Lovepotion | Dramione

Kapitel 16

„Wow Arithmantik war heute echt anstrengend!" Ernie McMillan lehnte sich erschöpft gegen die kühle Hauswand. Blonde Strähnen fielen ihm in die Stirn.

Hermine setzte sich neben ihn auf eine Bank.

„Die Zahlenkombinationen waren heute sehr kompliziert!"

„Immernoch lieber Arithmantik als Wahrsagen oder so ein Humbug!"meinte Hermine und sah den schlauen Hufflepuff an. Der nickte.

Seit der dritten Klasse besuchten die Beiden das Fach und es machte den wohl schlausten Schülern Hogwarts ziemlich Spaß.

„Was machst du heute noch so?"

Auf den Weg zu den Schlaftürmen schlenderten die Beiden nebeneinander her.

„Ich hab jetzt noch Pflege magischer Geschöpfe und du?"erklärte Ernie und schulterte seine Umhängetasche.

„Ich hab nichtsmehr, ein Glück, erstmal muss ich Professor Vektor's fünftausend Kombinationen verdauen!"gluckste Hermine.

Die beiden verabschiedeten sich und während Ernie Richtung Wald steuerte betrat die Hexe den Gryffindorgemeinschaftsraum.

Ginny saß in einem Stuhl, neben ihr auf dem Tisch ihr Zauberstab und eine Tasse Earl Grey. Als Hermine leise die Tür schloss sah die Weasley auf. Ihre Augen waren geschwollen.

„Alles ok?"fragte die brünette 16-jährige und setzte sich zu ihrer besten Freundin.

Sofort verzog sich das Gesicht der rothaarigen Hexe und Ginny fing an zu schluchzen. Hastig nahm Hermine sie in den Arm und strich ihr behutsam über den Kopf.

„Harry oder?"

„Er....Ich kann ihn...n-nicht loslassen!"schluchzte die Weasley. Tränen kullerten über ihre Wangen und tropften auf Granger's Hände.

„Hat er nochmal mit dir gesprochen?"

Ginny schüttelte traurig den Kopf. Am liebsten würde die braunhaarige Hexe ihren Freund zur Rede stellen. Die Weasley liebte ihn, mehr als alles andere, wie konnte man sich nur so idiotisch verhalten?

„Soll ich mit ihm reden?"fragte Hermine. Die rothaarige Gryffindor schüttelte hastig den Kopf.

„Nein...i-ich schaff das schon."

Bevor sie noch etwas sagen konnte kam Lavender in den Gryffindorgemeinschaftsraum geflattert. Ein breites Lächeln zierte ihre Lippen.

„Du hast Post Hermine, von einem gewissen D.L.M.!"

Hastig riss die Hexe Lavender den Umschlag aus den Händen. Die blonde Gryffindor schwebte engelsgleich davon.

Hermine blickte auf die Vorderseite auf der in geschwungener, eleganter Handschrift Hermine Granger stand.

Auf der Rückseite prankten die Initialien D.L.M..

„Von wem ist er?"wollte Ginny wissen. Hermine lies sich abwesend neben ihre Freundin auf das Sofa fallen.

„Von Draco."

„Dann lass ich dich mal lesen."Ein kleines Schmunzeln zeichnete Ginny's Lippen.

„Aber-„

Die rothaarige Weasley wusste genau was ihre Freundin sagen wollte. Doch sie würde das Glück mit Malfoy nicht behindern.

„Ich kann warten, les ruhig."

Ginny nahm ihre Tasse und ihren Zauberstab und verschwand im Schlafturm.

Eine Weile sah Hermine ihre besten Freundin hinterher, dann öffnete sie vorsichtig das weiche Kuvert und faltete den Brief auseinander.

