Ein Lebenszeichen

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Doch auch am Sonntag hatte sie keine Gelegenheit nachzuschauen. Schließlich war an diesem Tag keine Schule. Ihre Freunde sah sie mittlerweile fast nur noch im Unterricht, dies hatte ihr die Party am vergangenen Abend deutlich gemacht. Sie würde mit Professor McGonagall sprechen müssen, Vielleicht dürfte sie Teddy ja nachmittags in Schloss holen, um Zeit mit ihren Freunden verbringen zu können.

Oder man könnte sich am nächsten Wochenende in Hogsmeade treffen.

Am Montag erschien sie erst spät zum Mittagessen. Sie strahlte Professor McGonagall an und so war dieser sofort klar, dass die Tränke verschwunden waren und es Remus anscheinend gut ging. 

Tatsächlich hatte sie sich bei erster Gelegenheit in die heulende Hütte geschlichen und nachgesehen. Sie hatte einen Brief und eine kleine Schachtel gefunden.

"Liebe Hermine,

ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll. Wie ich den Zeitungen entnehmen konnte, bist du meiner Bitte nachgekommen und kümmerst dich um Teddy und Andromeda. 

Auch danke ich dir, dass du die Tränke besorgst. Ich vermute die cleverste Hexe des Jahrhunderts braut diese selber? Sobald ich kann komme ich zurück und unterstütze euch.

Ich habe von einem ähnlichen Fall gehört und gehe der Spur seit einer Weile nach. Dank der Tränke, bin ich die nächsten Monate unabhängig. 

In der Schachtel findest du ein kleines Geburtstagsgeschenk. Alles gute. 

Den Kristall häng bitte über Teddys Bett. Er soll böse Magie abhalten.

In ewiger Dankbarkeit

Remus"

In Gedanken versunken schaute sie den Kristall an. Es sah aus wie eine wunderschöne Abwandlung eines Spickoskopes in einen schillernden Kristall eingegossen. 

Nun wandte sie sich der Schachtel zu. Diese enthielt eine filigrane Kette, welche von einem leuchtenden Rubin in Form eines Tropfens verziert wurde. Warum machte er ihr so ein teures Geschenk? Das war doch nun wirklich nicht nötig. Er konnte doch nichts für seine Situation. Auch wenn sie vor dem Ministerium immer wieder schimpfte, dass er sich doch nur vor der Verantwortung drückte, hatte sie nie daran geglaubt. Sie wusste, dass er seinen Sohn liebte. 

Ehrfürchtig betrachtete sie die Kette und legte sie schließlich um. Doch woher hatte er das Geld? Warum gab er es für so etwas aus?

Mit einem Blinzeln tauchte sie wieder im Großen Saal auf und bemerkte, das sie gleich zur nächsten Stunde musste. Eilig schlang sie den Rest ihres Essens hinab und machte sich auf den Weg.

Von nun an legte sie sich noch mehr ins Zeug. Sie ging zur Schule, machte ihre Hausaufgaben und lernte. Nebenbei kümmerte sie sich um Teddy und versuchte gelegentlich ihre Freunde zu sehen. Die zusätzlichen Zaubertrankstunden verkleinerten ihr Pensum nicht gerade.

In den letzten beiden Monaten hatte sie gut 10 Kilo abgenommen und fühlte sich als bestünde sie nur noch aus Haut und Knochen. Mittlerweile war es Mitte November und sie hatte nichts neues von Remus gehört. 

Teddy war mittlerweile 7 Monate und versuchte die Welt zu erkunden. Immer wieder versuchte er sich hoch zu stützen. Noch ein paar Wochen und er würde überall rumkrabbeln.

Wie sehr wünschte sie sich, das Remus seinen Sohn so sehen könnte. Das Ministerium schien seine Bewachung langsam aufzugeben. Es gab Gerüchte wonach er in Irland bei Kobolden gesichtet wurde.

Doch was sollte er dort? Sicher Kobolde waren in der Lage gewisse Zauber ohne Stab auszuführen. Aber würde ihm das helfen? Und wenn ja, welchen Preis würden die Kobolde fordern?


Fragen über Fragen ...

Schönes Wochenende :)



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