J I M I N
Heute war nun endlich Freitag, was soviel bedeutete wie, dass heute die Spendengala in der Schule stattfinden würde. Da die Spendengala erst um fünf anfing und wir noch nicht wussten, wer unser Partner für den heutigen Abend sein würde, hatten Jungkook, Hoseok, Jin und ich uns eher verabredet und sind zusammen in die Schule gelaufen. Nun warteten wir, so wie andere Klassenkameraden darauf, dass Frau Go kommen und die Tür für unser Klassenzimmer aufschließen würde. Doch das dauerte glücklicherweise nicht allzu lange und Sie kam schon mit Ihrem Schlüssel und Ihren schnellen Schritten angelaufen und ließ uns ins Zimmer hineingehen.
Jeder Schüler begab sich zu seinem Platz, während wir auf Frau Gos ersten Worte warteten. „Guten Tag an euch alle. Ich freue mich, dass jeder von euch erschienen ist und uns bei der Spendengala helfen kann. Solltet ihr Sachen mitgebracht haben, die ihr gerne spenden wollt, gebt sie bitte unten im Lehrerzimmer ab. Dort wird alles gesammelt." Lächelnd setzte sich unsere Klassenlehrerin an Ihren Schreibtisch und zog einen Zettel aus einer Ihrer Schubladen. „Gut, wenn es gerade keine weiteren Fragen gibt, würde ich mit den Zweiergruppen und ihren Aufgaben beginnen." Mit einem prüfendem Blick sah Frau Go durchs Klassenzimmer, bevor Sie die Liste von oben bis unten abarbeitete.
„..und Jimin und Yoongi. Eure Aufgabe ist es ebenfalls, dass die Gäste sich wohlfühlen und ihr beiden jederzeit ansprechbar seid. Ihr geht ins erste Obergeschoss." Überrascht weitete ich meine Augen und sah zu meinen Freunden, welche sich alle gleichzeitig zu mir drehten und mich mit zusammengepressten Lippen ansahen. Ich zuckte nur mit den Schultern, als Frau Go wieder das Wort erhob. „Hier sind noch für jeden Schüler ein Namensschild, welches ihr euch bitte auf eure Brust klebt." Sie hielt die kleinen Zettel nach oben, bevor Sie durch die Reihen ging und jedem Schüler sein Namensschild übergab, welche sofort das Papier abzogen und sich auf die Brust klebten. Auch ich tat das unmittelbar, nachdem ich meins, in den Händen hielt. „Okay, dann würd ich sagen, dass ihr euch langsam auf den Weg macht. Die Spenden beginnen bald." Freudig klatschte Frau Go in die Hände, ehe Sie uns mit auf den Gang begleitete und einige Fragen der Schüler beantwortete.
„Kriegst du das mit Yoongi hin?", fragte mich Jungkook von der Seite, während wir den Gang entlangliefen und ich ahnungslos mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung, ich hoffe es irgendwie", „Sag Bescheid, wenn du Hilfe mit ihm brauchst", fügte noch Jin hinzu, woraufhin ich ihm dankend zu nickte. Still liefen wir weiter zu den Treppen, wo einige Zweiergruppen hinuntergingen und sich auf dem Gang und in den Zimmern der Schule verteilten, während ich mit Jin neben und Yoongi hinter mir, den Schülern folgten. „Also, ich muss runter zur Spendeneinnahme. Lass dich nicht ärgern." Mit diesem letzten Satz, drückte Jin meine Schultern, deutete auf Yoongi an und verließ dann das Obergeschoss, nachdem ich ihm ein letztes Mal versicherte, dass es gut gehen würde.
„Er scheint wohl was gegen mich zu haben", meldete sich nun Yoongi lachend und lehnte sich an das Gelände vor dem großen Panorama Fenster, von dem man eine gute Sicht auf den Schulhof bekam. Ausatmend stellte ich mich mit etwas Abstand neben ihn. „Ist Jin, das ist..normal bei ihm." Verstehend nickte Yoongi nur, ehe er seinen Blick wieder auf die Sicht vor uns richtete. „Ich hoffe, dich stört die Gruppenverteilung nicht allzu sehr." Etwas schüchtern grinste er, was ich jedoch umkommentiert ließ. Ehrlich gesagt hatte ich kein großes Problem mehr mit Yoongi, auch weil wir uns seit einer Weile nicht mehr runter machten oder beleidigten. Es fühlte sich schön an, in der Schule wenigstens ein normales Leben führen zu können. Zwar hatte ich mir über Yoongi noch keine wirkliche Meinung gebildet, doch ich fand ihn nett, schätzte ich. Er schien nicht krampfhaft auf Rache aus zu sein, selbst wenn es nie Gründe für unser Verhalten, welches wir gegeneinander hatten, gab.
***
Die Spendengala fand langsam ihr Ende, was wirklich eine Erleichterung für alle Schüler sein musste, obwohl es eine wirklich schöne Sache war. Yoongi und ich hatten nicht viel gemacht, außer Besuchern den Weg zu entsprechenden Räumen zu beschreiben oder auf die Wanduhr zu starren. Halb acht würde die Spendengala zu Ende gehen, was hieße das auch wir bald gehen durften, auch wenn ich schon vorhin gesehen habe, wie, auch wenn wenige unserer Klassenkameraden, einfach über den Schulhof hinaus spazierten. Doch es gab mir wirklich ein erleichterndes Gefühl, heute etwas später nachhause gehen zu können.
„Entschuldigung?", fragend drehte ich mich zu der unbekannten Stimme hin und bekam ein fremdes, besorgtes Gesicht zu sehen. „Brauchen Sie irgendwas?", fragte Yoongi nun gerade raus und stellte sich verwirrt neben mich. „Als wir bei den Spenden standen, hat sich unser Sohn einfach losgerissen und sich anscheinend im Schulhaus verlaufen. Wir können ihn nicht finden und auf unsere Rufe reagiert er nicht. Er ist erst fünf." Genauso überrascht wie Yoongi, blickte ich die beiden Eltern an. Ehe ich etwas sagen konnte, sprach Yoongi schon. „Schon okay, weit gekommen sein kann er nicht." Die Eltern nickten, trotzdem mit einem besorgten Blick und etwas Hoffnung, ihn bald finden zu können. Also machten wir uns zu viert auf die Suche, während Yoongi die Eltern immer mal ausfragte, wo sie denn überall gesucht hatten.
Irgendwann hatten wir uns getrennt, trafen uns aber vor der Aula wieder, welche wir eben zusammen betraten und den Namen des kleinen Jungen riefen. Nach einem weiteren Ruf der Mutter, blieb ich wie angewurzelt stehen und lauschte etwas, bevor ich zu der Ecke der Raumseite, in welcher ich als einziges stand, zu ging und schob eine bemalte Pappfigur weg, nur um einen kleinen, schwarzhaarigen Jungen dort zusammengekauert sitzen zu sehen.
Erschrocken und mit etwas verweinten Augen sah er mich an, weshalb ich vorsichtig auf ihn zuging und meine Arme nach ihm ausstreckte. Aufmunternd lächelte ich ihn an, doch er brauchte etwas, bevor er mir in die Arme hüpfte und sich von mir beruhigend den Kopf streicheln ließ. Mit all meiner Kraft hob ich ihn hoch und drehte mich zu den anderen drei anwesenden Personen. „Mama!", meldete er sich zu Wort und strich sich mit einer seiner kleinen Hände über seine Augen. „Oh, Jonghun!", rief die Mutter erleichtert zurück und kam auf mich zu, um Ihren Sohn in die Arme zu nehmen, welcher es sich in Ihrer Halsbeuge bequem gemacht hatte.
„Vielen Dank", lächelnd winkte ich ab, woraufhin Jonghun sich nochmal umdrehte und mich zu sich deutete. Etwas schüchtern lief ich vor die Frau, als ich auch schon seine kleine Hand an meiner Schläfe spürte, welche behutsam drüber strich. Ich musste lachen, was auch die anderen mit einstimmen und mich nachdenklich werden ließ. Heute hatte ich tatsächlich gelacht und es fühlte sich so unbeschreiblich schön an. Obwohl ich wusste, dass ich es nachher nicht mehr konnte, genoss ich es.
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𝙎𝘼𝙑𝙀 𝙈𝙀 / 𝙥𝙟𝙢 𝙭 𝙢𝙮𝙜
FanfictionJimin gesteht seinen Eltern an seinem 17. Geburtstag, dass er schwul ist. Seine Mutter akzeptiert es, sein Vater ist jedoch ganz anderer Meinung und behandelt Jimin so, wie man sein eigenes Kind nicht behandeln sollte. Doch ein Junge aus Jimin's Sch...