Liebste Hermine,
sicherlich wirst du dich jetzt fragen „Bei Merlins Bart, warum schreibt er mir Briefe?" ich sehe dich jetzt lachen, und bei Merlin's Bart ich will dieses Lachen für immer sehen. Diese süßen Grübchen um deine vollen Lippen, die Lippen die so süß wie Honig schmecken. Diese erdbeerroten Wangen wenn dich jemand in Verlegenheit bringt. Du bist wie ein strahlendes Licht in der tiefsten Dunkelheit, in meiner endlosen Dunkelheit. Bitte lass dieses Licht niemals erlischen.
Dein D.L.M.

Eine Träne kullerte Hermine's Wange hinab. Schluchzend lies sie den Brief fallen und schlug sich die Hände vor das Gesicht. Durch Weinkrämpfe geschüttelt sank sie auf der Couch zusammen und zog die Beine an den Körper.

Am liebsten würde sie schreien, so laut wie möglich. Es war alles eine Lüge! Dieser Brief, diese Worte, Draco's Liebe! Es war alles eine Lüge!

Schritte erklangen. Arme legten sich um Hermine's Körper. Durch einen Tränenschleier erkannte die Hexe Ginny's rote Haare.

Erschöpft sank sie gegen ihre Schulter und die Weasley strich ihr sanft über die Locken.

„Es ist alles eine Lüge!"schluchzte die brünette Gryffindor in Ginny's Pullover.

„Was ist eine Lüge?"fragte die rothaarige Weasley verwirrt.

„Er l-liebt... mich nur durch diesen verflix-xten Liebestrank den ich gebraut... h-hab!"Ginny hatte Mühe ihre weinende Freundin zu verstehen.

„Du hast einen Liebestrank gebraut? Wann?"

„D-Damals in Slughorn's Unterricht, als wir mit den Slytherins gearbeitet haben, da ist D-Draco doch...ohnmächtig geworden, dass w-war wegen des Gebräus!"erklärte Hermine die ganze Wahrheit.

„Deswegen also sein plötzlicher Sinneswandel jetzt versteh ich!"schlussfolgerte Ginny.

Die brünette Hexe wurde erneut von einem Weinkrampf gepackt.

„McGonagall h-hat gesagt ich soll mich von D-Draco fernhalten, aber das g-geht nicht, e-er ist überall wo ich auch bin u-und sucht meine...Nähe!"

„Gibt es kein Gegenmittel?"fragte Ginny.

„Doch, deswegen waren Neville und ich im verbotenen Wald, um Snargaluff zu suchen, aber da wurden wir von Zentauren angegriffen und Draco hat mich gerettet!"

„Dann fragst du Neville halt ob ihr es nocheinmal versuchen könnt!"meinte Ginny. Hermine zog die Brauen hoch.

„Der geht nie und nimmer nocheinmal mit, dann müsste ich schon allein gehen."

„Aber das dürfen wir ja nicht!"schlussfolgerte Ginny.

„Ich werde einfach Hagrid fragen, ob er mir welche besorgt, er geht oft mit Fang im Wald spazieren. Und solange versuche ich Draco auf Abstand zu halten!"erklärte Hermine.

„Wie willst du es ihm beibringen?"

„Ich werde ihm sagen, dass ich keine Gefühle für ihn hege."antwortete die brünette Gryffindor.

Sie faltete Draco's Liebesbrief zusammen und eilte in den Schlafsaal. Lavender's fragenden Blick bei Hermine's verweintem Gesicht ignorierte die Hexe.

Sie schnappte sich einen Füllhalter und ein Blatt Papier und begann zu schreiben. Die Worte flossen wie ein Laufband durch ihren Kopf. Am Ende verzauberte sie den Brief noch schnell und öffnete dann das Fenster.

Bevor sie das Kuvert losließ zögerte Hermine allerdings. Fühlt es sich nicht schön an so angesehen zu werden? Dröhnte Slughorn's Stimme in ihrem Kopf.

„Nein! Es ist falsch!"flüsterte Hermine und schickte den sprechenden Brief los.