Kapitel 31

897 38 2
                                    

"Du musst mir in den Ferien unbedingt einen Brief schreiben. Mum hat mir versichert, dass sie dich an den Tagen nach Weihnachten einlädt. Harry wird auch da sein." Ginny's Gesicht trug vor Aufregung die gleiche Farbe wie ihr langes Haar.

"Ich verspreche dir zu schreiben. Vielleicht ist dieses Jahr die Eulenpost über Weihnachten auch endlich mal pünktlich."

Die Freundinnen fielen sich am Gleiß in die Arme und Hermine atmete noch ein letztes Mal den herben Duft von Ginny's kratzigem Winterpullover ein.

Das laute Dröhnen des Hogwarts Express', aufgeregte Stimmen und Gelächter hallten über Gleiß 9 3/4 und wiedereinmal wurde Hermine klar, wie schnell die Zeit verging.

Seit dem alles verändernden Tag, der Hermine's komplettes Leben auf den Kopf gestellt hatte, war inzwischen mehr als ein Monat vergangen. Ihr blieb nichtmehr viel Zeit bis zum Vollmond nach den UTZ-Prüfungen.

Ron und Harry verabschiedeten sich ebenfalls von der braunhaarigen Junghexe, bevor sie die Backsteinsäule aufsuchten, mittels der sie in den Londoner Bahnhof Kings Cross gelangten.

Zwischen Hermine und Ron fiel die Umarmung ziemlich zurückhaltend aus, denn trotz des Gesprächs am Abend des Weihnachtsballs, bröckelte das dicke Eis zwischen ihnen nur langsam.

Obwohl Weihnachten ihre liebste Zeit im Jahr war, konnte sich die Gryffindor diesmal nicht wirklich auf die Festtage einstimmen. Natürlich war die Freude ihre Eltern endlich wiederzusehen groß, doch die Tatsache, dass in ihrer Handtasche die Einladung zum Weihnachtsball in Malfoy Manor steckte, breitete sich in ihrem Bauch wie ein lästiges Geschwür aus.

Draco hatte ihr den Brief am Abend vor der Abreise zugesteckt. Diese Tradition herrschte schon seit Jahrhunderten in der Dynastie der Malfoy's. Zauberer und Hexen mit hohem Rang und berühmten Namen waren jährlich geladen und tauschten sich über neue Zaubersprüche, Gesetze und Vorkomnisse in der Zaubererwelt aus.

Schon jetzt war sich die Junghexe sicher, dass sie sich komplett Fehl am Platz fühlen und von missbilligenden Blicken nur so verfolgt werden würde. Schließlich floss in ihren Adern Muggleblut.

Andererseits konnte sie Draco die Bitte nicht abschlagen, denn das Letzte was sie wollte, war ihn zu verletzten und Hermine konnte in seinem Gesicht lesen, wie wichtig ihm der Weihnachtsball seiner Eltern war.

Eine Stimme riss die Gryffindor aus ihren Gedanken und sie fuhr herum. Mit ausgebreiteten Armen stürmte ihre Mutter auf sie zu und Hermine fiel ihr glücklich in die Arme.

"Hey Mum."flüsterte sie ihr in den weichen Kaschmirpullover, der wunderbar nach dem Waschmittel roch, dass Hermine an ihr zweites Zuhause neben Hogwarts erinnerte.

Nachdem sich ihre Mutter nur schwer von der Gryffindor lösen konnte zog ihr Vater seine Tochter in eine innige Umarmung und drückte ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel.

"Du glaubst garnicht wie sehr wie dich vermisst haben mein Schatz. Dein letzter Besuch ist schon Monate her."meinte Mrs. Granger, als sie den Autoschlüssel in die Zündung steckte. Hermine kuschelte sich in die weichen Ledersitze des Autos, welches ihre Eltern bereits besaßen, als die Brünette noch ein kleines Kind war. "Mehr als drei Monate."stimmte ihr Vater zu.

Während der halbstündigen Fahrt nachhause erzählte Hermine von dem Stress vor den UTZ-Prüfungen und den neuen Kursen die sie im sechsten Schuljahr belegt hatte. Die Geschichte mit dem Liebestrank in Professor Slughorn's Unterricht und der komplizierten Beziehung mit Draco Malfoy verschwieg sie bewusst. In ihren Augen machte es keinen Sinn, ihren Eltern ihren Freund vorzustellen, wenn sich in weniger als einem Monat die ganze Draco-Sache sowieso erledigt hatte.

Lovepotion | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt