Weihnachten

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Danach glitt Hermine in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Als sie wieder erwachte, war es bereits hell draußen. Das erste was sie sah, war das besorgte Gesicht von Poppy.

"Mrs. Granger wie geht es Ihnen? Sie haben uns einen ganz schönen Schreck eingejagt." Aufmerksam musterte Poppy Hermine.

"Ganz gut, denke ich." Mühsam setzte sie sich auf und betrachtete die Kette.

"Wollen sie mir erzählen, was es mit der Kette auf sich hat?" Prüfend sah Poppy sie an.

"Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht Madame Pomfrey." Und dies war schließlich die reine Wahrheit.

Poppy runzelte die Stirn. "Auf jeden Fall hat der Zauber der darauf liegt, sie eine große Menge ihrer Magie beraubt. Es wird keine schweren Folgen haben, aber sie sollten die nächsten zwei Tage das Bett hüten und ihre Magie ausruhen lassen." 

Geschockt blickte Hermine sie an. "Sie hat Magie gezogen? Und zwei Tage?" 

Was war heute Nacht nur geschehen. Hermine hatte nur eine wage Vorstellung was passiert war. Aber DAS konnte nicht sein. Gedankenverloren betrachtete sie ihren Anhänger und stellte fest, dass sich grüne Schlieren in das leuchtende Rot geschlichen hatten.


Er konnte es noch immer nicht glauben. Die Kobolde hatten Recht gehabt. Sie hatten ihm vor einer Weile geholfen, seine Stimme zurück zu erlangen. Und als heute Nacht der Vollmond aufging, hatte er seiner Magie freien Lauf gelassen. Wild und ungezügelt war sie durch seine Adern gerauscht. Das Gefühl war übermächtig, warm und prickelnd gewesen. Die Wandlung ging schnell und war nicht so schmerzhaft wie sonst. Auch ohne den Trank von Hermine, war er bei Sinnen geblieben. Die Nacht war aufregend und ein Gefühl von Freiheit überkam ihn. Irgendwann war er im Wald eingeschlafen und an der Stelle heute früh erwacht.

Doch irgendwie war das Ganze zu einfach gewesen. Kobolde gaben ihr Wissen doch nicht so leicht preis? Sicher nachdem sie ihm geholfen hatten seine Magie wieder über seinen Zauberstab zu lenken, hatte er für sie in den letzten Monaten einige Flüche brechen müssen. Mehrfach war das Ganze fast schief gegangen, da er Probleme hatte die Magie nicht in alle Richtungen aus seinem Körper zu schießen. Er fühlte sich wie ein Kessel der ständig unter Druck stand. Wenn das Ventil nicht bald repariert wurde, könnte es böse ausgehen.

Sein Körper war übersät von Wunden und blauen Flecken. Anscheinend half die Heilmagie nur wenig, so lange seine Magie nicht unter Kontrolle war. Aber irgendwie blieb dieses ungute Gefühl.

Heute war seine Magie ausgeglichener. Noch einmal würde er die Prozedur im nächsten Monat so durchführen. Dann sollte seine Magie wieder auf einem völlig normalen Level sein. Vielleicht könnte er dann zurück zu seiner Familie.

Und bis dahin würde er weiter Aufträge für die Kobolde ausführen müssen.


Hermine hatte sich relativ schnell von dem Schrecken erholt. Nun war es Andromeda gewesen, welche sie drängte eine Pause einzulegen. Und so würden die Drei Weihnachten im Fuchsbau verbringen. Vielleicht hatten die anderen ja recht und sie mutete sich zu viel zu?

Aber sie konnte nun einmal nicht aus ihrer Haut. Sie erledigte immer ihre Pflichten und zwar so gut sie eben nur konnte. Mittlerweile machte ihr das Brauen immer mehr Spaß und sie hatte beschlossen wirklich Zaubertränke zu studieren.

Und so hatte Molly sie bereits am 20, Dezember abgeholt und sie würden eine ganze Woche im Fuchsbau verbringen. Ron hatte seinen Eltern einen Teil seines Geldes (Belohnung der Regierung für den Sieg über "ihr wisst schon wen") gegeben und so war der Fuchsbau endlich wieder auf- und auch gleich ausgebaut wurden. 

In diesem Jahr waren alle anwesend und es herrschte ein heilloses Durcheinander. Aber genau das machte diese Familie ja so liebevoll. Tatsächlich gelang es Hermine immer wieder abzuschalten. Teddy fand den Trubel toll und krabbelte durchs ganze Haus. Da ihn alle ins Herz geschlossen hatten, musste sie sich einmal keine Gedanken machen. Irgendeiner der Weasleys hatte den Knopf eigentlich immer auf dem Arm.

Das Einzige was ihr zusetzte war die Sorge um Remus. Wie es ihm wohl ging? Wo war er? Machte er Fortschritte? Wenn es ihm jemals gelang seine Magie zu kontrollieren, würde das Ministerium ihn in Ruhe lassen? Würde Teddy seinen Vater überhaupt erkennen?

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. "Ich bin mir sicher es geht ihm gut. Wir hätten erfahren, wenn es nicht so wäre. Verrätst du wenigstens mir, was es mit deinem Zusammenbruch auf sich hatte?"

Harry hatte sich zu ihr gesetzt und betrachtete sie. "Ich hoffe du hast Recht. Was das andere betrifft kann ich nicht viel sagen." Sie deutete große Ohren an und Harry nickte verstehend. Auch wenn es nicht wahrscheinlich war, bestand das Risiko, dass das Ministerium lauschte. 


Habt ihr schon Theorien? ^^


Im Mondschein sieht alles anders ausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt