Kapitel 44

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Kapitel 44

Wincent

„Boar habe ich einen Hunger." Stöhnte ich und ließ mich mit Malina auf meiner Brust auf dem Sofa sinken. „Ich auch." Antwortete Lilly und ich merkte, wie auch bei ihr eine gewisse Last abfiel. „Pizza?" fragte ich und nahm das Nicken meiner Frau war, die in der Küche beschäftigt war. „Ich glaub's nicht, die haben schon wieder für uns eingekauft." Guckte sie mich erstaunt an, während Lilly in einer Hand Jona hielt und in der andern die offene Kühlschranktür. „Wir haben schon großes Glück." Schmunzelte ich und schrieb meiner Mum eine Dankesnachricht. In der Zeit kam Lilly zu mir aufs Sofa und legte sich neben mich. „Wie schnell die so groß werden." Schwärmte sie und guckte unsere beiden Wunder an. „Oh ja. Bald , also wirklich bald sind die beiden schon ein Jahr bei uns. Wie die Zeit rennt." Stellte ich fest und wurde durch das Klingeln meines Handys wieder in die Realität versetzt. „Meine mum hat geschrieben, dass sie das mit dem Kühlschrank nicht war und den eigentlich auch gar nicht angerührt hat." „Meine mum wird es glaube ich auch nicht gewesen sein, dann können es nur Marco und Anna gewesen sein." Beendeten wir beide den Satz. Ich griff wieder zu meinem Handy und schreib meinem besten Freund eine Nachricht, anschließend legte ich mein Handy beiseite und nahm meine Frau in den Arm. „Wollen wir hochgehen?" fragte sie mich und schaute mir in die Augen. „Klar, kuscheln im Bett ist eh viel besser. Soll ich die Fläschchen mitbringen?" fragte ich sie. „Gute Idee." Antwortete sie. Somit ging ich mit Malina in die Küche stellte das Wasser an und bereitete die Fläschchen vor.

Bepackt ging ich nach oben und zog Malina schnell um. Da es schon etwas kälter war, legte ich sie in einen pinken Puck sack mit einer Prinzessin vorne drauf, es sah einfach zu goldig aus. Im Schlafzimmer saß Lilly schon mit Jona auf der Bettkante, der ebenfalls einen Puck sack anhatte, mit einem Tiger vorne vor. Schnell zog ich mir noch was bequemeres an und gab Malina dann ihre Flasche. „Ich hab das vermisst." Murmelte ich in die Stille und guckte meine Frau an, die mit Jona beschäftigt war. „Ich auch, auch wenn sie einem manchmal doppelt und dreifach um den Verstand bringen können." Witzelte sie. Gerade als ich Malina ihre Medikamente von unten holte, klingelte es an der Tür und Lieferando brachte uns unsere Pizzen. Somit ging ich wieder bepackt mit zwei Pizzakartons nach oben. „Das riecht aber lecker." Sagte Lilly und nahm mir die Kartons aus der Hand. Ich gab Malina schnell ihre Medis und legte sie dann zu ihrem Bruder, der schon fast am Schlafen war. Zu viert lagen wir also alle glücklich, gesättigt und zufrieden im Bett und schauten Netflix.

Am nächsten Morgen war ich vor Lilly wach. Unsere beiden kleinen Lagen auch immer noch in der Bettmitte, auch wenn wir Malina und Jona nicht wieder an das Familienbett gewöhnen wollten, darf man auch mal eine Ausnahme machen. Da ich genau wusste, wie anstrengen und Belastend die letzten Wochen für Lilly waren, ließ ich sie weiterschlafen und schlich mich nach unten. Es war erst kurz nach sieben, ich bin selten so wach und aktiv um diese Zeit, naja egal. Im Wohnzimmer standen direkt wieder die Koffer vor mir. Also nahm ich die Klamotten, sortierte die Wäsche und schmiss die Maschinen an. Anschließend übertraf mich wieder ein Schauer der Müdigkeit, weshalb ich mich wieder ins Bett legen wollte. Jedoch kamen mir meine kleinen Herzensmenschen zuvor. „Guten Morgen" flüsterte ich und kuschelte mich an die beiden. „Euer Papa hat euch so vermisst." Strahlte ich und ließ meine Blicke streifen. „Na", flüsterte Lilly und drehte sich auf die Seite zu uns. „Morgen." Nuschelte ich und gab ihr einen Schmatzer, sowie ihrem Bauch und den andern beiden auf die Stirn. Dabei wurde mein Lächeln und mein innerer Stolz immer größer. „Meine eigene Familie oh man...".

Lilly

So schön unser Morgen gemeinsam im Bett gestartet ist, packte uns der Familienalltag wieder und ich muss sagen ich genoss es. Ich genoss es wieder Aktion im Leben zu haben, also klar in München war auch einiges los, aber das sind zwei komplett unterschiedliche Welten. Mit den Kindern auf dem Arm gingen wir runter in die Küche, setzten die beiden auf ihre Spieldecke und machten Frühstück. „Endlich wieder so richtig geiles Frühstück." Schmunzelte Wincent und klaute sich die Gurke, die ich gerade am Schneiden war. „Eyy" sagte ich und haute ihm auf die Finger. „Aua, was denn?" fragte er. „Kümmere du dich lieber darum, dass die Brötchen nicht verbrennen." Scherzte ich und drängte ihn von meiner Seite. Er lachte nur, gab mir einen Kuss auf den Kopf und ging zum Backofen.

Wir setzten uns zu viert an den Tisch und Frühstückten. Malina und Jon hatten ihre Schüssel mit dem kleingeschnittenem Obst und Gemüse, sowie etwas Brot vor sich stehen und wir jeweils zwei Brötchen. Wir immer, konnten wir sie nach dem Essen immer komplett umziehen, aber sie hatten ja sowieso noch ihr Outfit von heute Nacht an, sodass andere Klamotten eh angebracht sind. „Was wollen wir heute machen?" fragte Wincent, als wir dabei waren unten wieder klar schiff zu machen. „Ich weiß nicht, ich würde gerne raus, dass Wetter ist gut. Vielleicht wollen Anna und Marco mit? Du hast deinen besten Freund doch auch lange nicht gesehen, oder?" fragte ich ihn und er nickte. „Ich frag ihn mal, vielleicht können wir einen Ausflug zur Ostsee machen." Zuckte er mit den Schultern.

Gesagt getan, wir hatten uns auf 12 Uhr abfahrtbereit verabredet und wollten einen Ausflug zum Meer machen. Da es bereits schon recht spät war, packte ich schnell eine Tasche mit den nötigsten und Wincent zog Malina und Jona erneut um. Er legte sie dann auch direkt in Maxi Cosis für den Mittagsschlaf. Oben im Schlafzimmer, suchte ich einen dicken Pulli von Wincent aus dem Schrank und ein paar dicke Socken. Es war zwar noch nicht Winter, aber der Herbstwind brachte schon eine ordentliche Kälte mit sich. Im Flur sah ich wie Wincent nach seiner Mütze kramte „Kannst du..." „Pscht!" machte er und ein Blick um die Ecke zeigte mit, dass Malina und Jona im Maxi Cosi mit Schnuller im Mund eingeschlafen waren. „Kannst du mir meine Mütze und meinen Schaal auch geben?" flüsterte ich zu ihm und sah, wie er seine linke Hand hob, wo schon alles parat lag. „Danke." Schmunzelte ich ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Ich zog mir gerade meine Jacke über, als Wincent von hinten seine Arme um mich schlug. „Ich freue mich, wieder daheim zu sein." „Ich mich auch." antwortete ich und drehte meinem Kopf zu ihm hoch. „Ich liebe dich." Lächelte ich ihn an und gab ihm einen langen Kuss. „Ich dich auch." Antwortete Wincent und gab mir erneut einen Kuss. „Lass und jetzt gehen, sonst schöpfen Anna und Marco noch Verdacht." „Solle sie doch, bald sind die auch zu dritt, was erwartest du?" ich kullerte nur mit den Augen, da Wincent wieder nur an das eine dachte und ging zum Auto. Anna und Marco warteten natürlich schon bereit auf dem Hof, wir sagten kurz hallo und fuhren dann los.

Angekommen, stieg ich direkt aus dem Auto und sagte Anna mit einer ordentlichen Begrüßung richtig hallo. Auch Wincent ging zu seinem besten Freund und nahm ihn in den Arm. Wir verwickelten uns direkt gegenseitig in ein Gespräch und hatten einiges nachzuholen, gerade Wincent und Marco hatten viel Gesprächsbedarf. Unsere beiden schlafenden Murmeltiere, weckten wir und legten sie dick eingepackt in den Kinderwagen, nicht, dass die beiden sich noch erkälten. Wir schlenderten bestimmt zwei Stunden an der Promenade entlang und waren total in Gesprächen verquatscht.

Tausend Meilen mir dir...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt