Kapitel 20

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Kapitel 20

Wir verbrachten den Morgen draußen auf der Terrasse und versuchten auch Malina mit Brei zu füttern. Sie guckte immer wieder mal zu ihrem Bruder, der den Brei genüsslich aß und wieder ausspuckte, probierte es dann aber auch mal selbst. Begeistert sah sie nicht aus, dennoch aß sie den ein oder anderen Löffel. Ich muss heute definitiv ein paar Besorgungen machen. Wincent hat sich sofort bereit erklärt auf die kleinen zuhause aufzupassen. Er meinte er hat da schon eine Idee. Beruhigt suchte ich meine sieben Sachen zusammen und stieg ins Auto. Zuerst hielt ich in der Stadt und kaufte für die kleinen ein paar neue Bodys, da die alten schon wieder zu klein werden. Im Anschluss ging es zu DM. Mein Wagen war am Ende ganz schön voll. Ich brauchte Windeln, Klopapier, Küchenrolle, Feuchttücher, Nahrung für die Kleinen, Hygieneartikel, Shampoo, Duschgel und vieles mehr, was mir in die Augen viel. Am Ende war es ein großer und auch teuer Einkauf, aber irgendwie war mir das in dem Moment egal, da ich das alles wirklich wirklich brauchte, so wie eine Frau das eben braucht, auch wenn Wincent das vielleicht nicht so sieht. Am Ende hielt ich noch beim Kinderarzt, wo ich die Berichte vom Krankenhaus einreichte und mir die Rezepte verschrieben ließ, die ich direkt noch in der Apotheke einlöste. Bevor ich nach Hause losfuhr, blickte ich noch einmal auf mein Handy. Es war schon fast 15 Uhr, der Einkauf dauerte doch länger als erwartet. Wincent hatte mir geschrieben, dass er bei seiner Mum ist, weshalb ich mich dahin auf den Weg machte.

Schon bei Ankunft hörte ich die Meute im Garten spielen und ging direkt hintenrum. Dort fand ich Wincent mit Moritz auf dem Stuhl sitzend mit einem Bier in der Hand und Shay mit Malina und Jona im Planschbecken. „Hallo!" begrüßte ich alle und gesellte mich zu ihnen. „Ihr macht euch, wie es aussieht einen schönen Nachmittag?" fragte ich und bekam ein Einstimmiges ja als Antwort. „Shay meinte wir können rumkommen, Mum ist arbeiten, das hab ich mir nicht entgehen lassen." Hob Wincent verteidigen die Hände und guckte seine Schwester an. „Ist klar, damit du daheim nichts machen musst." Antwortete ich schmunzelnd. Es war richtig schön, Malina und Jona wieder zusammen zu sehen, gerade weil beide Spaß hatten und es Malina wieder prächtig ging.

Gegen 16 Uhr kam Angela zu unserer Runde hinzu und war erstaunt uns alle zu sehen. Gleichzeitig freute sie sich aber auch. „Kinder, Kinder. Ich hab gar nicht so viel Essen da, um euch alle versorgen zu könne." Lachte sie und packte sich an die Stirn. „Ach quatsch, wir können doch gerade etwas zum Grillen besorgen." Sagte Wincent. „Ja, das ist kein Problem. Ich hab nichts getrunken, ich kann fahren." Versicherte ich ihr. „Ok, aber dann komme ich mit und wir holen deine Mum noch auf einem Weg ab." Antwortete Angela und holte ihr Handy aus der Tasche. Ich war wirklich erstaunt, dass sie an meine Mum gedacht hatte. Es stimmt einfach, dass für Wincent und auch für seine Familie, Familie im Leben das wichtigste ist und sie mir und meiner Mum eine richtige Familie geben, wo wir einfach wir sein können.

