30. Verblüffte Gesichter

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Sie sank auf die Knie, kippte nach vorn und stützte sich mit den Händen auf. Stoßweise atmete sie aus und ein und versuchte zu begreifen, was genau hier eigentlich passiert war. *Soll ich seine letzte Bemerkung wirklich als Trainingsangebot verstehen? Hauptsache für heute haben die Drei ihn vom Hals. Über alles andere kann ich auch später noch nachdenken.* Ace war neben ihr und half ihr sich richtig hinzusetzen. Sie hatte jetzt auch noch eine Platzwunde an der Stirn, er ballte die Hände zu Fäusten und erhob sich mit Zorn im Blick. Sie griff nach seinem Handgelenk, zog ihn zu sich und sah ihn ernst an: "Gehts dir gut?" Er riss ungläubig die Augen auf, sie hatte soviel abbekommen und machte sich scheinbar mehr Sorgen um ihn, als um sich. "Ja Prinzessin, uns allen Dreien geht es gut. Aber was ist mit dir? Du siehst ziemlich scheiße aus." Seine Schwester lachte, vor allem erleichtert darüber, dass die Sorge ihres großen Bruders um sie wohl größer war, als seine Rachegedanken an Garp. Mehr als eine Tracht Prügel hätte es ihm auch nicht gebracht, dem Alten jetzt hinterher zu rennen. "Sehr nett, danke. Ihr seht auch nicht wirklich toll aus... Ich dachte nur, du hast dir die Seite gehalten, es sei was Ernsteres." Erleichtert atmete sie aus.

"Hey Leute, ich bin dafür, wir hauen hier ab und leben irgendwo im Wald unter uns. Vor dem alten Sack haben wir doch sonst niemals unsere Ruhe.", schlug der Blonde vor und das fand bei den beiden Schwarzhaarigen auch regen Anklang. "Also beschlossen! Komm Prinzessin, ich trag dich.", strahlte Ace das Mädchen an, doch sie schüttelte den Kopf. "Wisst ihr Jungs... ich bin ja damals auch in die Stadt abgehauen, aber nicht, um vor euch zu flüchten, sondern euch zu schützen. Meiner Meinung nach, ist es auch schlauer zu fliehen, als sinnlos zu sterben. Aber hey, Garp will uns nicht töten, sondern nur in seinen Augen das Beste für seine Enkel... und außerdem ist er jetzt mein Problem, nicht eures." Sie lachte laut. "Seren, du kannst dich doch nicht für uns verprügeln lassen!", kam es entsetzt von Sabo. Wieder lachte sie: "Ihr glaubt ja wohl nicht, dass ich das vorhabe." Belustigt sah sie in die entgeisterten Gesichter der Jungen. "Hört sich irgendwie so an.", stellte der Ältesten zweifelnd fest. "Ich habe nicht vor, mich von ihm verprügeln zu lassen, viel eher das Gegenteil ist der Fall.", sagte sie ernst, "Ich gehe jetzt rein. Es würde mich freuen, euch auch gleich drinne zu sehen." Sie lächelte nochmal in die Runde und machte sich auf den Weg ins Haus. Die Jungen diskutierten noch eine Weile, vor allem über das, was sich abgespielt hatte zwischen ihrer Schwester und dem Alten. "Jungs, ich gehe rein.", beendete Ace die Diskussion schließlich für sich.

Als Garp das Haus betrat, sah er in verblüffte Gesichter. "Das ging aber schnell dieses Mal.", kam es von einem der Banditen. "Diese Kleine, sie sagte ihr Name sei Seren..." "Was hast du mit ihr gemacht?", unterbrach Dadan ihn entsetzt. "Keine Angst. In ein paar Tagen kann sie sicher wieder laufen." Er bekam Kopfschütteln als Reaktion von allen Anwesenden. "Sie hat drum gebettelt. Sie wollte die Jungs schützen. Ist echt ein zähes kleines Biest, das muss man ihr lassen." Die Chefin schüttelte den Kopf: "War echt nicht deine beste Leistung... Sie tut den Jungs gut..." So berichtete sie dem Vizeadmiral, was sich alles geändert hatte, seit das Mädchen dort war. Das Kochen, Holz hacken, die Aktion mit dem Tiger, auch wenn sie da selbst nicht viel drüber wusste. Besonders das scherzhafte Salutieren der Jungen schien Garp sehr zu freuen.

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