Im Mondschein sieht alles anders aus

Nachforschungen

Letztendlich hatte Hermine Minerva ins Vertrauen gezogen. Sie hatte ihr alles erzählt, von der Kette, dem Fluch und das Remus zurück ist. Sofort hatte Minerva ihr die Erlaubnis erteilt in der Verbotenen Abteilung zu suchen. Vielleicht würde sie dort etwas über die Kette oder die Folgen des Fluches finden.

Lediglich die Tatsache, das es ihr seit dem Kuss wieder besser ging, hatte sie für sich behalten. Das war sicher nur Einbildung und ihr Körper hatte einfach genug Zeit um sich von den Strapazen zu erholen. Oder die Kette hatte sie doch ganz langsam ihrer Magie beraubt. 

In den letzten Tagen hatten Remus, Andromeda und sie viel diskutiert. Schließlich hatte sich Remus durchgesetzt und sich dem Ministerium gestellt. Seine Magie war mittlerweile völlig normal und er wollte beweisen, dass er keine Gefahr darstellt. 

Er war es einfach leid auf der Flucht zu sein und sich verstecken zu müssen. Viel lieber will er wieder offiziell bei seiner Familie einziehen und seinen Sohn jeden Tag sehen können. Doch bis dahin könnte es noch ein langer Kampf werden. Das Ministerium hatte ihn umgehend nach Askaban geschickt. Dort bleibt er bis alles geprüft wurde.

Das er keine Auskunft darüber gab, wo er sich die letzten Monate aufgehalten hatte, machte die Sache nur um so komplizierter. Hermine tat was sie konnte, sie kümmerte sich weiter um Teddy und sagte für Remus aus.

Harry hatte zum Glück die Klappe gehalten, so das es keine offizielle Verbindung zwischen dem Fluch und Remus gab. Auch wenn sie erneut befragt wurde, ob sie wüsste wer sie verhext hatte. Da es zu offensichtlich wäre, wenn sie die Kette nicht mehr tragen würde, hatte sie diese erneut angelegt. Doch statt sie mit dem Verschluss zu schließen, war sie nur provisorisch befestigt, so dass sie sie zu Hause immer ablegte. 

Nun saß sie schon den zweiten Abend in der Bibliothek und wälzte ein Buch nach dem Anderen. Doch noch immer hatte sie keinen Anhaltspunkt für den Fluch gefunden. Immer wieder hatte sie überlegt, wie sie noch vorgehen könnte, doch bis jetzt ohne Erfolg. Das sie sich vor lauter Schwäche kaum auf den Beinen halten konnte und ihre Konzentration darunter litt, machte es auch nicht besser. 

Die Kette war zu ihrem ständigen Begleiter geworden. Sie war ihr Schwachpunkt, die Stelle an der man sie am einfachsten verletzen konnte. Noch immer pulsierte diese in einem kräftigen Rotton. Mittlerweile hatte sie bemerkt, dass das Pulsieren mit ihrem Herzschlag zusammen hing.

Immer wenn sie aufgeregt war, wurde das Leuchten schneller. Wenn sie entspannt war, wieder langsamer. Es war unheimlich und faszinierend zu gleich.

Doch am aller meisten frustrierte es sie, dass sie noch immer nichts heraus gefunden hatte. Sie wusste nur, dass sie mit dieser Kette verbunden war und Remus irgendetwas damit zu tun hatte.

Müde rieb sie sich ihre Augen. Wenn es doch wenigstens im Ministerium eine Entscheidung geben würde. Noch immer hoffte sie, das Remus endlich zu Teddy zurück kann.

Als eins der Bücher polternd auf den Boden krachte, erschrak sie aus ihren Gedanken. Mittlerweile war es kurz vor zwei und sie schon völlig übermüdet. Doch zum schlafen wäre später noch genug Zeit.

Viel zu lange hatte Teddy schon auf seinen Vater verzichten müssen. Und viel zu groß war das Risiko, was diese Kette für sie bedeutete. Also hob sie den Wälzer auf und machte sich wieder auf die Suche. Etliche Bücher später dämmerte es bereits und frustriert schob sie den Stapel beiseite und ging ins Bett.

In dieser Nacht träumte sie sehr wirr und immer wieder begegneten ihr die verschiedensten Märchen. Als sie am nächsten Morgen erwacht war, beschloss sie nach dem Unterricht Teddy einige Märchen vorzulesen. Dann könnte sie ihr Wissen auf diesem Gebiet gleich mal wieder auffrischen. 

Und wer von euch ist Märchenfest?