Kapitel 50

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Sam by MusicalGirl200

Lexi war so tapfer und einfach wundervoll. Es brach mir das Herz. Aber es ging nicht anders. Sie kannte Alexander nicht so, wie ich ihn kannte. Ich musste ihn aufhalten und das war etwas, was ich alleine tun musste. Sie sollte sicher sein.

Also blieb ich völlig unberührt von ihren Worten und lachte wieder. „Aber ich liebe dich nicht! Du bedeutest mir nichts und hast es mir auch nie. Du warst ein guter Blutbeutel und gut im Bett. Das ist alles Kätzchen. Ich will dich nicht, genau wie alle anderen, also lass mich endlich in Frieden! Versprechen kann man immer geben, ob man sie dann hält ist eine andere Geschichte. Das war alles nur Spaß! So ist das nun mal. Und ich finde jetzt den Weg selbst raus", sagte ich zu ihr eiskalt und drückte sie unsanft gegen die Wand.

Ich schloss schnell die Tür hinter mir und atmete tief durch. Mein Grinsen war verschwunden und ich fühlte mich nur noch schuldig. Ich konnte Lexi weinen hören und das meinetwegen. Das war es gewesen. Diese Worte würde sie mir niemals verzeihen. Ich hatte das beste in meinem Leben verloren, um sie zu beschützen. Schließlich lief ich mit Patrick und meiner Tasche in Vampirgeschwindigkeit davon.

Kurze Zeit später kam ich bei Alexanders Anwesen an, wo bereits zwei seiner Leute auf uns warteten. Als sie den leblosen Patrick sahen, wirkten sie irritiert. Ich winkte lässig ab. „Der macht nur ein Nickerchen. Der ist das schon gewohnt", erwiderte ich und warf ihn ihnen vor die Füße, bevor ich ins Anwesen ging.

Ich steuerte direkt auf Alexanders Zimmer zu und klopfte an seiner Tür. „Herein", rief er und ich trat ein. „Und? Alles gut gelaufen?", erkundigte er sich sofort. Ich nickte grinsend und holte die Schatulle mit der Münze hervor. „Sie ist hier drinnen und diese Werkatze wird uns auch nicht mehr in die Quere kommen. Dafür habe ich gesorgt. Allerdings solltest du dir nochmal überlegen, ob Patrick ein guter Soldat für dich ist. Das Kätzchen hat ihn mit links ausgeschaltet", erklärte ich meinem Erschaffer und packte die Schatulle auch wieder weg.

Alexander klatschte erfreut in die Hände. „Sehr gut gemacht Samuel. Ich wusste doch, auf dich ist Verlass. Willkommen zu Hause mein Lieber. Hier gehörtest du wirklich hin und kannst sein, wer du willst", entgegnete Alexander stolz. Oh wie gerne würde ich dich jetzt umbringen, aber ich wusste selbst, dass das leider nicht so leicht ging!

Ich grinste weiter. „Na schön, dann mache ich mich gleich mal an die Arbeit und suche den Zauber. Dann können wir vielleicht morgen bereits loslegen. Das Blut aller Wesen, dessen Kraft wir aufnehmen sollen, hast du schon?" Alexander nickte. „Ja, inklusive dein Blut nun." „Ok, dann bin ich mal in meinem Zimmer", entgegnete ich und ging nach draußen.

Ich war froh, als ich hinter mir in meinem neuen vorläufigen Zimmer die Tür schloss. Endlich war ich alleine. Ich setzte mich an den Tisch und holte meine Bücher und Schriften heraus. Ich begann sofort das zu suchen, was ich für meinen Plan brauchte. Ich musste jetzt wirklich genau arbeiten, um diesen Zauber zu entwickeln. Das würde viele Stunden dauern.

Eine stille Träne rann über meine Wange, wenn ich wieder daran dachte, was ich Lexi angetan hatte. Schnell wischte ich sie mir weg. Wenn das hier gut ging, würde ich sie mir zurückholen.

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Lexi by LuanaWhite

Aber ich liebe dich nicht! Du bedeutest mir nichts und hast es mir auch nie.