Wincent

„Was haltet ihr davon, wenn wir nächste Woche spontan ein paar Tage wegfahren, also wir vier mit euch beiden?" fragte ich und guckte Shay und Moritz an. „Ich meine, ihr habt noch den Gutschein für einen Urlaub von uns zu Weihnachten, ich habe noch ein paar Tage, bis es wieder auf Tour geht und ihr habt dazu noch Ferien." Ergänzte ich. „Also ich finde die Idee super, wo willst du denn hin?" fragte meine Schwester. „Wohin kann ich noch nicht sagen, aber ich dachte an einen Center Parcs in der Niederlande?" „Diese Spontanität, mein Junge." Lachte Angela. „Das sehe ich auch so, aber ich wäre dabei. Viellicht ist sogar irgendwie das Meer in der Nähe." Zuckte Lilly mit den Schultern. „Also ich finde die Idee auch super, muss aber meine Eltern fragen, ob das in Ordnung ist und alles." Sagte Moritz. „Wir müssen auch gucken, wie wir das mit dem Umzug machen wollen, das soll ja zum Ende des Monats passieren." Teile Shay ihre Gedanken und machte mir große Augen. „Ihr habt eine Wohnung." Kam es von mir und Lilly gleichzeitig. „Ups" kratzte sich Moritz am Hinterkopf. „Hatte ich das nicht erwähnt." murmelte Shay und bekam ein deutliches 'nein' von mir. In dem Moment spürte ich schon, wie Mum unter dem Tisch unauffällig gegen mein Bein stoß. „Was, immer erfahre ich sowas als letzter." Beschwerte ich mich. „Jetzt bleib aber mal auf dem Teppich und freu dich für deine Schwester. Die Wohnung ist wunderschön, du wirst sehen, sie wird dir gefallen." Setzte sich meine Mum gegen mich. „Wann kann ich vorbeikommen und mir euer neues zuhause angucken?" fragte Lilly die beiden. „Wann immer du willst. Die Schlüssel haben wir letzte Woche bekommen, aber wir wollen noch mit dem Einzig warten, bis Moritz 18 ist. Dann ist das alles einfacher. Deswegen ziehen wir fest am 01.08 in die Wohnung. Dann haben wir auch noch genug Zeit uns einzuleben, bis es Mitte August wieder weiter geht." Sprach Shay. „Also wenn ihr wollt, komme ich zum Helfen und bringe deinen Bruder und die kleinen auch mit." Machte Lilly ein Angebot an die beiden. „Ich kann euch sagen, die beiden sind gute Umzugshelfer." Lächelte Magdalene. „Wir können ja gucken, dass ihr vor dem Urlaub schon ein paar Sachen in der Wohnung abstellt und nach dem Urlaub den Rest, natürlich nur wenn das alles klappt." Sagte Lilly. „Meine Eltern wollten auch einen Tag mit uns zu Ikea, damit wir Möbel besorgen können. Mein Dad hat einen Sprinter von der Arbeit, damit sollte das gehen." Ergänzte Moritz. „Dann kann dein Dad bestimmt noch Unterstützung von Wincent gebrauchen, der liebt Ikea." Schmunzelte Lilly. „Haha, da wird sich mein Vater freuen, der liebt es dort auch." Lachte Moritz.

Na super. Damit war die Stimmung dann wieder auf einem guten Level und wir aßen in Ruhe auf. Auf dem Weg nach Hause brachten wir Magdalene noch weg und fuhren dann heim, wo der Einkauf noch weggeräumt werden musste. Ich stellte die Sachen in der Küche ab, sodass Lill sie nicht tragen musste. Plötzlich wurde Lilly laut. „Scheiße! Wir haben Malinas Medikamente vergessen. Das darf doch nicht wahr sein." Sie nahm die beiden Medikamente, dosierte den Saft und löste die Tablette im Kamillentee auf, bis sie Malina die Flasche gab. „Das kann passieren, wir müssen uns auch erst dran gewöhnen." Versuchte ich sie zu beruhigen. „Ich weiß, trotzdem." Murmelte sie. Für Jona gab es dann natürlich auch ein Fläschchen, bis es Schlafenszeit war. Ich guckte nach ein paar Minuten nochmal aufs Babyfon und sah zwei völlig platte Kinder. „Die sind sau Müde." Schmunzelte ich. Während Lilly noch den Einkauf wegräumte, machte ich es und oben im Bett schon mal bequem. Ich schnappte mir den Laptop und fing an nach Center Parcs zu gucken.

Tausend Meilen mir dir...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt