Kapitel 49

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Kapitel 49

„Fünf, vier, drei, zwei, eins!" „Happy Releaseday!!" schrien alle wild durcheinander und jeder umarmte jeden. Kevin und Wincent lagen regelrecht aufeinander und gaben sich ein Küsschen nach dem anderen. „Kriege ich auch noch einen Kuss?" schrie ich irgendwann zu ihm, als er wieder mit dem Chat agierte. Ich wusste nicht, wo mein Mut herkam, aber irgendwie entscheid ich mich dazu ihm vor laufender Kamera einen ordentlichen Zungenkuss zu geben, um dann festzustellen, dass er schon ordentlich Bier intus hatte. „Du stinkst nach Bier!" sagte ich offen und ehrlich vor allen und flüchtete schnell aus dem Bildschirm. Wincent guckte mir immer noch perplex hinterher und beendete dann recht schnell den Stream, denn es herrschte ein großes Chaos. Die Boxen in der Halle waren schon ordentlich aufgedreht und spielten die neuen Songs. Malina und Jona fanden das absolut nicht schön und wurden unruhig. Ich suchte mir direkt den Weg in den Nebenraum, gefolgt von meiner Mum. „Soll ich mit den beiden hochgehen?" fragte sie mich mit einem besorgten Blick. „Nein, passt schon. Genieß du die Feier." Versuchte ich sie abzuwägen. „Ach quatsch, komm schon. Ich hab genau gemerkt, wie gerne du feiern möchtest. Du hast den ganzen Abend schon auf einen Drink verzichtet, ich habe das genau gesehen. Ich schnappe mir die Kinder und du ein ordentliches Glas Sekt, wenn noch welcher da sein sollte. Die Sektdusche scheint etwas größer ausgefallen zu sein." Schmunzelte sie und ließ nicht locker. „Ach Mama, komm geh zu den anderen. Ich mag nicht trinken." Vergewisserte ich ihr. „Du bist sonst auch einer der ersten, die nach Alkohol schreit, also los jetzt." Kam sie auf mich zu und nahm mir schon fast die beiden vom Arm. „Vielleicht gibt es ja auch einen anderen Grund, warum ich nicht trinke." Schmunzelte ich, weil ich mir nicht mehr zu helfen wusste. „Oh mein Gott, komm her mein Schatz!" viel mir meine Mum um den Hals, als sie Verstand. „Ich freu mich so für euch, seit wann weißt du es? Wann ist es soweit?" löcherte sei mich. „Mama, sei mir nicht böse, aber nicht mehr heute." Wägte ich sie ab. „Ja, tut mir leid, aber ich freu mich so. Komm und geh zu Wincent." Schickte sie mich letztendlich dann doch zu Wincent und nahm mir die Kinder ab.

Also machte ich mich auf und ging zurück zu den anderen. Wincent fragte kurz nach den kleinen und bekam seine Antwort, war dann aber wieder bei seinen Jungs verschwunden. Ich derweil unterhielt mich mit Amelie und Anna.

Am nächsten Morgen wachte ich alleine im Bett auf. Wo war Wincent, fragte ich mich. Simple zog ich mir einen Hoodie an und begab mich auf die Suche. Wie es schein, waren ein paar schon wach, aber noch auf ihren Zimmern. Da Malina und Jona nicht bei auf dem Zimmer waren, denke ich werden sie noch bei meiner Mum sein. Muss ich mir Gedanken machen, eine schlechte Mutter zu sein? Fragte ich mich selbst und fand ein schnelles nein als Antwort. Beim Öffnen der Tür zu Location spiegelte sich ein absolut amüsantes Bild wider. Wincent lag mit Marco, Kevin, Johannes, Fabi, und Phillip schlafend auf dem Teppich. Da scheint sich jemand so sehr abgeschossen zu haben, um es nicht mal mehr ins Bett geschafft zu haben. Ob mich gleich jemand hassen würde, wusste ich noch nicht, aber ich war mit meinem Handy noch mit der Crewseite verbunden und drehte ein kleines Video, was am Abend noch passiert sein muss. Schmunzelnd lud ich den Klipp hoch und machte mich auf zur Musikanlage. Wer saufen kann, kann auch aufstehen! In einer gewaltigen Lautstärke startete ich „Die guten Zeiten" und wartete auf eine Reaktion der Leichen da vorne.