Diese Worte hallten immer wieder in meinen Kopf nach. Diese Worte machten einfach alles kaputt. Diese Worte stießen in mein Herz wie eine scharfe Klinge, welche das lebenswichtige Organ in lauter kleine Teile schnitt. Aber danach war nicht schluss.

Ich hatte das Gefühl jemand hätte mir meine Seele raus gerissen. Sie wie Papier in der Hand zerknüllt, zerrissen, und in allen Himmelsrichtungen verstreut.

Das ergab doch alles keinen Sinn. Wenn Sam mich nicht liebte, ihm nie etwas bedeutete, warum hatte er dann alles, seit wir uns begegnet waren, auf sich genommen? War das wirklich nur ein Spiel gewesen? Ein völlig, psychopatisches Spiel? Das konnte doch einfach nicht real sein. Das musste ein schrecklicher Alptraum sein.

Aber ich liebe dich nicht! Du bedeutest mir nichts und hast es mir auch nie.

Ich fühlte mich wie betäubt. Meine Beine gaben nach und ich fiel zu Boden wo ich mich schluchzend zusammen rollte und einfach nur weinte. Noch nie in meinen Leben hatte ich so großen Schmerz gefühlt.

Jason und Thomas... hatten sie mit allem recht gehabt? Was sollte ich nun machen? All meine Lebenskraft war mir mit diesen Worten von einer Sekunde auf die andere entrissen worden. Ich konnte nicht mehr atmen. Ich erstickte.

Stunden vergingen in denen ich einfach nur so liegen blieb und so lange weinte, bis ich keine Tränen mehr hatte. Und immer noch sah ich Sam's kaltes Gesicht vor mir, als er mir diese Worte sagte. Ich verstand es einfach nicht. Sam hatte mich nie geliebt. Es war alles nur gelogen gewesen. Einfach alles. Ich war nur ein Spielzeug für ihn gewesen. Genauso, wie ich für alle nur ein Spielzeug war. Sam hatte mich satt. Er hatte genug von mir. Die Welt hatte genug von mir.

Es machte keinen Sinn, weiter in diesem Penthouse zu bleiben. Also erhob ich mich langsam. Ich bewegte mich wie ferngesteuert, wie in Trance. Ich gehörte hier nicht her. Ich gehörte nicht in die Welt der Menschen. Diese Welt brachte nur Schmerz.

Die Tasche mit den Waffen ließ ich liegen. Und ehe ich aus dem Penthouse ging, griff ich noch einmal in meine Hosentasche und zog das Handy heraus. Das Handy... Ich schrie auf und warf es voller Kraft gegen die gegenüberliegende Wand und es zersprang in lauter Einzelteile. Dann begann ich zu laufen. Ich lief hinauf auf das Dach.

Dort oben lief ich so schnell ich konnte einfach weiter und sprang auf das nächste Dach. Und dann immer weiter und weiter bis der Wald immer näher kam. Der Wald. Mein Wald. Meine Festung der Einsamkeit.

Ich entledigte mich meiner Klamotten bis ich wieder völlig nackt war. Der Wind pfiff peitschend und ich löste das Haarband und warf es unachtsam weg. Ich wollte mich verwandeln, aber dazu fehlte mir die Kraft. Ich wollte einfach nur noch allein sein. Für immer.

Mir war kalt, aber das war mir egal. Ich ging zu meiner alten Höhle, verkroch mich darin. Sollte der Tod mich doch holen. Es hatte ohnehin keinen Sinn mehr. Nichts hatte mehr Sinn. Sam liebte mich nicht. Ich hatte alles verloren was von Bedeutung war.

Doch dann wehte ein mir fremder, jedoch bekannter Duft in die Nase. Ich sah kurz auf, senkte aber dann wieder meinen Blick. Mir war es gleich, wer oder was das war. Selbst als ich Schritte hörte die sich mir immer mehr näherten, sah ich nicht auf. Es war mir egal. Ich hatte mein Leben bereits verloren.

Cursed Beings - Demons&AnimalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt