Eine neue Chance?

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Obwohl der Juli erst vor ein paar Tagen begonnen hatte, meinte er es gut mit Ihnen. Schon jetzt war es drückend heiß. Remus war nun schon sechs Wochen verschwunden. Wie es ihm wohl ging?

Noch immer fühlte sich Hermine beobachtet und getraute sich nicht nachzusehen, ob er die Phiolen erhalten hatte. 

Mittlerweile hatte sie es in die Schlagzeilen geschafft. Man hatte gemunkelt, wann sie ein Kind zur Welt gebracht hatte und so war die ganze Sache ins rollen gekommen. Andromeda hatte einfach behauptet, dass Hermine die Patentante des Kleinen sei und nun voll in dieser Rolle aufging.

Damit verebbte langsam das Interesse wieder. Aber es war schon interessant, wer ihr so alles als möglicher Vater angedichtet wurden war. 

Ihre Freunde besuchten sie nun regelmäßig und Hermine gab das Versteck spielen auf. Wenn sie sich zum Eis essen trafen, dann nahm sie Teddy in einem Tragetuch einfach mit. Und mit jedem Tag zeigte sich mehr, dass der Kleine sie als Mama betrachtete. 

Es würde wohl für alle schwer werden, wenn sie bald weniger da war bzw. wenn Remus irgendwann zurückkam. Dann wäre sie nur noch eine Randfigur, die den Kleinen ab und zu besuchen könnte. Zum Glück war er noch so jung, dass er sie wohl nach ein paar Tagen vergessen würde.

Und dieser Gedanke schmerzte sie mehr, als sie zugeben würde. Mehr als sie es sich selbst eingestehen würde.

Sie begann nun täglich das Haus für ein oder zwei Stunden zu verlassen, wenn der Kurze wach war. Und dieser fand das gar nicht toll. Er hatte sichtlich mühe mit Andromeda allein zu bleiben. Und so vergingen auch die restlichen Julitage ohne allzu große Fortschritte. Sie hörte nichts von Remus und Teddy war nun immer länger wach und ließ Hermine nicht aus den Augen. 

Genauso wie das Ministerium. Wie sie gehört hatte, suchte man mit Hochdruck nach Remus. Doch er schien sich gut verbergen zu können. Hoffentlich bekam er seine Magie bald unter Kontrolle. Vielleicht würde sie sich dann auch nicht mehr so beobachtet fühlen. Man erhoffte sich wohl immer noch, dass Hermine Kontakt zu ihm aufnahm.

Im laufe des Augusts gewöhnte sich der Kleine immer mehr daran, mehrere Stunden bei Andromeda zu verbringen. Trotzdem hatte Hermine Zweifel, ob es richtig gewesen war, für die Wiederholung ihres letzten Jahres in Hogwarts zu zu sagen. Schon in knapp zwei Wochen wäre es soweit. 

"Nun hör endlich auf zu zweifeln. Hermine das ist deine Chance deinen Abschluss zu machen. Du hast so lange darauf hin gearbeitet. Und du hast schon mehr für Teddy und mich getan, als wir jemals verlangen dürfen." Mit sorgenvoller Mine sah Andromeda sie an. 

"Im Moment seit ihr das, was einer Familie am nächsten kommt. Meine Eltern können sich nicht an mich erinnern und das werden sie auch nie. Ich bin mir nicht sicher, ob es für den Kleinen noch zu früh ist. Ich könnte auch einfach noch ein Jahr warten." Unsicher sah Hermine auf den Boden. Und nestelte an ihrem Umhang.

"Das kommt gar nicht in Frage. Du wirst dir deine Zukunft nicht verbauen. Wir schaffen das, zusammen. Außerdem hoffe ich, dass Remus bald einen Weg findet heim zu kommen. Dann hätte Teddy endlich seinen Vater wieder." Eine kleine Träne lief ihr geräuschlos die Wange hinab.

Hermine mochte sich gar nicht ausmalen, wie sich das alles für Andromeda anfühlte. Ihre Tochter war tot. Ihr Schwiegersohn wurde gesucht und ihr Enkel hing mehr an Hermine als an ihr. Vielleicht mischte sie sich auch zu sehr in diese Familie ein.

Sanft strich sie durch Krummbeins Fell. Er war alt geworden, aber schenkte ihr immer noch die Ruhe und Kraft, welche sie brauchte. 

Ein wunderschönes Wochenende ihr lieben :)

Im Mondschein sieht alles anders ausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt