Love Potion

42

Ich renne auf die Lichtung, auf der Hagrid Grawp gehalten hat. Und dort liegt Cedric. Er krümmt sich am Boden, offenbar wegen einem Cruciatus Fluch. Und daneben steht Umbridge, sie lacht ihn aus, während sie ihn weiter quält.

„Lassen Sie ihn los!", schreie ich und zücke blitzschnell meinen Zauberstab. Aber Umbridge ist schneller. Mit einem schnellen gemurmelten „Expelliarmus", fliegt mir der Zauberstab aus der Hand und verschwindet im Gebüsch.

Ihre Augen flackern wie verrückt.

„Wegen euch kleinen Biestern namens Schüler musste ich nach Askaban! Nach Askaban! Ich nach Askaban!"

Offenbar ist sie endgültig verrückt geworden. Wo bleiben die Dementoren? Die sind doch auf dem Schulgelände? Müssten sie nicht langsam kommen?

Umbridge fängt verrückt an zu lachen.

„Ich war die ganze Zeit in Hogwarts! Hab diese dumme Katze ertränkt und ihren Platz eingenommen! Und keiner ausser dir und dieser Junge da hat es gemerkt! Nicht einmal dieser Squib Filch!"

Jetzt ergibt alles einen Sinn. Ihre Besessenheit von Katzen, die ganzen Katzenteller in ihrem ehemaligen Büro. Umbridge ist ein Animagus. Und als Katze sieht sie Mrs Norris verdammt ähnlich, aber ihre Augen sind leuchtend blau.

„Sie Monster!"

„Ich ein Monster?", sie lacht wieder irre. Die einst so gepflegte Dolores Umbridge ist völlig geisteskrank. Und sie ist die Einzige, die auf dieser Lichtung einen Zauberstab besitzt. Cedrics Zauberstab liegt in drei kleine Teilchen zerbrochen auf dem Boden zu ihren Füssen.

„Ich bin kein Monster, Sie sollen keine Lügen erzählen, Miss Granger", sagt sie zuckersüss, während sich Cedric weiter zusammenkrümmt. Seine Augenlieder flackern, er hat Höllenqualen. Unfähig etwas zu tun frage ich: „Sie werden uns umbringen?"

Eigentlich ist das mehr eine Feststellung als eine Frage, aber Umbridge nickt begeistert.

„Umbringen... Schönes Wort nicht? Hört sich fast so an wie Umbridge... Umbringen, Umbridge..." Plötzlich wirkt sie verwirrt. Ich ergreife die Chance und stürze mich auf sie, reisse sie mit zu Boden. Während wir um den Zauberstab ringen, erholt sich Cedric langsam, obwohl er immer noch am Boden kauert.

„HILFE!", brülle ich. Aber wir sind so weit im Wald drin, dass mich vermutlich niemand hört.

„Crucio!", kreischt sie und ich spüre Höllenqualen. Langsam und immer noch kichernd kommt sie auf mich zu.

„Gefallen dir Schmerzen? Oder willst du lieber sterben?"

Ich presse die Zähne zusammen um nicht zu wimmern. Diesen Triumph gönne ich dieser Sau nicht.

„Kopf oder Zahl Hermine?"

Das ist nicht ihr Ernst. Sie will eine Münze werfen, um zu entscheiden, wen sie zuerst umbringen soll.

„Hm, ich glaube du nimmst Kopf, nicht wahr Liebes?"

Sie wirft die Münze in die Höhe und fängt sie auf.

„AVADA KEDAVRA!"

Ein grünes Licht blitzt auf. Die Tatsache, dass ich noch lebe, verrät mir, dass es Zahl war.

Ich hebe meinen Kopf, bin immer noch benebelt von den Schmerzen und sehe zu Cedric. Dieser liegt starr und mit aufgerissenen Augen mitten auf der Lichtung.

„CEDRIC!"

Ich probiere mich aufzurichten, werde aber sofort wieder von einem Crucio gelähmt.

Auf einmal wird der Himmel dunkler, die Luft kälter. Es fühlt sich an, als würde ich niemals wieder Glück spüren. Die Kälte schnürt mir die Kehle zu. Auch Umbridge bleibt wie erstarrt stehen. Hunderte von Dementoren schwirren auf die Lichtung.

Umbridge lächelt mir noch einmal zu und verwandelt sich zur Katze. Aber sie kann sich nicht durch die Reihen der Dementoren schleichen. Einige wenden sich mir zu, wahrscheinlich stinke ich fürchterlich nach ihr.

Ein Dementor ist nur noch Millimeter von meinem Gesicht entfernt und probiert offenbar all mein Glück aus mir herauszusaugen. Mein Herz fühlt sich an wie ein kalter, schwarzer Klumpen, während ich langsam in die Bewusstlosigkeit sinke.

Plötzlich fahren die Dementoren auseinander, als ein silbernes Licht aus dem Wald bricht. Es ist ein enormer Otter, identisch zu meinem.

Und auf die Lichtung tritt Severus Snape.