einmal getroffen. Bevor Sam und ich abgehauen sind um zu heiraten. Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll. Du solltest gehen, Akira. Mir wird Sam niemals was tun und ich will nicht dass dir etwas passiert." meinte ich zu meiner Freundin.

Ihr gefiel das nicht und sie wollte mich nicht allein lassen, aber ich konnte sie dann doch überzeugen. Ich gab ihr meine neue Nummer damit sie mich jeder Zeit erreichen konnte, und versprach mich zu melden sollte es was neues geben.

Dann war ich allein in diesem Penthouse. Ich liefe einige Male verzweifelt hin und her und verlor noch ein paar weitere Tränen. Was mache ich jetzt bloß?

Ich holte mein Handy raus und versuchte Sam anzurufen. Und er nahm tatsächlich nach einigen Versuchen ab.
"Sam, wo bist du?" fragte ich ihn verzweifelt.

"Lexi, mit mir stimmt was nicht." hörte ich seine zittrige und nervöse Stimme. Ich wünschte, er wäre nicht weg gelaufen. Ich wollte bei ihm sein. Ihm Kraft geben.

"Ich weiß, Liebling. Du musst jetzt auf mich hören, Sam. Du musst mir vertrauen. Okay? Lass mich dir helfen. Sag mir wo du bist." versuchte ich ganz ruhig zu sprechen, obwohl das wirklich schwierig war.

"Du darfst nicht her kommen." antwortete mir Sam und eine Träne lief erneut meine Wange hinab.

"Okay. Sag es mir trotzdem." entgegnete ich ihm. Sam wirkte so verzweifelt. Und ich begann Thomas zu hassen, für das, was er Sam angetan hatte.

"Im Wald." antwortete mir Sam und ich nickte etwas. Er versuchte sich von den Menschen fern zu halten. Das war gut.

"Okay, Sam. Geh in meine Höhle. Bleib dort. Kontaktiere Joe und schicke ihn zu mir ins Penthouse. Ich weiß dass du das nicht willst, aber nur mit ihm zusammen kann ich herausfinden was das für ein Zauber war. Und vielleicht finden wir einen Weg wie wir dich davon wieder befreien können. Ich weiß, du willst seine Hilfe nicht, aber es bleibt uns gerade keine andere Wahl. Ich liebe dich, und ich lasse dich nicht allein. Niemals." versuchte ich auf ihn einzureden. Und ihm etwas Hoffnung zu machen.

Es dauerte einige Momente ehe mir Sam antwortete. Momente die mir ewig vorkamen und mein Herz immer schneller zu klopfen anfing.
"Hier ist jemand." hauchte Sam leise in das Telefon.

Menschen im Wald? Das kam in Winchester Falls sehr selten vor. Meine Panik wurde immer größer. Sam hatte sich nicht unter Kontrolle. Ich spürte es. Diesmal war es anders. Früher hatte er sich seine Opfer bewusst ausgesucht, aber das hier... Was, wenn es eine Familie wäre? Kinder?

"Nein Sam, du bist stärker als das. Geh zur Höhle." versuchte ich ihn abzulenken und weiter auf ihn einzureden.

"Ich kann mich nicht dagegen wehren." war das Letzte was ich von meinen Mann noch hörte ehe er auflegte. Nein, Sam...

Ich starrte auf das schwarz werdende Display meines Handys und konnte es einfach nicht glauben. Du bist kein Monster Sam. Du kannst dich dagegen wehren. Ich weiß das.

Schnell rannte ich in das Gästezimmer und zog mir schnell was anderes an ehe ich das Penthouse verließ, auf das Dach rannte und die Häuserdächer Richtung Wald entlang sprang. Mir war egal ob mich wer sehen könnte. Ich musste im Wald sein ehe Sam etwas schlimmes machte. Er brauchte mich.
Egal was passiert, ich werde dich immer lieben. Mein Sam.

Cursed Beings - Demons&AnimalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt