Kapitel 27

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Der Sternenhimmel lag wie eine große, funkelnde Decke über ihnen. Kleine, zarte Schneeflocken rieselten auf Draco und Hermine herab und verfingen sich in ihren Haaren. Der Eisprinz strich der Junghexe eine Locke aus dem Gesicht und küsste sie sanft auf die Lippen.

Hermine zog ihn näher an sich und er umfasste ihre Taille. Sie hatte das Gefühl zu schweben, wie auf einer Wolke hoch über der Erde. Mit den Fingern griff sie ein paar seiner Strähnen und zog ein wenig daran, was Draco als Anlass nahm, den Kuss zu intensivieren.

Hier draußen hatte Hermine das Gefühl, jede Last und Sorge würde von ihr abfallen, wie altes Gepäck. Hier konnte sie sich endlich fallen lassen, direkt in Draco's Arme, ohne Angst vor dem Aufprall zu haben. Dieser Moment fühlte sich wie die Ewigkeit haben.

Schwer atmend von dem langen Kuss lagen sie nebeneinander auf der Picknickdecke, die Finger ineinander verschlungen. Hermine betrachtete den Sternenhimmel und den strahlenden Mond mit den kleinen, grauen Flecken.

Draco beobachtete die Gryffindor von der Seite. Ihre Locken auf den Schultern, der geschwungene Mund und die langen, Wimpern, die ihre mandelförmigen Augen umrahmten. Er konnte sich keine schönere Hexe an seiner Seite vorstellen, als sie.

Ihre Blicke trafen sich und lang sahen sie sich einfach nur an, ohne ein Wort zu sagen. Hermine suchte in seinen Augen eine Spur der Realität, irgendetwas, was sie aus diesem wunderbaren Traum reißen könnte. Denn genauso fühlte sich diese Nacht an. Niemals hätte sie sich erhofft, in dem Slytherin ihre große Liebe zu finden. Den Zauberer, der ihr Herz höher schlagen ließ, Schmetterlinge in ihrem Bauch verursachte und all ihre Gedanken über den Haufen warf. Ausgerechnet Draco Malfoy gab ihr das Gefühl, geliebt zu werden.

"Woran denkst du?"riss er sie aus ihren Gedanken und strich ihr über die Wange. Hermine griff nach seiner kühlen Hand und küsste sanft die Handfläche.

"An nichts, nur wie schön dieser Moment gerade ist."flüsterte sie. Sein Gesicht näherte sich ihrem und er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Ich wünschte, diese Nacht würde niemals enden."sagte er und richtete seinen Blick wieder auf den Sternenhimmel. Kleine Sternschnuppen fielen herab.

Hermine schloss die Augen und sprach in Gedanken Draco's Wunsch aus. Doch sie wusste auch zu gut, dass Sternschnuppen in Wirklichkeit keine Wünsche erfüllen konnten. Sie waren einfach nur Sterne, die verglühten und deren Lebenszeit ein Ende gefunden hatte. 

Hermine's Gedanken wurden wieder trüb. Der Neutralisationstrank kam ihr in den Sinn und der heranrückende Vollmond, nach den UTZ Prüfungen. Sie wusste es war richtig, Draco von seinem Liebestrank zu heilen, doch andererseits wusste Hermine genau, was nach dieser Vollmondnacht passieren würde. Alles wäre wieder beim Alten. Draco würde seine herablassenden Witze über ihre Freunde reißen und sie selbst als "schmutziges Schlammblut" bezeichnen. Er würde sich an nichtsmehr erinnern und sein Leben so weiterleben wie bisher, doch die Gryffindor würde jeden Tag mit diesen Erinnerungen an den schönsten Winter ihres Leben's erwachen, den Winter in dem sie in den Armen Draco Malfoy's lag und in den Sternenhimmel aufsah.

Der Schneefall nahm zu und in kürzester Zeit waren ihre Jacken mit weißem Puder bedeckt. Draco sprang auf und packte die Thermoskanne zurück in seinen Mantel. "Wir sollten zurück, bevor wir noch aussehen wie Schneebälle."meinte er. Das brachte Hermine auf eine heimtückische Idee.

Während der Slytherin die Decke zusammenrollte, formte die Gryffindor einen Schneeball in ihren Händen und schlich sich von hinten an den Eisprinz heran. Mit einem Schreck fuhr dieser herum, als ihn etwas kaltes im Nacken traf. Hermine krümmte sich vor Lachen, als sie seinen verdutzten Gesichtsausdruck sah.

Doch der Slytherin reagierte rasch und feuerte eine Ladung Schnee auf Hermine, die schützend die Hände vor das Gesicht hielt. Eine Schneeballschlacht mit lautem Gelächter erfüllte die Nacht, bei der schlussendlich beide erschöpft und durchnässt im Schnee landeten.

Draco half Hermine auf und sie traten schließlich den Heimweg an. Am Horizont konnte man bereits helle Schlieren erkennen, die vom herannahenden Sonnenaufgang zeugten. Nun machte der Gryffindor der eisige Wind nichtsmehr aus, da sie ihre Gesicht in Draco's Mantel vergrub und seinen Duft nach frischem Gras und Minze einatmete.

Sie hielten vor dem Schlafzimmer der Gryffindor-Mädchen und die Junghexe kletterte über das Fensterbrett in den beheizten Raum. Lavender und Ginny schliefen noch immer tief und fest. Hermine legte Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe ab und trat zurück ans Fenster. Draco schwebte weiterhin gekonnt vor ihr und wiedereinmal bewunderte Hermine seine Künste auf dem Besen, den sie selbst nicht allzu gern nutzte. Fester Boden unter ihren Füßen war ihr einfach lieber.

"Nun, dann Gute Nacht."flüsterte er. Die Gryffindor beschlich eine starke Wehmut. Sie wollte nicht, dass diese Nacht schon endete, denn jede Stunde die begann, brachte sie näher an das Ende dieses Winter's. Draco schien sich ebenfalls nicht wirklich verabschieden zu wollen.

"Ja, ehm...Gute Nacht."

Hermine wollte sich gerade umdrehen und unter die Bettdecke schlüpfen, als sie ein Klappern hörte, schließlich herumgedreht und gierig geküsst wurde. Draco presste ihren schlanken Körper an seinen und zog leicht an ihren Locken, was Hermine dazu veranlasste mit ihrer Zunge sanft über seine weichen Lippen zu gleiten. Der Kuss wurde intensiver und Hermine griff in Draco's Haar, denn sie hatte Angst aus diesem wunderbaren Traum aufzuwachen, würde der Slytherin sie loslassen.

Doch das hatte der Eisprinz garnicht vor. Gekonnt steuerte er sie Richtung Bett und ehe sich die Junghexe versah, lag sie mit dem Rücken auf der Matratze und Draco über ihr. Seine sturmgrauen Augen bohrten sich in ihre. Wieder presste er seine Lippen auf ihre und fuhr mit den Fingern quälend langsam über Hermine's Körper. Sie strichen abwärts von ihrem Hals, über ihre Brüste bis hinab zu ihrer Hüfte. Hermine schlang ihre Beine, um seinen Körper. Ihr Puls raste und ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust.

Sanft fuhr der Slytherin mit seinen Fingern unter ihren Pullover. Eine Gänsehaut zog sich über ihren ganzen Körper und ihre Härchen stellten sich auf. Er streichelte sanft über ihren Bauch, immer weiter bis er schließlich an ihren Brüsten ankam. In Hermine's Unterleib breitete sich ein sehnsüchtiges Ziehen aus, was sie zuvor noch nie verspürt hatte.

Er streifte von ihren Lippen ab und liebkoste stattdessen die zarte Haut an ihrem Hals, was das merkwürdige Gefühl nur noch verstärkte. Hermine spürte ein unbändiges Verlangen nach dem Eisprinz und fuhr mit den Fingern langsam unter seinen Pullover. Seine Haut fühlte sich weich und warm an. Er schien es zu genießen. Sein leises Seufzen drang an ihr Ohr. Hermine vergaß alles um sich herum, es gab nur noch Draco und sie.

Seine raue, erregte Stimme drang an ihr Ohr. "Willst du es wirklich?" Hermine wollte nichts sehnlicher als ihn, doch ihre Stimme schien sie verlassen zu haben, sodass sie nur nicken konnte. Draco schlüpfte aus seinem Pullover und Hermine aus ihrem. Sie empfand keinen Scham vor ihm, da sie wusste, dass der Slytherin sie so liebte, wie sie war.

Sie hatte das Gefühl in einer Achterbahn zu sitzen, die langsam die Spitze des Hügels erklomm, kurz verweilte und schließlich mit rasendem Tempo ins Tal hinunter fuhr. Es war unbeschreiblich zart und gefühlvoll. Die heißen Küsse brannten wie Feuer auf ihrer Haut und das Verlangen nach dem Slytherin schien sie beinahe aufzufressen. In ihr schwall ein imenses Gefühl von Glückseligkeit ein, dass sie mit einem erregten und lauten Stöhnen zum Ausdruck brachte.

Erschöpft sanken sie nebeneinander in die Bettwäsche und blickten sich schweratmend an. Hermine hatte das Gefühl, gerade das Schönste was es gab erlebt zu haben, mit dem Mann, den sie liebte. Sie rutschte unter die Bettdecke und lehnte sich an seine Schulter, während Draco den Arm um sie legte.

Nach wenigen Minuten überkam sie der tiefe Schlaf. Das letzte woran Hermine dachte, waren Draco's sturmgraue Augen.

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