38. Sie hat ja Recht

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Der siebzehnte Geburtstag von Ace rückte näher. In ein paar Tagen würde er in See stechen, zusammen mit Seren. Da gab es nur ein kleines Problem. Seit einer ganzen Weile war ihr Verhältnis schon angespannt. Sie verbrachten kaum noch Zeit zusammen, außer beim Training und Nachts schlief er mit Ruffy im Haus. Er saß auf dem Baum unter dem sie immer zu schlafen pflegte und hing seinen Gedanken nach. *Wieso ist das eigentlich im letzten Jahr so kompliziert geworden? Wir waren doch immer ein Herz und eine Seele, wie man so schön sagt.* "Hey Ace! Was machst du da oben?", riss ihn ihre Stimme aus seinen Gedanken. "Dösen.", war die knappe Antwort. *Würdest du mir nicht dauernd Nachts hinterherschleichen, wärst du ausgeschlafen.* "Aha... schlecht geschlafen?" Er sprang vom Baum. "Ja, kann sein.", meinte er gähnend. "Heute was geplant?" Er zuckte die Schultern: "Nicht wirklich." Sie lächelte. *Dieses Lächeln sehe ich in letzter Zeit auch viel zu selten.* "Wunderbar, dann gehen wir nachher schwimmen. Ruffy wollte bisschen in die Sonne.", teilte sie ihm mit. Er nickte unsicher. *Was hat er denn nun schon wieder?* "Keine Lust oder wie?" "Ja doch klar schon..." "Aber?" "Nichts aber..." Sie seufzte: "Wie du meinst... Falls du doch mal reden willst, weißt du ja wo ich bin." So ließ sie ihn stehen und ging rein, um zu frühstücken. Als sie sich in der Küche etwas holen wollte, sah Dadan sie besorgt an: "Habt ihr wieder Stress?" "Frag mal lieber, wann wir das letzte Mal keinen hatten... Verdammt! Was ist denn mit uns los?", sah sie die Chefin verzweifelt an. "Das müsst ihr miteinander klären. Da kann euch keiner helfen." Die Blondine nickte traurig und verließ mit gefülltem Teller den Raum.

Nach dem Essen gingen sie zum Strand. Dort angekommen zog Seren sich bis auf den Bikini aus, was den jungen Mann erröten ließ. *Verdammt sie ist so schön und so... nein, das darfst du nicht mal denken. Sie ist deine Schwester, du Idiot!* Dachte er bei sich. Als er bemerkte, dass sie ihn fragend ansah, hörte er auf, ihr auf die Brüste zu starren und sah verlegen zur Seite. "Gehst du heute mit Klamotten schwimmen?", wollte sie wissen. Er schüttelte den Kopf, zog sein Shirt aus und ließ sich in den Sand sinken. *Bei dem Anblick...* "Ich sonne mich heute lieber etwas.", unterbrach er ihren Gedankengang. "Dein Ernst?!", sah sie ihn enttäuscht an. "Ja... sorry... ich...", stammelte er rum und sie hob abwehrend die Hände: "Ich versteh schon, mach dir keine Mühe!" Sie drehte sich um und lief ins Meer. *Jetzt ist sie auch noch sauer... aber jetzt mit ihr, fast nackt, zusammen im Wasser... Wer weiß, wie lange ich mich da zurückhalten könnte. Der Gedanke daran reicht ja schon, um...* "Hey Ace!" Er fuhr kurz zusammen. "Musst du mich so erschrecken?!" Der Strohhut grinste: "Sorry, war keine Absicht. Kann ich dich mal was fragen?" "Was gibts denn?" "Wieso bist du so fies zu Seren?" Der Ältere sah ihn erschrocken an: "Wie meinst du das? Ich tue ihr doch nichts." Der Jüngere wurde ernst: "Du merkst das echt nicht? Du verletzt sie, dauernd. Eben schon wieder! Bekommst du nicht mit, wie traurig sie ist und das sie oft weint?" Sein großer Bruder sah nachdenklich zum Horizont: "Ja. Also manchmal... doch schon... Ich kanns nicht erklären. Ich weiß ja selbst nicht, was mit mir los ist." Er ließ den Kopf hängen. "Vielleicht solltest du mal mit ihr reden." "Ja, da hast du wohl recht.", erwiderte er matt lächelnd.

In dem Moment kam die Blondine aus dem Wasser und warf ihre nassen Haare in den Nacken. Ace wurde heiß und kalt. Er merkte wie sich etwas zu regen begann, zog fast panisch seine Hose aus und stürmte an ihr vorbei ins Meer. *Hoffentlich hat sie nichts gesehen.* Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie ihm perplex hinterher, bevor sie rief: "Ja bitte, der Ozean ist jetzt frei für dich!" *So eine Scheiße eh!* Seren ging zu ihrem kleinen Bruder und ließ sich neben ihm in den Sand fallen. *Ich werde irre, wenn das noch lange so weiter geht!*

"Alles ok bei dir?", wollte der Strohhut wissen und sie sah zum Himmel: "Bei mir schon, nur Ace hat glaube ich ne Schraube locker." Ihr Bruder nickte: "Ja. Ich versteh es auch nicht. Red doch mal mit ihm." "Ach Ruffy, wenn das so einfach wäre. Er haut ja immer ab." Sie seufzte traurig. "Dann überleg dir doch was. Immerhin bist du die Schlaue von uns.", meinte er grinsend. Sie lächelte schwach: "Ja, irgendwas muss passieren. So kann es nicht weitergehen." Ace kam aus dem Wasser und sie sah ihn sehnsüchtig an, was er ignorierte. Er nahm seine Sachen "Ich geh trainieren." und damit war er weg. "Arschloch!", schrie sie ihm noch hinterher. *Sie hat ja Recht...*

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