Kapitel 49

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Lexi by LuanaWhite

"Verzeihen Sie, Miss, geht es Ihnen nicht gut?" fragte mich eine Kellnerin des Cafés welche auf mich zugekommen war, da ich einfach nur da stand und mich nicht mehr bewegte, während mir stumme Tränen die Wangen runter liefen.

Nein, mir ging es ganz und gar nicht gut. Mein Freund war in einem Anwesen voller seelenloser Vampire gefangen und wurde wahrscheinlich gerade auf die schlimmste Art gefoltert. Jason, eine andere Werkatze wollte mich dazu bringen mit ihm zu gehen. Er wollte dass ich seine Frau wurde und ihm war egal welchen Weg er dazu einschlagen musste. Und ein 500jähriger Hexer wollte mich auch gerade dazu bewegen meinen geliebten Sam aufzugeben und er wollte ihn ebenso tot sehen. Die Welt schien gegen uns zu sein und ich wusste einfach nicht wie ich meinen Liebsten retten sollte, ohne selbst dabei zu sterben.

"Miss? Soll ich jemanden für sie anrufen?" fragte mich die Kellnerin erneut als ich ihr keine Antwort gab. Ich würde ihr gerne sagen ja, aber wem? Es gab einfach niemanden der mir helfen konnte. Niemanden. Ich musste allein irgendwie einen Weg finden.

"Nein, danke. Mir geht's gut." antwortete ich ihr als ich mich aus meiner Starre löste und meine Tränen weg wischte. Die Kellnerin sagte noch irgendwas, aber ich verstand es nicht mehr. Ich hörte ihr nicht mehr zu und lief einfach schnell aus diesem Café raus. Wo war ich überhaupt? Ich kannte die Gegend nicht. Ich war völlig orientiertslos.

Ich raufte mir die Haare und begann die Straße entlang zu laufen. Was blieb mir auch anderes übrig? Dieser Thomas hatte mich mit seinen Zauber schließlich an jedem Ort, in eine beliebige Stadt, irgendwohin bringen können. Weit weg von Sam.

Aber nachdem ich eine Weile gelaufen war, erkannte ich ein paar Gebäude wieder. Ich erkannte Straßennamen. Offenbar war ich doch noch in Winchester Falls, und diese Tatsache erleichterte mich ungemein. Aber noch immer fragte ich mich, was ich nun tun sollte. Wie sollte ich Sam aus dem Anwesen heraus bekommen? Ich hatte keine magischen Fähigkeiten wie Sam. Selbst für ihn war es neulich gefährlich und riskant gewesen.

Ich entschied mich züruck ins Penthouse zu gehen. Vielleicht schaffte es Sam ja doch irgendwie selbst dort raus? Immerhin hatte er es schon mal geschafft ihm zu entkommen. Dann würde er bestimmt zu Hause als erstes nach mir suchen. Vielleicht fand ich ja auch in Sam's Büchern irgendwas, was mir weiter half. Irgendwas.

Nach meinen Gefühl nach, dauerte es Stunden bis ich endlich zu Hause ankam. Doch als ich die Tür zum Penthouse aufschließen wollte, war sie bereits offen. Es waren aber keine Spuren eines Einbruchs zu sehen. Ich konzentrierte mich auf meine Nase und... Konnte das sein? War Sam entkommen und zu mir zurück gekehrt? Aber er schien nicht allein zu sein. Ich roch einen weiteren Vampir.

Vorsichtig trat ich in die Wohnung ein.
"Sam?" fragte ich mit zittriger Stimme, doch dann würde ich plötzlich gegen die Wand gedrückt. Ich hörte wie dabei irgendwas zu Bruch ging. Ich kannte den Vampir. Er hatte Sam und mich schon mal angegriffen. Es war einer von Alexanders Leuten.

Dieser Vampir knurrte mich an und ließ bereits sein Vampirgesicht erscheinen. Er wollte mich beissen. Und meine Waffen waren in der Tasche. Verflixt.

Doch dann kam Sam! Er war es tatsächlich. Bestimmt würde er den Vampir gleich von mir weg reißen. Er würde mir helfen, so wie er es immer getan hatte, seit wir uns zum ersten Mal begegnet waren.

"Patrick, lass das Kätzchen los und lass uns gehen. Alexander wartet bestimmt schon auf uns."
Das Kätzchen? Alexander? Was sagte Sam da? Er sah wie ich bedroht wurde und er grinste?

Der Vampir namens Patrick knurrte.
"Ach komm schon, ich will nur einen Bissen haben." meinte er und Sam reagierte wieder ganz untypisch. Er schüttelte nur lachend den Kopf. Ich glaubte es einfach nicht.

"Da findest du noch was köstlicheres. Glaub mir, ich spreche da aus Erfahrung. Sie ist es nicht wert." Sam's Worte klangen abfällig und Patrick ließ mich los.

Ich glaubte das einfach nicht was ich da hörte. Er sah aus wie mein Sam, roch wie mein Sam, aber er sprach ganz anders. Ich...war es nicht wert? Was?

Was hatten sie Sam bloß angetan? Womit erpressten sie ihn?
"Sam! Was sagst du da? Ich hatte so Angst um dich und jetzt sprichst du so..." sagte ich verwirrt und sah ihn fragend an. Hatte er eine Ahnung was ich die ganze Zeit durchgemacht hatte?

Und seit wann war er mit diesen Vampir so gut? Er wollte wieder zurück zu Alexander? Irgendetwas ging hier vor. Ich wusste es genau. Und als Patrick mir seinen Rücken zuwandte, reagierte ich schnell und brach ihm das Genick, genauso wie Sam es mir einst gezeigt hatte.

"Sam, sag mir jetzt was los ist. Was haben sie dir angetan?" fragte ich ihn eindringlich und ging auf ihm zu. Ich wollte seine Hand nehmen, ihn umarmen und ihn küssen. Wir könnten weg laufen. Aus der Stadt raus. Weit weg von Winchester Falls. Ich würde mit Sam überall hingehen.

"Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Kätzchen. Alexander hat mir die Augen geöffnet und wir haben einen Deal abgeschlossen. Wir werden beide die mächtigsten Wesen durch die Münze werden und dafür ist mir jedes Opfer recht. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest. Such dir einen anderen Lover. Meinetwegen bleib hier im Penthouse, ist mir egal." entgegnete Sam völlig desinteressiert. Das tat weh was er sagte. Es tat wirklich weh, aber ich weigerte mich daran zu glauben was er da sagte.

Dann kniete sich Sam zu diesen Vampir am Boden. Er hob Patricks Köper hoch und wollte los, aber ich stellte mich ihm in den Weg. Angestrengt und genervt schnaufte Sam aus.

"Was denn noch?" fauchte er mich an und ließ seine Augen rot aufleuchten.

Oh, nein. So schnell würde er mich nach allem, was wir durchgemacht hatten, nicht abspeisen können und seine roten Augen konnte er sich auch sparen. Er hatte mir schließlich beigebracht stark zu sein, meinen Kopf nicht einzuziehen und mich niemanden mehr zu unterwerfen.

"Das glaubst du doch selbst nicht, was du da sagst, Sam! Du hast es mir versprochen. Du hast versprochen immer an meiner Seite zu sein! Du... Wolltest unter allen Umständen verhindern dass Alexander die Münze bekommt und jetzt willst du ihm helfen? Das glaube ich nicht. Du hast selbst gesagt, du willst diese Macht nicht. Du hast gesagt dass du mich liebst! Womit haben sie dir gedroht? Womit erpressen sie dich? Das bist nicht du!" redete ich unter Tränen auf ihn ein.

"Ich liebe dich, Samuel Green. Für immer. Egal was auch passiert, daran wird sich nie was ändern, hörst du? Und... Ich werde dich nicht gehen lassen. Da musst du mich schon manipulieren. Und du hast gesagt du würdest das niemals tun. Egal was auch los ist, Sam, wir beide bekommen das schon hin. Zusammen. Weißt du noch?"

Nein, jetzt, wo Sam vor mir stand, würde ich ihn grantiert nicht einfach so wieder durch diese Tür spazieren lassen und ihm zu Alexander zurück gehen lassen. Ich weigerte mich zu glauben, dass Thomas mit allem recht hatte.

Cursed Beings - Demons&AnimalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt