14. Fressverhalten

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Als die Becher leer waren, kam die Frau mit dem Rucksack von Seren und einer großen Tasche. "Ich habe dir bisschen Übungsmaterial eingepackt. Du willst es doch noch lernen?" "Klar will ich. Vielen Dank!", strahlte das Mädchen. "Steht dein Plan eigentlich noch?", fragte Joanne und die Blondine nickte. "Okay, dann sehen wir uns gleich dort." Sie ließ die Kinder raus und schloss ab. Ace griff sich Tasche und Rucksack, worauf Seren ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte. "Ich mag ja bei Banditen aufwachsen, aber dass ein Mädchen nicht schleppen sollte, während ein Junge die Hände frei hat, weiß selbst ich.", meinte er grinsend. "Is ja okay.", kam es lachend von ihr. "Willst du denn schon mal vorgehen oder mitkommen?" "Ich komme natürlich mit. Nicht, dass du es dir noch anders überlegst. Aber wohin mit eigentlich?" Sie grinste: "Ist eine Überraschung. Also komm!" Er folgte ihr durch die Straßen bis zu einem Restaurant, vor dem Joanne auf einem Pferdekarren auf sie wartete.

Der Junge stoppte abrupt. "M... vielleicht sollte ich lieber um die Ecke warten." Sie winkte ab und zog ihn mit sich. Gerade trat der Ladenbesitzer auf die Straße. "Moin Chef.", begrüßte die Blondine ihn. "Hey Missy, alles klar bei dir? Das ist doch..." sah er Ace ernst an, der sich scheinbar hinter ihr versuchte zu verstecken, weswegen sie einen Schritt zur Seite tat. "einer von den Zechprellern!" Der Junge wollte schon abhauen, als sie und der Mann schallend loslachten, ob seines komischen Gesichtsausdrucks und da er jetzt noch verdatterter schaute, lachten sie noch lauter. "Ace, es ist alles in Ordnung, ich hab bezahlt, was ihr schuldig wart. Nur tu mir bitte einen Gefallen. Wenn ihr hier was essen gehen wollt, sag bescheid und ich komme mit oder gebe euch Geld.", sagte sie ernst, während sie die Hände in die Hüfte stemmte. "Verstanden?!" "Ja... ja ist gut. Habs kapiert." "Und?", neckte sie ihn und deutete auf den Mann. Er verbeugte sich, so höflich er es fertig brachte. "Es tut mir leid, kommt nicht wieder vor.", sagte er verlegen. "Also Chef...", begann sie, "meine Bestellung?" "Klar, hab alles da. Jungs bringt die Sachen raus!", rief er in den Laden und einige Köche beluden den Pferdewagen mit Kisten und Säcken.

"Und du glaubst echt, dass du das alleine hinbekommen?", fragte er, indes sie in ihrem Rucksack kramte. "Aber logo Boss, ich hab doch hier genug gelernt." mit diesen Worten hielt sie ihm ein Geldbündel hin, was er jedoch nicht annahm. "Lass mal stecken, Missy. Ich schulde dir eine Menge und da du kein Geld annehmen willst, nimm die Sachen. Wenn du und deine Freunde Hunger habt, esst ihr kostenlos.", sagte er lächelnd zu ihr, bevor er sich an den Schwarzhaarigen wendete: "Und Ace, ich würde es begrüßen, wenn ihr das Restaurant auf dem Weg verlasst, wo ihr es auch betretet. Durch die Tür.", sagte er ernst. Der Junge kratzte sich verlegen am Kopf und nickte. "Also dann Chef, wir sehen uns demnächst.", schüttelte sie dem Mann strahlend die Hand, "Grüß die Küchencrew und Bedienungen." Joanne war vom Karren runter gestiegen "Er ist Morgen den ganzen Tag noch bezahlt, also bring ihn zurück, wie du es schaffst." Die Blondine umarmte die Frau. "Danke für alles!" "Habe ich gerne gemacht. Wenn etwas sein sollte, wisst ihr ja wo ich bin." Ace nickte nur. Die Kinder stiegen auf den Wagen und fuhren los.

Als sie am Haus ankamen, sprang er vom Karren und half ihr runter. Es roch schon herrlich nach Fleisch. Sie fing an die Sachen vom Karren in den Vorratsraum hinterm Haus zu bringen, er half ihr und schnupperte immer wieder nach dem leckeren Duft. "Los geh schon, Die zwei Säcke schaffe ich auch alleine.", forderte sie ihn auf. Das ließ er sich nicht zweimal sagen.

Sie trug die letzten Sachen rein und sah nochmal nach den Pferden. Seren hatte sie hinter dem Haus angebunden, ihnen Eimer mit Wasser hingestellt und dort waren sie nun friedlich am grasen. Sie lächelte zufrieden und ging zur Tür. Von drinnen war schon Geschrei zu hören. Sie trat ein und ihr bot sich eine komische Szene.

Dadan faltete Ace gerade verbal zusammen, Sabo hatte ihn am Kragen, wollte ihm gerade eine verpassen und auch der Rest, der Anwesenden, kam nicht gerade erfreut rüber. Der Schwarzhaarige kam scheinbar gar nicht zu Wort und hatte abwehrend die Hände gehoben. Sie musste schmunzeln. "Leute, lasst ihn leben, ich bin ja hier!", rief sie lachend. Sabo ließ sofort von ihm ab, lief auf seine Schwester zu und schloss sie in ihre Arme. "Ich hab dich so vermisst." "Ich dich auch, Bruderherz." Er ließ sie los und sofort sprang Ruffy ihr in die Arme. "Ja!", rief er laut. Das Mädchen sah ihn fragend an: "Was ja?" "Ich will noch immer dein Freund sein!", grinste er breit. Sie umarmte ihn: "Danke Ruffy." "Seren, ein Glück. Ich dachte schon, der Idiot hat es wieder versaut!", kam nun die Chefin auf sie zu, gefolgt von der nächsten Umarmung. Auch alle anderen in der Bande waren sichtlich froh, dass sie wieder da war. Das Essen stand noch unangerührt mitten im Raum, also griff die Blondine sich ein Stück Fleisch und schlang es binnen Sekunden hinunter. "Nein, alles gut. Er hat sich benommen.", sagte sie grinsend und bemerkte, wie alle sie erstaunt ansahen. "Oh nein!", jaulte die Frau, "Ihr hättet sie nicht mit ihm alleine lassen sollen. Das Fressverhalten ist ansteckend!!!" Alle lachten.

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