9. Training

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"Es dürfte doch schon gegen Mittag sein.", stellte Sabo fest. "Jo dürfte hinkommen.", meinte Ace. "Ich glaube, ihr kommt einen Moment ohne mich zurecht." Der Blonde sah sie fragend an. "Erschöpft?", feixte der Sommersprössige. Sie verdrehte die Augen: "Wenn der Herr gnädigst gestatten würde, ich denke er wäre der Letzte, der gerade ein kleines Odeuvre ablehnen würde?" Der Junge mit der Zahnlücke schmunzelte. "Hey Sabo, was gibts da zu lachen?" "Nichts, nichts... Ich glaube, das ist eine gute Idee, Sonnenschein.", grinste er das Mädchen an und sie wartete noch immer auf eine Antwort von Angesprochenem. "Also?", hakte sie nach. Er sah sie noch immer irritiert an. Sie klatschte sich mit der flachen Hand an den Kopf. "Hast du Hunger?", fragte sie leicht genervt und wie zur Antwort knurrten die Mägen der beiden Schwarzhaarigen. "Okay, dann bis gleich." mit diesen Worten griff sie ihren Rucksack und lief Richtung Fluss.

Als die Jungs mit ihren Kämpfen durch waren, kam sie gerade mit einem Krokodil, das sie hinter sich her schliff, zurück. "Ihr seid also durch mit euren Kämpfen." "Jo sind wir.", bestätigte der Jüngste. "Also Ace... entweder du machst das Tierchen essfertig oder wir Beide verbringen hier heute die Nacht. Was ist dir lieber?" Die anderen Zwei sahen verwirrt zwischen ihr und dem Schwarzhaarigen hin und her. *Sie habens noch gar nicht mitbekommen.* "Um euch aufzuklären, Sommersprösschen hat den Plan alle neunundvierzig verbleibenden Kämpfe gegen mich an einem Stück auszutragen, wenn alle anderen durch sind und wenn ich jetzt erst Essen mache, zieht sich das Alles bis in die Nacht hin." Der Blonde schüttelte nur den Kopf und warf dem Schwarzhaarigen einen bösen Blick zu. "Wäre es der Dame denn gegrillt recht?", fragte dieser gespielt freundlich. "Oh welch adäquate Wortwahl der Herr. So er denn das Krokodil meint, wäre dies der Dame sogar sehr recht.", gab sie zurück.

"Los Ruffy, dann wir zuerst.", deutete sie dem Strohhut, zu ihr zu kommen. Die Runden gegen ihn waren schnell vorbei. Er hatte schon gegen die beiden Älteren keine Chance. Wie sollte er also gegen sie ankommen. Ein paar Male ließ sie ihn jedoch unauffällig gewinnen. "Das hier ist echt nicht das Training, das du brauchst.", sagte sie, während sie dem Kleinen ihre Hand auf den Kopf legte. "Hast dich aber gut geschlagen.", fügte sie noch hinzu.

"Sabo können wir?" Der Blonde deutete ihr kurz zu warten. "Also Ace, überleg es dir, ich bleib dabei." Er ging zu dem Mädchen. "Was gabs denn wichtiges?", flüstert sie leise. "Nichts, was du nicht weißt... Ruffy und ich mögen dich... Ich hab ihm versucht zu erklären, dass er dir eine Chance geben soll." "Hm... okay, dann wollen wir mal." Die Kämpfe dauerten merklich länger, als die gegen den Jüngeren, es waren aber auch weniger. Nach dem Letzten trugen sie die Ergebnisse an der Tafel ein.