Wincent

„Boa Alter, mach das aus! Das ist schrecklich" Wie ich meine Frau doch haste, warum muss Sie schon am Morgen so einen Lärm veranstalten? „Das ist deine eigene Musik, die musst du ertragen können!" amüsierte sie sich absolut über uns und lachte uns richtig aus. Als wir alle wieder einigermaßen auf den Beinen waren und dass ein oder andere Glas Wasser getrunken hatten, räumten wir noch etwas auf und suchten unseren Kram zusammen. Glücklicherweise konnte ich mich größtenteils daraus halten und war mit meinen Kindern hinten in der Ecke am Spielen, sodass sie auf der Rückfahrt gut schlafen könnten. Das Glück war auf meiner Seite und kurz, nachdem ich die beiden ins Auto gebracht hatte, schliefen sie ein. Der Abschied von allen viel mir persönlich nicht allzu schwer, im Gegensatz zu Lilly. Dabei wusste Sie aber auch nicht, dass ich zu ihrem Geburtstag auch eine Überraschungsparty geplant hatte. Man wird ja immerhin nur einmal 30. Zwar hat meine Frau schon ihre ganzen Gäste angerufen und zu uns nach Hause eingeladen, aber ich hatte sie natürlich vorher schon eingeweiht. Zwei dumme ein Gedanke, tja. Es war auch gar nicht so einfach dem Catering zu verklickern, dass Sie alles mit meiner Frau besprechen sollen, wegen dem Essen, was nach Hause geliefert werden soll. Aber gleichzeitig, muss das Büffet in einer größeren Ausführung an eine andere Adresse geliefert werden. Es kostete mich bestimmt eine halbe Stunde, bis der Typ das verstand. Glücklicherweise passierte heute nicht mehr viel, außer dass wir den Tag mit den Kindern ausklingen ließen und uns etwas zu Essen kochten. Ich war aber auch nicht zu viel gebrauchen, denn einen kleinen Kater hatte ich schon.

Nächster Tag

Auf den Tag heute freute ich mich sehr. Ich hatte zwar noch nicht wirklich mit Lilly gesprochen, aber die Vermutung liegt nahe, dass wir an ihrem Geburtstag die Schwangerschaft verkünden werden. Lilly wusste aber, dass ich es wenigstens Marco schon vorher mitteilen möchte, immerhin weiß Anna ja auch schon bescheid. Dabei war ich mir gar nicht so sicher, ob er es nicht doch schon wusste, nur nichts gesagt hat. „Weißt du, wie alt ich mich fühle?" fragte mich Lilly während dem Frühstück. Ich schüttelte den Kopf. „Wir sitzen hier, um halb neun und sind am Frühstücken. Ich bin gleich mit Anna zum Frühstück verabredet und schaffe es nicht bis dahin meinen Hunger unter Kontrolle zu kriegen, weil ich so früh wach bin. Das ist normalerweise bei meiner Mum so, die ist aber auch doppelt so alt, wie ich." Stellte sie fest. „Soll ich dir was sagen. Unsere jungen Jahre sind vorbei. Wir gehen schon steil auf die 40 zu." Lachte ich. „Ich wird jetzt erstmal 30 und dann gucke ich weiter." Belächelte sie mich und trank ihren Kaffee. Recht schnell scheuchte ich sie dann aber nach oben, dass sie sich fertig machen konnte. Ich währenddessen lies unten den Hausmann spielen und brachte alles Vordermann.

„Wo willst du denn hin?" machte ich Lilly an, die mal wieder umwerfend aussah und umarmte sie von hinten. „Wir gehen nur in die Stadt, keine Sorge" versicherte sie mir. „Alles gut, ich habe nichts gesagt." Hob ich verteidigend die Hände. „Du siehst einfach umwerfend aus." Schmunzelte ich, legte meine Hände wieder von hinten um sie und gab ihr einen Kuss an den Hals. „Was war das?" fragte ich Lilly, als ich dachte etwas an ihrem Bauch bemerkt zu haben. „Das war mein Bauch, ich habe schon wieder Hunger. Dafür ist das Baby noch etwas zu klein, um die Mama zu boxen." Erklärte sie mir und drehte sich um. Lilly suchte noch ihren Kram zusammen und packte ihre Tasche. Für mich und die Kinder gab es einen Abschiedskuss und danach verschwand sie auch schon. Ich atmete auf und legte mich mit den kleinen aufs Sofa und guckte etwas fern.

Tausend Meilen mir dir...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt