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Ich wurde zum Zombie. Also ich schlafe fürchterlich und mein Leben ist ein Albtraum. Mein ehemaliger Freund und ich sind beide fremdgegangen und die Person die ich liebe ist mein Lehrer. Und übrigens will sie nichts mit mir zu tun haben. Ach ja, hab ich glatt vergessen, mein Lehrer ist jetzt auch ein halber Teenie, nur so als Info.

Langsam haben sich alle an den jungen Severus gewöhnt. Remus benimmt sich ziemlich seltsam mir gegenüber. Heute stelle ich hin mal zur Rede.

„Remus, was ist los? Du bist so komisch."

Er schaut mich nachdenklich an. Dann sagt er etwas, das mich sehr überrascht.

„Trauere Severus nicht nach, ihr hattet eure Zeit."

Wie bitte?

Remus kramt in seiner Schreibtischschublade herum und holt ein kleines, ledergebundenes Buch heraus.

„Mein Tagebuch aus der siebten Klasse", klärt er mich auf.

„Du muss wissen, als du zurück in deine Zeit verschwunden bist, hat Dumbledore mit Severus Hilfe alle Erinnerungen an dich gelöscht. Dir zuliebe. Aber hier", er wedelt kurz mit dem Buch, „habe ich alles aufgeschrieben. Mein Tagebuch."

Deshalb hat er mit Severus diskutiert. Also am Anfang des Jahres als er ihm sagte, er solle sich nichts vormachen. Die ganze Zeit wusste er es. Langsam fügen sich alle Puzzelteilchen zusammen.

„Und der Merlinorden?" Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.

„Den hat Severus bekommen, da er alles für dich geopfert hat und für dich den Todessern den Rücken zugekehrt hat. Er war so mutig, zu deinem Schutz alles aufzugeben. Und er hat die Situation im Raum der Wünsche merklich entschärft. Deshalb hat er den Merlinorden."

Ich starre ihn fassungslos an.

„Und dachtest du nicht, dass du mir vielleicht etwas erzählen solltest?"

Remus rauft sich die Haare, während er darüber nachdenkt.

„Ich denke nein. Wenn die Zeit gekommen ist, hättest du es sowieso erfahren."

Habe ich nicht einmal so etwas ähnliches zu Severus gesagt, als er mich fragte, ob wir uns wiedersehen?

„Hermine, sei nicht traurig. So wie es gerade ist, ist es das Beste für euch", probiert Remus mich zu trösten. Aber ich will seinen verdammten Trost nicht! Ich will Severus.

Auf dem Weg zur Bibliothek werde ich aufgehalten.

„Hermine! Ich weiss, dass du nicht willst, dass wir miteinander reden. Aber ich hab eine Spur! Ich glaub ich weiss, wer mir die Wunden in der Nacht vor Quidditch angetan hat!"

Völlig aufgewühlt verschwindet er nach draussen.

Was soll ich tun? Ihm folgen? Zu Dumbledore gehen?

Als ich ihn sehe, er rennt in Richtung verbotenen Wald, entscheide mich schlagartig. Wenn er richtig liegt, wird er meine Hilfe brauchen. In wenigen Tagen findet der Winterball statt, meine Beine werden ungeheuerlich verschrammt von den vielen Dornen sein. Aber irgendwie bin ich das Cedric schuldig.

Mit dem Zauberstab in der Hand renne ich ihm hinterher. Als ich am Rand des Waldes angekommen bin, ist er schon längst aus meinem Sichtfeld verschwunden. Aber als eine grosse Schar von Vögeln auffliegt, weiss ich wo er ist. Ich renne so gut ich kann in den Wald hinein. Plötzlich höre ich in der Ferne einen Schmerzensschrei. Und dieser Schrei stammt von Cedric.

Love PotionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt