Kapitel 41

275 13 0
                                    

Kapitel 41

Lilly

Der Tag heute war echt schön, es war schön Wincent wiederzusehen und Zeit mit ihm zu verbringen. Während wir noch auf unser Essen warteten, sah ich aus dem Augenwinkel, wie ein paar Jugendliche den Laden betraten und schon ziemlich gut dabei waren. „Gott sind wir alt geworden" verkroch ich mich in Wincents Pulli und wollte am liebsten gar nicht mehr dahin gucken. „Ich erinnere mich noch daran, wie ich damals in Lübeck so besoffen nach Mc's getorkelt bin." Erinnerte sich auch Wincent. „Und jetzt haben wir bald drei Kinder." Guckte ich ihn an und gab ihm einen Kuss. „Jetzt sind wir verheiratet und morgen schon Großeltern." Scherzte Wincent.

Ein paar Minuten später kamen dann unsere Pommes und Burger, die wir bis auf die letzte Pommes verdrückten. Anschließend fuhren wir zurück zur WG und stiegen in den Fahrstuhl. Aus dem nichts drückte mich Wincent gegen die Wand und presste seine Lippen auf meine. Ich erwiderte seinen Kuss sofort und schlang meine Arme um ihn. Wir versuchten so leise wie möglich zu sein und bahnten uns den Weg zum Schlafzimmer. „Ich liebe dich." Löste ich mich von ihm und zog mir meine Jacke aus. Wincent drückte mich aufs Bett und legte sich über mich. „Ich hab dich vermiss." Flüsterte er mir ins Ohr uns sorgte an meinem Körper für Gänsehaut. Ich streckte mich ihm entgegen und zog ihm sein Shirt über den Kopf. Er legte seine warmen Hände an meine Seiten und fuhr meinen Körper entlang. Ich wusste nicht mehr, wie lange ich ihn nicht mehr gespürt hatte und wie ich ohne seine Berührungen überleben konnte, aber ich genoss es in vollen Zügen. Ich schloss die Augen und merkte, wie mein Körper reagierte, so sehr hatte ich ihn vermisst. Er küsste meinen Bauch entlang und liebkostete ihn. Meine Hände vergriffen sich komplett in seinen Haaren. Langsam begann er seine Finger unter den Bund meiner Hose zu schieben und trieb mich noch mehr in den Wahnsinn. Ich gab direkt ein Stöhnen von mir und ließ meinen Kopf ins Kissen fallen. Mit einer Bewegung drehte ich uns um und befreite uns von unseren Hosen. Zentimeter für Zentimeter küsste ich seinen Oberkörper ab und merkte, wie sich seine Muskeln anspannten. An meinem Ziel angekommen, legte er seine Hände an meine Hüfte und löste ein Zucken bei mir aus. Er fixierte mich regelrecht mit seinen Augen und beobachtete jede Bewegung von mir genau.

Am nächsten Morgen wachte ich alleine im Bett auf. Neben mir auf dem Kopfkissen fand ich einen Zettel von Wincent 'Guten Morgen, wunderschöne Frau. Ich bin schon ins Studio, Brötchen stehen in der Küche. Bis nachher, hab dich lieb <3'. Wie ich diesen Mann liebe. Ganz in Ruhe stand ich auf, zog dir Rollläden hoch und beseitigte das Chaos im Zimmer. Anschließend stellte ich mich unter die Dusche und ließ mir das Wasser über meinen Körper laufen. Gerade als ich dabei war mich anzuziehen, warf ich einen Blick in den Spiegel und legte meinen Hände auf meinen Bauch. So langsam konnte man schon wieder eine ganz ganz kleine Wölbung sehen. Dabei hatte ich doch gerade fast erst wieder die Figur erreicht, die ich vor meiner ersten Schwangerschaft hatte. Kritisch betrachtete ich mich im Spiegel und beobachtete mich selbst, durch das Klingeln meines Handys wurde ich aus meiner Starre gerissen. Unbekannte Nummer... „Hallo, Weiss hier?" ging ich ran und hörte direkt das Schmunzeln von Wincent. „Weiss, gefällt mir." „Alles gut? Von welchem Handy rufst du an?" fragte ich ihn direkt. „Alles gut, mein Engel. Dario ist noch kurz im Studio und ich konnte mein Handy nicht finden." Verstehe, wenn das Studio noch so aussieht, wie wir es gestern verlassen haben, kann man da auch nichts finden dachte ich innerlich. „Was ist los?" „Kannst du mir vielleicht mein Ipad mitbringen? Ich glaube ich habe es auf dem Esstisch liegen gelassen." Sagte er. „Warte kurz, ich guckte mal." Und ging ins Wohnzimmer. „Ja, es liegt hier. Ich bringe es dir nachher mit." „Danke schön, das Auto steht unten in der Garage. Ich bin heute Morgen mit dem Bulli gefahren." Ergänzte er noch. „Mache ich, hab dich lieb. Bis gleich." „Ich dich auch, bis gleich." Und schon hatte er wieder aufgelegt.

Wincent

Heute war schon Mittwoch und Kevin und ich starteten schon am Morgen mit den Songs. Morgenabend muss alles fertig sein, keine 48h Stunden mehr und mein drittes Baby ist fertig, oder im wahrsten Sinne des Wortes unterwegs. Uns fehlten noch die kompletten Strophen von 'Wann', sowie einiges am Beat. Sonst war der Großteil wirklich fertig und wir hatten nur noch ganz wenig orangene Felder auf dem Rechner. Gegen Mittag kam meine Frau dazu, die ich erstmal in einer Umarmung zog und ihr einen ordentlichen Begrüßungskuss gab. „Guten Morgen" sagte ich zu ihr. „Es ist schon Mittag, du Guten Morgen." motze sie mich mit einem Lachen an und gab mir einen kleinen Boxer gegen meine Brust. „Ich hab schon wieder Hunger." Beschwerte sie sich keine Sekunde später. „Du bist doch gerade erst gekommen." Schmunzelte ich und legte meinen Arm um sie. „Trotzdem. Vergiss nicht, wenn ich verhungern, verhungert dein Baby auch." Wurde sie immer leiser, da Kevin ja noch gar nicht Bescheid wusste, so wie die anderen. „Na gut." Gab ich mich geschlagen und rief Kevin. „Kevin!" „Jaa!" „Fahren wir in den Biergarten, was essen?" fragte ich ihn. „Können wir machen!" antwortete er. Also machten wir uns auf und fuhren in den Biergarten. Auf dem Weg sammelten wir noch ein paar Jungs ein und suchten uns den letzten freien Tisch. Matti kam etwas später und brachte noch Raphaela mit, die auch bekannt unter 'Rote Mütze Raphi' war. Wir bestellten uns alle was zu essen und bei den meisten gab es natürlich eine Maß Bier dazu.

Nach anderthalb Stunden drängelte Lilly uns schon etwas, dass wir jetzt keine neue Maß mehr bestellen sollen und langsam wieder ins Studio müssen, denn bald ist Abgabe. Ich hatte absolut gar keinen Bock mehr, aber bei Wann fehlten noch ein paar Sachen, die wir verbessern müssen. Leicht genervt setzte ich mich auf den Beifahrersitz und starrte aus dem Fenster. „Morgen hast du es geschafft." Redete Lilly auf mich ein. Ich murmelte nur ein „Ich weiß" und richtete meinen Blick wieder nach draußen.

Zurück im Studio kümmerten Kevin und ich uns also um das Album, während Lilly dabei war Instagram zu checken und einigen Fanpages eine Freude zu bereiten. Als ich dann endlich, weit nach Mitternacht in der WG ankam, fiel ich einfach nur zu meiner Frau ins Bett und kuschelte mich an ihren Rücken.

Tausend Meilen mir dir...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt