„Herzlich willkommen zurück! Ich hoffe Ihr habt die Ferien genossen!"
Mhm. Das habe ich.
Die goldenen Schalen erscheinen auf den Tischen, die Schüler beginnen zu essen. Die Hauselfen haben sich mal wieder selbst übertroffen, wobei, die armen Elfen...
Mein Blick wandert zum Slytherintisch. Anscheinend suche nicht nur ich Blickkontakt.
Es fühlt sich komisch an, fast schon falsch so lange nicht seine Gegenwart zu spüren. Immer angespannter rutsche ich auf meinem Platz hin und her. Aber da ist kein warmer Körper, kein Severus, der mir seinen Arm um die Schulter legt und mich knuddelt.
Als das Festessen beendet ist, atme ich erleichtert auf. Lily, die in diesem Jahr Schulsprecherin geworden ist, pfeift die Gryffindors heran, damit sie uns zum Schlafsaal begleiten kann. Sehnsüchtig folge ich ihr, während Severus Slughorn in die entgegengesetzte Richtung folgt. So soll das aber nicht gehen!
„Komm schon, Hermine, Schniefelus ist nicht der einzige Mann auf dieser Welt, meine Mutter zum Beispiel hat auch sehr schöne Söhne..."
Sind wir heute ein Bisschen eingebildet, Sirius? Obwohl, Sirius ist immer eingebildet.
Aber vielleicht hat er Recht, ich muss auch mal ein paar Sekunden ohne Severus aushalten können, wobei, muss ich das? Eindeutig ja.
In der Nacht wälze ich mich schlaflos in meinem Bett. Es ist so fürchterlich kalt, keiner ist da, um mich aufzuwärmen. Kein Severus.
Am nächsten Morgen haben wir in den ersten beiden Stunden Zaubertränke. Endlich, wir teilen den Kurs mit den Slytherins.
„Guten Morgen!", grollt der noch nicht so massive Slughorn. In der Wirklichkeit hat er ziemlich zugenommen.
„Heute brauen wir das Gegenstück des Trankes der lebendigen Toten, er heisst Trank des Friedens. Seite 433 bitte."
Dieser Trank ist ziemlich kompliziert. Ich lese die Zubereitung dreimal durch und verstehe immer noch Bahnhof. Es hilft nicht besonders, dass Severus, der ein paar Plätze neben mir sitzt, schon fast fertig ist. Wie???
Slughorn scheint meine Ahnungslosigkeit auch aufzufallen.
„Mr Snape, würde Sie bitte Miss..."
„Granger, Sir."
„Miss Granger helfen?"
Severus füllt sein perfektes weisses Gebräu schon ab, die meisten Schüler haben jedoch nicht einmal angefangen.
Severus steht jetzt hinter mir, ich kann seinen Atem an meinem Nacken spüren.
„Brauchst du Hilfe, Kleines?", murmelt er.
Immer noch hinter mir stehend, beginnt er mit der Arbeit, während ich ihn irgendwie probiere zu unterstützen. Zum Glück steht er so nah dran, sodass ich mich an ihn lehnen kann. Slughorn mustert und belustigt und auch der Rest der Klasse kichert. Keiner sagt ein Wort, alle gönnen es mir.
Noch nie war eine Stunde schneller zu Ende, Severus hat sich aber ziemlich viel Zeit gelassen, um mir zu "helfen".
In Verteidigung gehen die dunklen Künste schreibe ich lustlos einen Aufsatz über Vampire.
Der langersehnte Abend nähert sich immer mehr. In Zaubertränke haben wir abgemacht, uns beim See zu treffen. Dort steht er, mein Junge, sein langer Umhang weht im Wind.
Ich bleibe stehen, um ihn zu bewundern. Aber er merkt es sofort. Man kann sich einfach nicht an ihn heranschleichen, geschweige denn ihn beobachten.
Als er sich umdreht, sprinte ich los und werfe mich in seine Arme. Er zieht mich an sich in einen langen, zärtlichen Kuss.
„Das hab ich vermisst", wispert er an meine Lippen. Darauf beisse ich ihn kurz und leicht in die Unterlippe. Severus stöhnt leise, während er mich behutsam an einen Baum drückt und meinen Körper mit Zärtlichkeiten verschlingt. Dieser Kontrast ... Wow.
Die Rinde an meinem Rücken ist hart und Severus Umhang ist weich. Ach ich liebe Kontraste.
Während er mich weiter gegen den Baum drückt, wandert er meinen Hals hinab und erneuert seine Markierung. Dieser Moment ist so unfassbar intim und doch so schön, dass ich ihn mit Severus teilen kann.
„Weisst du was...?"
Ich schüttle den Kopf.
„Ich hab möglicherweise mitbekommen, dass anscheinend dieses Jahr ein Winterball stattfinden soll."
Wieso gibt es in diesem Jahr so unglaublich viele Parallelen zu der jetzigen Gegenwart, aus der ich stamme?
„Und ich habe gehört, dass ein ganz besonderes Mädchen names Hermine Jean Granger mit mir hingehen will. Stimmt das?"
Wieder nicke ich nur, während Severus mich lachend in einen weiteren Kuss zieht.

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Love Potion
Fanfiction„Du bist meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft." Nach dem Krieg darf Hermine Jean Granger ihr siebtes Schuljahr wiederholen. Dort macht sie Bekanntschaft mit ihrer geheimnisvollen Vergangenheit. Doch welche Rolle spielt Severus Snap...