44. Halt die Klappe

136 9 0
                                    

Seren lief, so schnell sie konnte, zum Haus und hoffte, Ace dort zu finden. Es war immerhin schon Abend, also waren die Chancen gut. Und dort stand er auch, an den Baum gelehnt. "Hey Ace!", begrüßte sie ihn strahlend. "Na du hast aber gute Laune.", kam es tonlos von ihm. *War sie bei ihm? Ist es vielleicht schon zu spät?* Sie bemerkte, dass er komisch war, aber das war ja leider nichts ungewöhnliches und so ging sie auch nicht näher darauf ein. "Ja, die hab ich in der Tat.", kam es strahlend von ihr. *Will ich es wirklich wissen?* Er überlegte und entschied sich, zu fragen. "Darf man erfahren warum?", brachte er unsicher hervor. Sie nickte bereitwillig und er hatte das Gefühl, ihm würde gleich das Herz stehen bleiben. "Ich habe die Lösung für unser kleines Problem.", sagte sie lächelnd und beobachtete, wie seine Augen sich weiteten. "Die da wäre?", wollte er nun neugierig wissen. In dem Moment ging die Tür auf.

Dadan brachte ihnen wortlos Essen und ging wieder rein. Ace sah die Blondine unverwandt an. *Ist er krank?* Sie legte ihm eine Hand auf die Stirn. "Fieber hast du keins.", stellte sie fest. "Hä? Wieso?" Sie schmunzelte. "Da steht Essen und du guckst noch immer mich an.", sagte sie erstaunt. "Es gibt wichtigere Sachen als Essen. Also sag schon.", bat er. Sie hatte mittlerweile einen höchst überraschten Blick aufgesetzt. "M... Okay. Also wir kämpfen. Wenn ich gewinne, sagst du mir was los ist." Er sah sie verdutzt an und lachte: "Ich habs ja schon immer gesagt. Du bist verrückt." Sie sah beleidigt zur Seite: "Also keine gute Idee?" "Doch na klar.", sagte er schnell. "Und was ist, wenn ich gewinne?", wollte er nun wissen. "Suchs dir aus. Was willst du dann?" Er brauchte nicht zu überlegen. "Das du mit mir segelst natürlich.", grinste er. "Okay, abgemacht. Und nun iss endlich, bevor du noch verhungerst!" Sie erhob sich und ging ins Haus.

Einige Minuten später kam sie wieder raus, setzte sich neben ihn und nahm sich eine Keule, die er netterweise übrig gelassen hatte. "Was gabs denn drinne wichtiges?", fragte er. "Ich musste Ruffy beibringen, dass das versprochene Training morgen nicht stattfindet." "Training?" "Ja. Da er ja nun bald alleine hier sein wird und ihm nichts übrig bleibt, als alleine zu trainieren, wollte ich ihm bisschen was zeigen." "Verstehe..." Sie hatte ihre Keule hinunter geschlungen und gähnte nun herzhaft. "Na dann Ace... Gute Nacht. Wir sehen uns dann morgen früh am Fluss.", meinte sie fröhlich. Er sah betreten zur Seite und machte keine Anstalten zu gehen. "Willst du nicht hoch gehen und schlafen?" Er schüttelte ein wenig unsicher den Kopf. *Nicht, dass sie noch über Nacht Besuch bekommt.* "Wäre das in Ordnung, wenn ich hier bei dir schlafe?" Sie sah ihn erstaunt an. "Klar. Es war nie nicht in Ordnung, sondern immer deine Entscheidung.", sagte sie mit einem sanften Lächeln. Sie zog sich ihre Schuhe aus, drehte ihm den Rücken zu und zog ihr Shirt leicht hoch. "Wärst du so gut?" Er sah sie fragend an. "Den BH zu öffnen. Was du betrunken hinbekommst, sollte nüchtern ja kein Problem sein.", stellte sie mit einem kleinen Grinsen fest. Er wurde leicht rot und tat ihr den Gefallen. Sie zog ihn unter dem Shirt hervor, zog ihre Hose aus und eine Decke aus dem Rucksack hervor. Ace hatte seine Boots ausgezogen und sich hingelegt. Sie sah ihn fragend, mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Ist was?", wollte er verdutzt wissen. "Also... es wäre nett, wenn du wenigstens die Hose ausziehen könntest.", kam es verlegen von ihr. Er tat ihr den Gefallen. *Ach was solls.* Er zog auch noch sein Shirt aus und legte sich auf den Rücken. Die Blondine legte sich neben ihn, zog die Decke über sie beide und kuschelte sich an ihn, während sie ihren Kopf auf seine Brust legte. "Seren?", flüsterte er. "Halt die Klappe, Sommersprosse.", sagte sie sanft. "Schlaf gut.", kam es kurz von ihm. "Du auch." Sie schmiegte sich noch dichter an ihn und er legte einen Arm um sie. *Wenn die Welt jetzt aufhören würde, sich zu drehen, wäre ich nicht böse.* Dachte sie glücklich. *Sie so dicht bei mir zu haben, ist echt ein unbeschreibliches Gefühl... Shit!* Bei dem Gedanken ruckte er hoch, kam aber nicht weit, da sie ja halb auf ihm lag. "Ace, bitte. Ich möchte echt schlafen.". grummelte sie. "Tschuldige.", kam es kleinlaut von ihm. *Kann es echt sein, dass sie es nicht merkt? Ihr Bein liegt doch genau auf der Stelle.* Mit diesem Gedanken glitt er langsam ins Land der Träume. *Ich scheine ihm ja doch besser zu gefallen, als ich dachte, wenn ich das so spüre.* Mit dieser Überlegung schlief sie selig lächelnd ein.

Seren wachte am nächsten Morgen alleine auf. *Wo mag er wohl sein? Schon am Fluss? Dann packe ich mal schnell zusammen.* Sie hatte sich angezogen und war nun dabei, den Schlafsack samt Decke zusammen zu rollen. Die Blondine schnappte sich den Rucksack samt dem zusammengerollten Bündel und eilte zum Fluss. Dort saß Ace vor einem riesen Brocken von Fisch, den er schon gegrillt und halb aufgegessen hatte. "Morgen Prinzessin.", kam es fröhlich von ihm. Sie breitete das Bündel aus und setzte sich. "Scheinst ja gute Laune zu haben.", stellte sie währenddessen fest. "Ja, erstaunlicherweise schon." Sie sah ihn fragend an, während sie den Fisch genoss. *Ob ich überhaupt eine Chance gegen sie hab? Sie ist echt gut geworden und hat mich und Ruffy die ganzen Jahre trainiert. Der einzig echte Gegner über die Jahre für sie war Garp. Wenn sie sich verwandeln würde, ist sie zu hundert Prozent stärker als er...*

Große Träume 🗸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt