17. Sofort

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"Na, Verhör überlebt?", fragte sie lachend, als Ace die Küche betrat. "Ey, das ist ja unheimlich... erst will er, dass wir uns verstehen und jetzt fühl ich mich schon wieder wie am Pranger.", raufte er sich die Haare, doch sie winkte ab: "Ich weiß, was du meinst, der kommt schon wieder runter."

Mit einem Mal flog die Tür auf und Sabo kam rein. "Los Ace raus!" Die beiden Köche sahen sich erschrocken an. "Sofort!" Angesprochener schnappte sich die Platte und ging hinaus. Das war der letzte Fisch gewesen und so nahm das Mädchen die Pfannen vom Herd, wusch sich die Hände, trocknete sie ab und funkelte ihren Bruder an: "Was ist los mit dir?!" "Das sollte ich dich fragen. Was willst du alleine mit ihm in der Stadt?" Sie deutete ihm ihr zu folgen. Ace sah schuldbewusst zur Seite, als die beiden durch den Raum nach draußen gingen. *Die ist sauer. Jetzt streiten sie sich bestimmt und das wegen mir.* "Hey Ace, wir gehen morgen alle vier zum Strand, hat Seren gesagt. Ich freu mich drauf.", kam es von Ruffy. "Hört sich toll an und wird bestimmt lustig.", erwiderte der Ältere. *Mit ihr wieder am Strand... Es war heute so schön, sie so ausgelassen und glücklich zu sehen. Ob es morgen wieder so wird?*

Draußen fasste sie ihren Bruder am Kragen und drückte ihn gegen die Hauswand. "Was ist dein verfluchtes Problem?", fragte sie ernst. Er stieß sie von sich weg. "Merkst du nicht, wie absurd sein Verhalten ist?!", schrie er sie an. "Bis gestern warst du weg und das wegen ihm. Du weißt noch, was er zu dir gesagt hat? Oder hast du das schon vergessen?" Sie sah ihn an und aus einem Grund, den sie selbst nicht kannte, lag Zorn in ihrem Blick. "Natürlich hab ich es nicht vergessen. Ich bin nicht senil, wie dir vielleicht aufgefallen ist.", sagte sie leise. "Dann verstehe ich nicht wie du das, so ungesehen, akzeptieren kannst." Sie schnaubte. "Blind bin ich auch noch nicht. Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Mich weiter mit ihm streiten? Er hatte seine Gründe zu sagen, was er gesagt hat. Es ist Vergangenheit und kann sowieso nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Und außerdem wolltest du doch, dass ich besser mit ihm auskomme und nun passt dir das doch nicht. Oder wie darf ich das verstehen?" Sie musterte ihn skeptisch, noch immer mit Zorn im Blick. "Also verzeihst du ihm einfach so?" Sie klatschte sich die Hand an den Kopf. "Es gibt nichts zu verzeihen! Und nun beantworte meine Frage." Er sah zur Seite. "Ja klar will ich, dass ihr euch versteht..." Sie hob die Rechte, um ihn zu unterbrechen: "Lass es, das aber will ich lieber gar nicht hören. Freu dich doch einfach, dass wir uns verstehen." Und er tat es trotzdem. "aber es ist doch nicht normal, dass er dir so am Hintern klebt, das grenzt ja an Stalking!" Sie sah ihn entsetzt an "Du bist doch nicht ganz dicht! Ich sag dir jetzt mal was. Wenn du dich nicht für uns freuen kannst, dann ist das dein Problem, nicht unseres. Wir gehen morgen mit Ruffy zum Strand. Du kannst mitkommen oder es bleiben lassen. Deine Entscheidung. Tu mir nur einen Gefallen und hör auf so einen Unsinn zu verbreiten. Und damit ist das Gespräch beendet!" Sie warf ihm einen Blick zu, der keinen Widerspruch zuließ und so lief er in den Wald.

