der Morgen danach

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Das leise klopfen an ihrer Tür, weckte Hermine schließlich. Noch benebelt sah sie sich um und traf direkt auf den sanften Blick von Remus. Dann wurde ihr bewusst wo sie lag und sie flüchtete sich sofort an die Wand. Dabei entging ihr nicht der verletzt Ausdruck in seinem Gesicht.

Doch darüber konnte sie sich später Gedanken machen. "Ja?"

"Hermine könntest du bitte nach Teddy sehen? Er ist so unruhig und ich kann Remus nicht finden." Mit diesen Worten öffnete sich auch schon die Tür und eine ziemlich überforderte Andromeda kam zum Vorschein. "Oh."

Remus riss abwehrend die Hände nach oben. "Das ist ganz und gar nicht das wonach es gerade aussieht."

Die Worte trafen Hermine, als hätte jemand einen Kübel Eiswasser über ihr ausgekippt. Sie hatte so gut wie lange nicht geschlafen. Aber die so völlig abwehrende Haltung von Remus erschreckte sie, erschütterte ihre Magie und sorgte dafür, dass diese wieder unruhig summte. War es wirklich so unerträglich neben ihr aufzuwachen? Dann würde sie ihm dies sicher nicht noch einmal zumuten.

"Remus ihr seit alt genug, ihr werdet schon einen Grund haben, welchen muss ich wirklich nicht wissen." Hermine konnte spüren, wie sich Remus neben ihr wieder entspannte. War es ihm wirklich so wichtig was Andromeda von ihm dachte? War es ihr wichtig? Und warum trieben sie diese Gedanken langsam in den Wahnsinn?

Entschlossen flüchtete sie aus dem Bett und verschwand im Bad. Eine kalte Dusche würde ihre Lebensgeister sicher anregen und ihre Gedanken wenigstens für einige Momente abkühlen lassen.

Während des Frühstücks war die Stimmung zwischen ihnen irgendwie komisch. Beide vermieden den Blickkontakt und Hermine war regelrecht froh nach Hogwarts flüchten zu können.

Sie schickte einen Patronus an Andromeda, das es später werden würde und verschanzte sich in der Bibliothek, es wurde Zeit, dass sie endlich ernsthaft für ihre Prüfungen lernte.

So sehr sie Teddy auch liebte, er hatte nun wieder seinen Vater und sie stand den beiden doch nur im Weg. Sie sollte sich dringend um ihre eigene Zukunft kümmern und einen ordentlichen Abschluss machen. Sie erwartete von sich selbst nichts weniger als ein Ohnegleichen in fast allen Fächern.

Doch um dieses Ziel zu erreichen würde sie definitiv wieder mehr lernen müssen, auch wenn alle bei diesen Worten immer nur die Augen verdrehten. Man konnte ja nie wissen, welche Themen tatsächlich in den Prüfungen dran kamen.

„Hermine was machst du noch hier?" Erschrocken zuckte Hermines Kopf nach oben. Irritiert sah sie Minerva an. „Es ist mittlerweile Sperrstunde, erzähl mir nicht du lernst seit heute Nachmittag ohne Pause? Da du zum Abendessen nicht da warst, dachte ich du bist lange weg."

Hermines Augen weiteten sich. „Schon so spät? Entschuldige bitte." Hastig suchte sie alles zusammen und ließ die Bücher an ihre Plätze zurück schweben. „Halt dich das nächste Mal bitte an die Zeiten, ich möchte dir nur ungern Hauspunkte abziehen." Mit einem zwinkern war Minerva auch schon wieder verschwunden.

Seufzend machte sich Hermine auf den Heimweg. Irritiert hielt sie inne. Heimweg? Betrübt schüttelte sie den Kopf. Nein auf den Weg zu Andromeda, darüber wo ihr zu Hause bald sein würde, musste sie sich langsam Gedanken machen.

Ihre Eltern konnten sich noch immer nicht an sie erinnern und so wirklich hatte sie keinen Ort, wo sie nach diesem Jahr hin konnte. Bis dahin, sollte Remus sie wohl nicht mehr brauchen. Ob sie Minervas Angebot annehmen sollte? Diese hatte ihr Angeboten bei ihr Verwandlung zu studieren, dann könnte sie einfach in Hogwarts bleiben.




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