21. Wir sind 10!!!

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Sie saßen eine ganze Weile nur da und beobachteten den Sternenhimmel, bis Ace das Schweigen brach: "Sag mal Seren, was ist eigentlich dein Traum? Willst du auch Piratin werden?" Sie musste unwillkürlich lachen: "Ich? Piratin? Keine Ahnung... Hatte ich nicht vor, aber wer weiß...." Er schmunzelte. "Ich träume von... Wehe du lachst.", mahnte sie ihn ernst. Er hob abwehrend die Hände: "Würde ich nie!" "Ich träume von einer Welt, wo jeder Mensch in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit leben kann. Und ich meine nicht die Auslegung der Marine, sondern wahre Gerechtigkeit!" "Ein schöner Traum.", sagte er. "Der wahr werden könnte, wenn nur genug gute Menschen bereit sind, dafür zu kämpfen." Er sah sie mit geweiteten Augen an. "Menschen wie du und ich Ace.", lächelte sie ihn an und legte ihre Hand auf seine. "Wir?!", fragte er ungläubig. "Klar, wieso nicht? Wir werden trainieren, stärker werden und so es das Schicksal will, eines Tages die Welt verändern!" "Ich sags ja immer wieder, du bist verrückt.", scherzte er und sie zuckte mit den Schultern: "Mir doch egal. Ich glaube daran. Ich glaube an uns." "Seren?" "Ja..." "Wenn du dich entschließt, Piratin zu werden, wäre ich stolz, mit dir unter derselben Flagge zu segeln und auch diese Ziele mit der gleichen Überzeugung zu verfolgen wie du." "Dann wirst du das auch.", strahlte sie ihn an. Er schüttelte leicht den Kopf: "Du bist viel zu optimistisch." "Mag sein, aber ich glaube felsenfest daran!", sah sie hoffnungsvoll zu den Sternen.

"Steh doch mal kurz auf, Sommersprosse." Als er neben ihr stand, zog sie den Reißverschluss vom Schlafsack auf, breitete ihn ganz aus und ließ sich rücklings darauf nieder. Er legte sich neben sie. "Woher hast du eigentlich so viel Geld?", wollte er wissen und sie sah ihn überrascht an. "Ich meine, du hast die letzte Tage echt viel ausgegeben und du hattest nichts bei dir, als dich die Bergräuber gefunden haben.", erklärte er. "Ich hatte doch ein Lederband mit einem Edelstein um den Hals. Erinnerst du dich?" Er nickte. "Den habe ich verkauft." "Der war also viel wert?" "Ja, richtig viel, der Juwelier war ganz aus dem Häuschen, als er ihn sich angesehen hat." "Voll cool!", meinte er begeistert. Sie nickte nur.

"Bleibst du jetzt eigentlich hier?" Sie war überrascht über die Frage. "Zumindest bis du los segelst..." Schweigen... "Ohne dich wäre es mir hier einfach zu langweilig...", gab sie nachdenklich zu. "Dann komm doch mit mir mit!" Sie sah ihn mit aufgerissenen Augen an. "Meinst du das ernst?!", fragte sie ungläubig nach. Er nickte begeistert: "Klar, du wirst meine Vize, das wird klasse!" Beide lachten.

"Vielleicht sollten wir langsam mal schlafen Kapitän.", meinte sie scherzhaft. "Warte, ich hab da doch noch was!" Er zog zwei Sakeschalen und eine Flasche unter dem Schlafsack hervor. Er reichte ihr eine Schale, nahm die andere, schenkte beiden ein, hielt ihr seine hin und sie tauschten, bevor sie tranken. "Das muss gefeiert werden, Schwesterchen!" "Ace, wir sind 10!!!", kam es entsetzt von ihr. "Genau deswegen reicht der kleine Rest in der Flasche ja, um sich zu betrinken.", lachte er und sah sie dann fragend an. Sie wiegte den Kopf hin und her und überlegte. *Soll ich echt? Was spricht denn dagegen? Eigentlich nichts oder?* Sie blickte leicht unsicher in seine vor Freude leuchtenden Augen und zuckte dann gleichgültig die Schultern. "Ach was solls, schenk ein.", grinste sie. Er lachte und schüttelte leicht den Kopf. "Ich färbe wohl doch auf dich ab, Prinzessin.", neckte er sie. "Mag sein.", kam es von ihr, gefolgt von einem herzlichen Lachen. Jeder von ihnen hatte noch drei Schalen getrunken, dann war die Flasche leer. So kippten sie rücklings hinten über und schliefen Arm in Arm ein.

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