Serem ging ins Haus. "Komm Ace, wir müssen los." mit diesen Worten griff sie ihren Rucksack, ging raus und die beiden stiegen auf den Karren. Der Junge wirkte ein wenig zerknirscht. "Hey Ace. Alles in Ordnung?", legte sie eine Hand auf seine gefalteten. "Ja, passt schon." Sie setzte den Karren in Bewegung: "Und jetzt die Wahrheit bitte!" "Habt ihr gestritten?" "Gute Frage... Ich glaube, Sabo hat irgendwelche Probleme und wollte die zu meinen machen." "Alles in Ordnung bei dir?" Nun machte er sich Sorgen um sie. "Ich bin ein großes Mädchen, Ace. Ich kann auf mich aufpassen.", lächelte sie ihn an. "Was wollte er denn?" Sie zuckte mit den Schultern. "Er muss doch was gesagt haben.", kam es vom Schwarzhaarigen. "Ja! Schwachsinn hat er von sich gegeben und für meinen Geschmack zu viel davon.", stieß sie genervt die Luft aus. Er sah sie fragend an. "Er findet dein Verhalten, vorsichtig ausgedrückt, etwas seltsam." "Findest du das auch?", wollte er irritiert wissen. "Du bist anders als noch vor ein paar Wochen, aber keinesfalls würde ich es als seltsam bezeichnen.", schüttelte sie den Kopf, um ihre Aussage zu unterstreichen. "Was hat er denn genau gesagt?" Sie seufzte. "Wenn du so drauf bestehst, erzähle ich es dir halt... Er hat ziemlich gegen die gewettert und mich daran erinnert, was du vor ein paar Wochen zu mir gesagt hast und dass du der Grund warst, wieso ich gegangen bin. Wie gesagt, alles Unsinn. Ich habe ihm dann erklärt, dass es für mich in Ordnung ist, was passiert ist und ich dir nichts nachtrage." Sie atmete durch und sein Blick war immer ungläubiger geworden. "Warte ab, der Hammer kommt jetzt. Er meinte was von Stalking." Erschrocken riss er die Augen auf: "Was? Sowas in der Richtung hat er vorhin auch schon zu mir gesagt." Sie schüttelte den Kopf. "Ja, kann ich mir gut vorstellen. Ich habe ihn dann verbal etwas zusammengefaltet und ihm erklärt, dass er seine Probleme nicht zu unseren machen soll." Er sah sie an: "Meinst du, ich sollte lieber zurückgehen?" "Wenn es das ist, was du willst, dann halte ich an." Er schüttelte den Kopf: "Also... eigentlich wäre ich lieber bei dir." "Eigentlich.", sagte sie nachdenklich. "Und uneigentlich?", fragte die Blondine lächelnd. "Ich will nicht, dass du und Sabo wegen mir streitet... Und ich will dich auch nicht nerven oder so.", meinte er leicht traurig.

Sie stoppte den Karren und drehte sich zu ihm. Er sah betreten zur Seite. "Ace, sieh mich an.", sagte sie sanft und er wandt ihr den Kopf zu. Seren sah ihn ernst an: "Du nervst mich kein bisschen. Ich genieße es, mit dir Zeit zu verbringen und glaube, es geht dir ähnlich, zumindest sah es heute so aus." Er lächelte unsicher und nickte zögernd. "Und wenn Sabo mit mir streitet, dann nicht wegen dir, sondern weil er ein Problem hat. Also mach dir keinen Kopf." "Das sagst du jetzt so...", kam es unsicher von ihm. "Das ist so! Du bist nicht das Problem. Sondern er. Bruder hin oder her. Mit wem und wie ich meine Zeit verbringe, ist meine Sache und geht ihn nichts an. Basta!" So fuhren sie schweigend weiter. "Du Seren.", unterbrach er die Stille. "Was denn?" "Du bist viel cooler, als die beiden ahnen.", meinte er grinsend. Sie lachte: "Ganz wie du meinst." Kurz darauf erreichten sie das Stadttor, brachten den Karren weg und machten sich auf den Weg zu Joanne.

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