Seren nahm ihr Messer, trennte sich ein großes Fleisch vom Krokodil ab und setzte sich unter den Baum, wo sie an diesem Tag schon zahlreiche Zeichenversuche gestartet hatte. Der Strohhut kam zu ihr. "Was ist denn los? Bist du krank? Das Essen ist fertig und du stürzt dich nicht drauf?" Er schüttelte bestimmt den Kopf und verbeugte sich vor ihr. "Bitte trainiere mich!" Sie riss ihre Augen weit auf, er setzte sich vor sie und sah sie flehend an. Sie biss ein paar Mal vom Fleisch ab, dachte nach und als ihr kein Grund einfiel, es ihm zu verwehren, erwiderte sie: "Unter zwei Bedingungen!" Er nickte heftig. "Erstens: Du tust, was ich sage, ohne mich in Frage zu stellen oder zu maulen. Zweitens: Du erzählst keinem davon, vor allem nicht Ace. Hältst du dich daran, mach ich es." Er fiel ihr um den Hals. "Abgemacht. Dankeschön." "Dann geh jetzt essen und sieh gleich bei den Kämpfen genau zu." Er stand auf und tat, was sie gesagt hatte.

Keine fünf Minuten später saß Sabo neben ihr. "Und du möchtest?", nuschelte sie mit vollem Mund. Er schmunzelte: "Ich dachte immer, Damen aus vornehmen Haus reden nicht mit vollem Mund." Sie funkelte ihn an, schlang den erheblichen Rest Fleisch hinunter, wischte ihr Messer sauber und verstaute es. "Bald machst du Ace und Ruffy Konkurrenz.", meinte er lachend. "Im Leben nicht! Also, was kann ich für dich tun?" Er kratzte sich am Kopf: "Weißt du, es würde mich echt freuen, wenn du besser mit Ace auskommen würdest." "Komm zum Punkt Sabo.", forderte sie ernst. "Also... vielleicht lässt du ihn gewinnen. Mit der einen Niederlage kommt er sicherlich klar." "Du spinnst jetzt wohl total!" Er zuckte zusammen. "Mal abgesehen davon, dass ich mit sowas nicht leben könnte, würde er es merken! Und dann? Soll ich sagen, 'sorry war die Idee von Sabo'?" "Stimmt, ist ne doofe Idee..." "Mir bereiten nur seine Provokationen Sorgen.", meinte sie nachdenklich. "Wieso das?" "Weißt du Sabo, wenn er es wirklich schafft, mich bis aufs Blut zu reizen, habe ich Sorge, dass ich ihn echt umbringe. Ich mag ihn nicht sonderlich, aber ihn zu töten, ist nun echt nicht meine Absicht." Er sah sie erschrocken an und lachte dann: "Mensch Seren, jetzt hättest du mich fast dran gekriegt." Sie schüttelte den Kopf: "Das ist kein Witz, glaub mir. Mutter nannte es immer meine dunkle Seite. Wenn meine Wut oder Trauer die Oberhand gewinnen, dann kommt sie und übernimmt mich. Ich bin dann nicht mehr Herrin meiner selbst. Ich habe in dem Zustand auch schon getötet. Das ist zwar Jahre her, aber es ist passiert und danach wusste ich nichts mehr davon." Sie seufzte. "Ich habe mich extrem gut unter Kontrolle, aber neunundvierzig Runden gegen Ace..." Im Blick des Blonden lag Panik: "Bitte Seren, sag das ab. Kämpf nicht gegen ihn!" Er bekam eine Faust auf den Kopf. "Jetzt spinnst du wohl völlig Sabo!!!" "Ace! Es ist anders, als du denkst!", versuchte er den Schwarzhaarigen zu beruhigen. "Keine Angst, ich tue deinem Sonnenschein schon nicht ernsthaft weh..." "Um sie mache ich..." "Lass gut sein Sabo.", unterbrach ihn die Blondine. "Also können wir Prinzesschen?", grinste er sie kühl an. Sie griff in ihren Rucksack, zog ein Band heraus und machte sich einen Dutt. "Ein eigener Spitzname und so kreativ. Scheinst mich ja echt ins Herz zu schließen.", sagte sie amüsiert, ging ein paar Schritte und nahm Kampfhaltung ein.

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