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Die Abende mit Snape neigen sich langsam dem Ende zu.

„Heyy Herms, hast du Lust auf 'ne Runde Koboldstein?", fragt mich Ron.

Überrascht blicke ich von eine Geschichte von Hogwarts auf. Zwischen Ron und mir herrscht momentan Eiszeit.

„Klar", sage ich, obwohl ich nicht weiss, was mich erwartet.

Während dem Koboldsteinspielen fühlt sich unsere Freundschaft rein und unbefleckt an.

„'Mine, es tut mir leid, dass ich so ein Arschloch zu dir war", sagt er und blickt mich mit seinen Welpenaugen entschuldigend an.

„Bitte verzeih mir", bettelt er.

„Ach, schon gut", erwidere ich. Nach so langer Zeit nehmen wir uns endlich einmal wieder in die Arme. Es fühlt sich toll an, Ron wieder als Freund zählen zu können. Ich spüre die Freudentränen in meinen Augen.

Ich werfe meinen letzten Stein.

„Gewonnen, yes!", rufe ich begeistert. Ron, ganz der schlechte Verlierer guckt kurz mürrisch, freut sich dann aber für mich.

„Sev, lass das Mädchen doch mal in Ruhe!"

Während ich zu meinem abendlichen Nachsitzen gehe, lässt mich dieser Satz innehalten. Offensichtlich spricht Remus mit Snape.

Snape murmelt etwas, was ich nicht verstehen kann. Ich halte mein Ohr gegen die Tür.

„Severus, mach dir nichts vor!", erwiderte Lupins Stimme, diesmal etwas zorniger.

Ich höre Schritte auf mich zukommen. Schnell mache ich ein paar Schritte weg von der Tür.

Snape stosst die Tür auf und mustert mich mit funkelnden Augen.

„Aha, haben Sie gelauscht, Miss Granger?"

„N-Nein, Sir."

„Gut, denn das was wir gerade gesprochen haben, geht Sie noch nichts an, haben Sie verstanden?"

Noch nichts???

„Ja, Professor."

Ich verbringe vier Stunden des Abends, um alte Karteikarten mit Zaubertankzutaten alphabetisch zu ordnen. Ich mache diese Arbeit seit mehr als einer Woche. Ich kann langsam behaupten, dass ich das Alphabet rückwerts im Koma aufsagen kann.

Eine leise Stimme direkt hinter mir lässt mich zusammenfahren.

„Ich denke, ich bin fertig mit Ihnen. Sie müssen nun nicht mehr zu mir kommen. Ich kann Ihre Anwesenheit nicht länger ertragen."

Innerlich jauchze ich aus.

DANKE REMUS!!!!!!

Ich verabschiede mich eilig und renne die Treppen, zwei Stufen auf einmal nehmend hinauf. Peeves, dieser Trottel versperrt den kürzesten Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Er findet es witzig, Tinte über die Treppenstufen zu verschütten.

„PEEVES, HEUTE KRIEGE ICH DICH!", höre ich Flichs Stimme.

Als Filch die Treppe runter rennt, rutscht er auf der Tinte aus und fällt noch einmal ein Stockwerk tiefer. In diesem Moment verspüre ich einen Hauch von Mitleid für Filch. Peeves verschwindet gackernd in der Decke.

Der längere Weg dauert zwar zehn Minuten länger, aber wenigstens ergeht es mir nicht so wie Filch...

Als ich die Wendeltreppe zu dem Gryffindor Turm hochgehe, funkelt das Licht des Mondes hinein. Bald ist schon wieder Vollmond. Armer Remus...

Love PotionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt