23. Antreten, aber dalli

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Sie saßen am Strand und schauten schweigend auf das weite Meer. Der Schwarzhaarige hatte einige Fische zum Frühstück an Stöcken über einem kleinen Lagerfeuer gegart. Auch wenn der Blondine so gar nicht nach essen zumute gewesen war, hatte er sie überreden können, etwas zu sich zu nehmen. Sie hörten Schritte hinter sich, der Junge sprang sofort hoch, drehte sich um und trat ein paar Meter auf das Geräusch zu. "Du!", entfuhr es ihm und seine Schwester machte sich innerlich schon zum nächsten Wortgefecht bereit. "Dass du dich her wagst..." Sabo ignorierte ihn und ging direkt auf das Mädchen zu, doch Ace versperrte ihm den Weg. "Keinen Schritt weiter.", sagte er gefährlich leise. "Seren, bitte, ich will nur mit dir reden." Der Schwarzhaarige sah über seine Schulter zu ihr und sie nickte leicht, also ließ er ihn vorbei. "Wärst du so gut, uns alleine..." "Das kannst du vergessen Sabo, ich bleibe hier.", unterbrach er ihn. Der Blonde hockte sich neben sie. "Seren... es tut mir leid... ich weiß nicht, was in mich gefahren ist... es kommt nie wieder vor. Versprochen!" Er wartete auf eine Reaktion, als diese ausblieb und sie immer noch mit dem Gesicht in den Händen vergraben da saß, erhob er sich und trottete Richtung Wald. Der Sommersprössige trat neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie ergriff sie und blickte flehend in seine Augen, als würde sie nach einer Antwort suchen. "Es ist deine Entscheidung. Ich trage sie mit dir.", kam es ernst von ihm. Sie nickte und stand auf. "Sabo warte.", sagte sie, wohl etwas zu leise, denn er reagierte nicht. Also erhob sie die Stimme: "Sabo!" Er hielt inne, drehte sich um und war wohl etwas irritiert. Ihr Blick war fest und kühl. "Ich verzeihe dir. Vergessen werd ich es aber wohl nie. Denk immer an dein Versprechen, solltest du es brechen, dann brauchst du gar nicht erst versuchen, dich nochmal zu entschuldigen.", sprach sie so ruhig, dass es schon fast unheimlich war. Er nickte und lächelte unsicher: "Dann bis später ihr zwei." Er winkte noch kurz und verschwand dann im Wald.

"Sag mal, Prinzessin?" "Was denn?" "Erinnerst du dich noch an letzte Nacht?" Sie sah ihn irritiert an: "Ja klar, an jedes Wort. Wieso?" "Denkst du heute noch genauso?" Sie musste lächeln. "Heute.. bin ich von allem noch viel mehr überzeugt, als Gestern.", meinte sie und klang sehr überzeugt. "Du bist unglaublich, Schwesterchen.", grinste er breit. "Du auch Ace." Er sah sie verblüfft an und beide lachten. "Sag mal, was hälst du von einer kleinen Feier?", wollte die Blondine wissen. "Was gibt es denn zu feiern?" "Brüder, eine Schwester, unsere Versprechen und uns fällt sicher noch mehr ein.", sagte sie breit grinsend. "Klar, lass uns heute Abend feiern." "Lust was zu kochen?" "Aber mit dir doch immer, Prinzessin." Er griff mit einer Hand den Rucksack und mit der anderen die ihre Rechte und sie liefen los.

Als sie an die Hütte kamen, konnten sie schon draußen Dadan hören. Sie war am toben und am schimpfen. "Lass mich lieber vor gehen Ace, sonst bekommst du wieder zu Unrecht etwas ab, wie letztes Mal.", meinte Seren mit einem zuversichtlichen Lächeln. "Sicher?" Sie nickte und ging ins Haus. "Seren! Da bist du ja, ein Glück.", jaulte die Orangehaarige. "Was hat Ace wieder angestellt, sag schon?!" "Nichts!", kam es schulterzuckend von ihr. "Jetzt nimm den Bengel nicht noch in Schutz! Ich hab dich heute früh draußen rumbrüllen gehört und dann wart ihr nicht mehr aufzufinden." Das Mädchen seufzte. "Ich hab nicht ihn, sondern Sabo angeschrien und bin danach zum Strand. Ace war bei mir, ich hab mich nicht gut gefühlt. Es ist alles wieder in Ordnung. Ehrlich! Wir haben es geklärt. Keine Angst, ich lasse dich mit dem Haufen doch nicht alleine.", grinste sie die Chefin an. "Dann bin ich ja beruhigt.", sagte die Frau sichtlich erleichtert. "Können wir heute Abend alle zusammen feiern, Dadan?" Angesprochene zog eine Augenbraue hoch, nickte dann aber. Ace, der inzwischen rein gekommen war, ging sofort Richtung Küche und befeuerte die Herde. Seine Schwester folgte ihm.

"Was gibt es denn heute?" "Sage ich dir nicht.", streckte sie ihm die Zunge raus. "Ich weiß aber, dass du es magst.", fügte sie hinzu. Er lachte: "Dir ist aber schon klar, dass wir es zusammen kochen und ich dann mitbekomme, was es wird, oder?" "Werden wir ja sehen.", feixte sie. "Ich hoffe nur Joanne hat heute früh alles gebracht.", dachte sie laut nach. "Die steckt da auch mit drinne?" "Klar doch! Also auf zum Vorratsraum." Sie schleppten allerhand Gemüse in drei riesen Töpfen in die Küche. "Wo stecken eigentlich die anderen Beiden?", fragte das Mädchen leicht schnaufend. "Du bist gut. Woher soll ich das wissen? Ich war bei dir." Sie lachte. "Ja ich weiß. Zerteilst du das Gemüse schon mal grob? Es muss nicht großartig geputzt werden, abwaschen reicht." Er salutierte "Jawoll Chef!" und lachte.

Seren trat vors Haus. "Sabo! Ruffy! Antreten, aber dalli!!!", schrie sie aus Leibeskräften und ein paar Minuten später hörte sie die Stimmen der Zwei. "Was los Seren?", wollte der Strohhut wissen. "Wir feiern heute Abend und ich brauche noch Fleisch fürs Essen. Ace und ich können uns nicht zerteilen. Also helft ihr und jagd was?" "Aber klar doch.", kam es grinsend von den Jungs. "Was hättest du denn gerne Schwesterherz?" "Büffel, wenn es geht." "Wird gemacht!" Beide salutierten gespielt und liefen los. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Sie ging nochmal Gemüse holen und begab sich damit wieder in die Küche.

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