vor dem Sturm

271 20 4
                                    

"Du verstehst es wirklich nicht", damit drehte er sich um und verschwand. Auch diesen Vollmond würde er in seinem geheimen Versteck verbringen. Zu groß war das Risiko, dass der Trank nicht richtig wirkt oder etwas unvorhergesehenes passiert.  

Die nächsten Stunden tigerte er unruhig durch sein Versteck. Nicht mehr lange dann würde die Wandlung einsetzen und diesen Anblick wollte er nun wirklich allen ersparen. Es war schon für ihn schlimm genug, wenn er spürte wie sich sein Körper veränderte. Wie die Knochen in die Länge gezogen und verbogen wurden, um seine Form zu wandeln. Da dies Teil seiner Magie war, war es nicht mehr so schmerzhaft wie am Anfang, aber angenehm war es auch nicht.

Er spürte das bekannte Ziehen im Gesicht. Damit fing es für gewöhnlich an, langsam wuchs die so verhasste Schnauze und die Ohren verlagerten sich auf seinen Kopf und wurden von dichtem Fell überzogen. Nur wenige Augenblicke später, hatte er es geschafft und rollte sich genervt zusammen. Wenn irgendwie möglich würde er diese Nacht einfach verschlafen.

Aber zu oft war dieser Plan schon gescheitert. Der Vollmond ließ seinen Körper unruhig werden, seine Magie summte förmlich in seinem Inneren. Die Anspannung wuchs mit jeder Sekunde. Doch dank des Trankes blieb sein Verstand klar, er wusste das er niemanden verletzen wollte und durfte. Leider hieß dies nicht, dass das brennende Verlangen zu jagen nicht durch seine Adern schoss. Fast schon verzweifelt versuchte er sich auf anderen Gedanken zu bringen.

Seine tierischen Instinkte versuchten immer wieder die Oberhand zu gewinnen und das war alles andere als gut. Umso schwieriger wurde es für ihn, still auszuharren.  

Unausweichlich glitten seine Gedanken zu Hermine. Warum wollte sie nicht verstehen, dass sie zu ihm gehörte? Das sie seine war!

Erschrocken von seinen eigenen Gedanken schüttelte er sich. Verdammt was sollte das? Was spielte ihm sein Kopf da gerade wieder für Streiche? 

Angespannte versuchte er auf andere Gedanken zu kommen, wurde aber sofort von Bildern überflutet. Hermine wie sie mit Harry lachte. Ron der sie wie ein verliebter Trottel anschmachtete. Ein Knurren rollte langsam seine Kehle hinauf.

Der Drang aufzuspringen und einfach zu laufen soweit ihn seine Pfoten tragen, wurde langsam übermächtig. Sein Fell sträubte sich und stand mittlerweile in alle Richtungen ab, irgendetwas stimmte nicht, er konnte aber einfach nicht fassen, was es war.

Umso mehr zuckte er zusammen, als eine silberne Katze durch die Wand seines Versteckes sprang. "Remus wir brauchen dich. Sofort! Hermine schreit vor Schmerzen, wir treffen uns an der heulenden Hütte." 

Als das silberne Licht verlosch, starrte er immer noch auf die Stelle und versuchte die Informationen zu verarbeiten. Hatte Albus Minerva verraten, wo er sich für gewöhnlich aufhielt? Oder war es Zufall, dass sie Hermine zur Heulenden Hütte brachten? Verdammt Hermine. In diesem Moment schienen erst die letzten Zahnräder in seinem Kopf zu klicken. Hermine brauchte ihn. Jetzt. Heute. Ausgerechnet in dieser Nacht? Wie sollte dies nur gut gehen?

Das unheimliche Gefühl in seinem Inneren hatte noch mehr zugenommen und so machte er sich mit langen Schritten auf den Weg. Sein Körper flog förmlich durch den Verbotenen Wald, auf dem Weg zu Hermine. Sein Ziel fest vor Augen, nahm er um sich rum nichts mehr wahr. 

Im Mondschein sieht alles anders ausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt