Cursed Beings - Demons&Animals

Kapitel 21

Lexi by LuanaWhite

Ich hielt mir die Hand auf die Wunde an meinen Hals, aber sie war schon dabei wieder zu heilen. Aber das war gerade nicht von Belangen. Nur, was ich gerade gesehen hatte.

Ich starrte Sam an als wir im Aufzug standen und nach oben ins achte Stockwerk fuhren. Vampire waren hinter Sam her. Aber wie hatte er das gemacht? Er hat meinen Angreifer das Genick gebrochen ohne ihn zu berühren? Und bei den anderen hatte er es genauso gemacht. Der eine Vampir sprach von irgendwelchen Kräften.

Sam merkte meinen fragenden Blick, aber er sagte nichts. Wir gingen in sein Panthouse und ich ging erstmal ins Badezimmer um mir das Blut abzuwaschen was noch an meinen Hals klebte. Doch da stand Sam plötzlich hinter mir und ich sah ihn über den Spiegel aus an.

"Ich denke, ich schulde dir eine Erklärung. Komm mit." forderte er mich ruhig und mit fester Stimme auf. Ja, ich hatte ein paar Fragen zu dem was eben passiert war, ich war neugierig.

Wir gingen in die Küche wo wir uns an den Tisch setzten. Oder eher gesagt ich, denn Sam schenkte sich ein Glas dieses Getränks namens Bourbon ein und stellte mir ein Glas Wasser hin. Ich sah ihn abwartend an und er schien zu überlegen wie er anfangen sollte.

Er fuhr sich mit der Hand durch sein braunes Haar und lehnte sich an den Kühlschrank. Dabei viel mir wieder auf, dass er ja immer noch voller Blut war und sah die Bilder wieder vor mir wie er getötet hatte. Aber merkwürdiger Weise machte es mir nicht das Geringste aus.

„Es tut mir leid, dass du gerade von Alexanders Leuten attackiert wurdest, vor allem da dieser Angriff mir gegolten hatte. Ich hatte dir ja schon mal gesagt, dass ich mir einige Feinde gemacht habe und naja, Alexander habe ich dabei ordentlich ans Bein gepinkelt." fing er an mir zu erklären und leerte sein Glas, um sich noch ein weiteres einzuschenken.

Ich nahm das Glas Wasser in meine Hand und nahm einen Schluck davon. Als ich merke wie meine Hand zitterte, stellte ich es schnell wieder ab und versteckte sie unter meinen Oberschenkel.
"Das braucht dir nicht leid tun, Sam. Langsam kann ich gar nicht mehr mitzählen wie oft du mich schon gerettet hast. Wir müssen nicht darüber sprechen wenn du nicht willst." sagte ich leise und senkte etwas meinen Blick. Ich musste das erstmal verstehen.

Die Vampire und der Angriff waren mir mehr oder weniger egal. Langsam gewöhnte ich mich an die Rolle des Opfers. Aber ich würde viel lieber wissen wie ich mich wehren könnte. Ich wollte zurück schlagen können wenn mich erneut jemand attackieren würde. Egal ob Wolf oder Vampir. Aber was mich interessierte war die Frage, ob Sam da wirklich magische Kräfte in der Tiefgarage angewendet hatte. Konnten sowas alle Vampire? Oder nur er? In unserer ersten Nacht hatte er erwähnt, dass er anders war.

"Seit wann kannst du zaubern, Sam?" fragte ich ihn dann einfach gerade heraus. Sam schmunzelte daraufhin und ich wurde rot auf meinen Wangen, als er sich mir gegenüber hin setzte.

"Ich bin kein Zauberer, falls du das meinst, Liebes. Ich bin ein Hexer." sagte er zu mir schließlich. Ich riss meine Augen auf.

"Was?" entfuhr es mir irritiert. Sam nickte.

"Ich bin ein Hexer Lexi. Seit meiner Geburt war ich ein Hexer." wiederholte er nochmal seine Worte und in meinen Kopf rattert es gewaltig.

Sam war ein Hexer? Und gleichzeitig ein Vampir? Wow, okay. Ich war nicht sehr bewandt in diesen Dingen. Bevor ich Sam kennen lernte, wusste ich nur von meinen eigenen Wesen und von den Wölfen. Er war der erste Vampir den ich kennen lernte in meinen Leben und alles was ich dachte zu wissen hatte ich von Büchern oder Filmen.

"Das ist... Cool." meinte ich dann und lächelte etwas verlegen. Sam wirkte sehr überrascht über meine Antwort auf seine Offenbarung.

Dann kratzte er sich aber am Kopf und es kam mir vor als wolle er mir noch mehr erzählen. Ich wollte nicht nachbohren. Er sollte mir nur das sagen, was er mir auch wirklich anvertrauen wollte, also sah ich ihm abwartend an.

"Freut mich, dass du das so siehst. Viele sehen mich als Hexer und Vampir als ein Verbrechen der Natur. Dabei habe ich mir nicht wirklich dieses Schicksal ausgesucht." erklärte er mir und machte eine kurze Pause und grübelte.

Auf diese Aussage hin stutzte ich ein wenig, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich etwas im Stuhl zurück während ich Sam genau musterte.

Sam ein Verbrechen der Natur? Wohl kaum. Was auf dieser Welt war denn schon normal? Menschen wussten immerhin nicht mal dass es Übernatürlichens gab, denn wenn sie es wüssten wäre ich auch ein Verbrechen gegen die Natur. Genaue wie Wölfe oder Hexen. Ich finde das lag ganz allein im Auge des Betrachters. Sam war perfekt so wie er war und nichts würde mich vom Gegenteil überzeugen können.

"Ich hätte meine Magie schon viel früher genutzt, aber vor 150 Jahren hat mein ehemaliger Hexenzirkel mir ein Mal verpasst, dass ich nicht mehr meine Magie hatte nutzen können. Aber gestern hatte ich mich endlich von dem Mal befreien können." erzählte er mir.

Anschließend holte Sam tief Luft.
"Hör zu Lexi, wenn du mit mir zu tun hast, möchte ich auch, dass du weißt, auf was du dich einlässt. Das hast du verdient. Du sollst die Wahl haben, ob du hier bleiben möchtest oder lieber gehen willst. Ich will es nicht abstreiten, mein Leben ist gefährlich und ich bin zu einem wahren Überlebenskünstler geworden, sonst hätte ich nicht schon über 500 Jahre auf den Buckel."

Ich konnte Sam ansehen dass er etwas unruhig wurde weil ich zunächst keine Antwort von mir gab. Er stellte mich immer noch vor die Wahl ob ich bleiben oder gehen solle. Aber ich dachte er wüsste längst dass ich hier bleiben wollte.

"Sam." begann ich und stand auf und ging um den Tisch herum. Ich dachte nicht nach sondern setzte mich einfach auf seinen Schoß und legte meine Hände auf seine halb blutigen Wangen und sah ihm fest in die Augen.

"Mir ist es egal, wie gefährlich es ist. Oder wer hinter dir her ist. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich von jemanden gewollt. Du gibst mir das Gefühl, das ich etwas wert bin. Also sollen diese Vampire, dieser Hexenzirkel oder wer auch immer kommen. Ich bleibe. Solange wie du mich hier haben möchtest." erklärte ich ihm mit liebevoller Stimme und lächelte ihn zärtlich an.