Y O O N G I
„Okay, wir sehen uns, mein Schatz. Viel Spaß in der Schule", sagte meine Mutter, während sie mich fest an sich drückte und mir einen Kuss auf die Stirn gab, ehe ich ihre Verabschiedung erwiderte und zur Tür raus lief, um mich auf den Weg in die Schule zu machen. Zwar ging ihr Flug erst um neun, aber da war ich ja in der Schule, weswegen ich sie danach nicht mehr sah. Wir hatten zusammen bis Abends über alles mögliche und belanglose geredet, weshalb ich mich etwas später daran gemacht hatte, die Nachhilfeaufgaben zu machen. Ich war etwas erstaunt, dass ich diese überhaupt gemacht hatte, denn die Nachhilfe ging mir genauso am Arsch vorbei, wie mein Lehrer.
Doch ich wollte es meiner Mutter zur Liebe nicht versauen, wenn sie sich schon so die Mühe gemacht hatte, einen geeigneten Schüler zu finden, der mir helfen würde. Sie schien sich regelrecht zu freuen, mehr als ich es tat und das beruhigte mich auf ungemeine Art und Weise. „Hey, Yoongi!", rief eine mir bekannte Stimme zu und verwirrt kniff ich die Augen zusammen. Zwei mir bekannte Personen standen schon vor dem Tor der Schule und wanken mir mit einem leichten Lächeln zu.
Ich überprüfte erst die Straße, auf welcher einige Autos, deren Besitzer anscheinend zur Arbeit fuhren, befahren war. Immerhin war es um Sieben in der Früh, da wunderte es ja keinen. Nachdem das letzte Auto an mir vorbeifuhr, ging ich mit schnellen Schritten über die Straße und begrüßte meine beiden Freunde, Namjoon und Taehyung. Die beiden kannte ich seitdem Kindergarten, weshalb sie meine engsten Freunde hier waren, da wir uns seitdem nur noch zusammen sahen.
Namjoon, einer der schlausten Typen und ist trotzdem vergesslich, zerstört alles was er auch nur ansah und ist einwenig unordentlich, womit man sich aber nach der Zeit dran gewöhnt. Er ist ein guter Zuhörer und kann ganz schön tiefgründig sein, was mich meistens wirklich umhaut. Selbst wenn er nur über seine Meinungen oder Gedanken redet, erstaunt es mich manchmal, wie sehr er darüber nachdenkt.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb man sich immer an ihn wenden kann. Er ist der ehrlichste Mensch, dem ich je begegnet bin, scheut sich vor nichts und ist offen für alles. Taehyung ist von uns zweien eher der Junge, der am allermeisten redet, alles kommentiert und sich gerne mal in eine andere Welt versetzt, was ihn dazu bringt, kreativ und fleißig zu sein. Dazu ist er noch sehr exzentrisch und wirklich optimistisch. Er hat viel Freude am Leben und lacht viel, was uns wirklich aufheitert, wenn wir mit schlechter Laune in die Schule kommen sollten.
Was bei mir heute jedoch leider der Fall war. Ich war verdammt müde, eine der Faktoren die meine Laune in den Keller sinken ließen. Das war schon so, als ich ein Kleinkind war. In der Zeit war ich dann jemand, der nicht angesprochen werden sollte, bin genervter als sonst und wenn Blicke töten könnten, würde der ganze Vorhof der Schule trostlos aussehen und es wäre kein Gelächter mehr zu hören.
Zudem hatte ich heute wieder Nachhilfeunterricht mit dem lieben Jimin, den ich nach wie vor nicht leiden konnte und es in Zukunft auch nicht vorhatte, zu ändern. Mit der Zeit trudelten immer mehr Schüler ein und bald daraufhin öffnete sich der Eingang, weshalb wir uns auf den Weg über den Hof machten und den anderen Schülern ins warme Innere folgten. Danach machten wir uns auf dem Weg zum Klassenzimmer.
Meine eben noch so kalten Wangen, die mittlerweile rot angelaufen sein müssten, wurden mit einem Schlag von Wärme umhüllt, was mich angenehm seufzen ließ. Doch meine Zufriedenheit war nicht auf Dauer, als vor mir ein weibliches Gesicht erschien, welches mich mit einem falschen Lächeln ansah. „Ich leih ihn mir kurz, in Ordnung, Jungs?", fragte sie mit hoher Stimme, hakte sich unter einen meiner Arme und zog mich in die entgegengesetzte Richtung, worauf sie schon bald die Abstellkammer neben den Toiletten ansteuerte.
Sobald die Tür aufgedrückt wurde, wurde ich auch schon dagegen gedrückt und meine Lippen in Beschlag genommen. Ein immer größeres Gefühl von Unwohlsein überkam mich, als sie mit ihren langen Fingernägeln zu meiner Hose hinunterging. Sofort läuteten meine Alarmglocken, ich packte ihre Hände und entfernte mich von ihr. „So ein Spiel willst du also spielen", flüsterte sie beinahe schon verführerisch und sah mich neckend an.
Genervt verdrehte ich die Augen. „Mary, ich hab dir bereits klipp und klar gesagt, dass ich nichts von dir will", knurrte ich, doch sie lächelte nur. „Und ich soll dir das glauben?", fragte sie schon fast lachend und befreite sich aus meinem Griff, nur um sich mir wieder zu nähern. „Yoongi, ich weiß ganz genau, wie sehr du mich willst, denn ich will dich genau so sehr. Zählt das denn nicht?", hauchte sie und streichelte meine Brust. Ich wurde immer genervter, als sowieso schon, weshalb ich sie behutsam von mir zurückstieß, meine Tasche schulterte und die Abstellkammer schnellst möglich verließ. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch zwei Minuten hatte, weswegen ich mein Tempo beschleunigte und das befühlte Klassenzimmer betrat.
Erleichtert atmete ich aus, begab mich zu meinem Platz und packte meine Materialen, für den Geschichtsunterricht aus. Ich sah noch, wie Namjoon und Taehyung sich auf den Weg zu mir machen wollten, da ertönte schon das laute Klingeln durch das ganze Gebäude und unsere zuständige Lehrerin Frau Han kam kurz daraufhin durch die Tür.
Jedoch nicht alleine, denn Mary kam hinter Ihr zum Vorschein, welche mich mit bösem Blick musterte. Ich wandte meinen Blick ab und sah meine beiden besten Freunde mit einem entschuldigen Lächeln an. Ich wusste, dass die beiden mich noch ausquetschen würden, davor würde mich niemand bewahren. Aber eigentlich war die Situation mit Mary schon klar. Wir hatten zweimal miteinander geschlafen, ab da hatte ich sie gekonnt ignoriert, wenn sie versuchte über mich herzufallen. Ich hatte am Anfang gedacht, dass ich sie mögen könnte, doch ihre Art Besitz zu ergreifen, sich alles erlauben zu können und wie sie teilweise mit Menschen umging, fand ich einfach nur peinlich und mitleidserregend.
Zudem hatte ich mir auch mehre Male Gedanken darüber gemacht, wie ich mich fühlte, nachdem ich mit ihr geschlafen hatte. Ganz anders als beim ersten Mal, weshalb sich irgendwie Zweifel bei mir aufbauten. Die waren einfach plötzlich da und ließen mich lange grübeln. Ich hatte mich gefragt, ob ich irgendwas falsch machte, doch in nächster Zeit verlor ich komischerweise immer mehr Interesse an Mädchen und konnte mir überhaupt nichts mehr mit ihnen vorstellen. Weil mir das so komisch vorkam, hatte ich gegoogelt und mehrere Beiträge von Personen durchgelesen. Jedoch für mich selbst, keine Antwort gefunden.
Persönlich war es mir aber vollkommen egal, wie die Person aussah oder welches Geschlecht sie hatte. Ich wusste einfach nicht, wieso ich weiblichen Personen den Rücken kehrte. Zwar konnte ich mir mit dem selben Geschlecht ebenfalls etwas vorstellen, allerdings noch nie wirklich selbst erlebt und es stand bei mir auch nicht an erster Stelle. Aber zu Hundert Prozent sicher, war ich mir natürlich noch nicht, denn Gefühle für einen Jungen hatte ich noch nie.
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𝙎𝘼𝙑𝙀 𝙈𝙀 / 𝙥𝙟𝙢 𝙭 𝙢𝙮𝙜
FanfictionJimin gesteht seinen Eltern an seinem 17. Geburtstag, dass er schwul ist. Seine Mutter akzeptiert es, sein Vater ist jedoch ganz anderer Meinung und behandelt Jimin so, wie man sein eigenes Kind nicht behandeln sollte. Doch ein Junge aus Jimin's Sch...