J I M I N
- 10 Jahre später -„Jiminie", flüsterte mir eine vertraute, raue Stimme ins Ohr, bevor ich mit einem langgezogenem Gähnen meinem Ehemann ins Gesicht blickte, welches über mir verweilte und mich mit Küssen überhäufte. „Warum bist du schon so früh wach?", gab ich fragend und etwas müde von mir, erwiderte dabei sein weiches Lippenpaar und fuhr ihm durch die verwuschelten Haare. „Weil heute ein besonderer Tag ist." Ich musste sofort lächeln, nachdem ich verstand, von was er sprach. „Du hast es nicht vergessen." Verträumt sah ich ihn an. „Nicht einmal. Sowas wichtiges würde ich niemals vergessen." Ich nickte zustimmend, zog ihn zu mir runter und drückte ihm einen sanften Kuss auf.
„Alles liebe zum Hochzeitstag, Baby."
„Alles liebe zum Hochzeitstag, Hyung." Yoongi küsste sich meinen Hals entlang, saugte leicht und ließ mich wohlig aufseufzten. „Schon Ideen für heute?" Yoongi lehnte sich an die Lehne unseres Bettes und nickte stolz. „Also..ich habe uns einen Tag im Wellness gebucht und hatte gedacht, danach koche ich was für uns. Was sagst du? Ich dachte, Entspannung würde uns beiden ganz gut tun." Mit Augen voller Begeisterung setzte ich mich auf und platzierte mich auf Yoongis Schoß, welcher die Arme, um meine Taille legte. „Das klingt perfekt. Steht Nachtisch auch auf der Speisekarte?"Lasziv und mit amüsierten Ausdruck leckte ich mir über die Lippen. „Was wäre das für ein Essen, ohne Nachtisch?" Ich grinste, was Yoongi das Signal gab, langsam meine Lippen in Beschlag zu nehmen und mich an sich ran zudrücken. Ich wanderte mit einer Hand unter das T-Shirt meines Mannes, bevor ich es ihm mit einem mal auszog und wegwarf. „Schon so früh am Morgen einen Nachtisch?", fragte er belustig, aber immer noch mit intensiver Miene. Ich grinste nur, küsste mich seinen Oberkörper runter, bis ich an seinem Hosenbund ankam, meine Hand hineinschob und dabei war, diese runterzuziehen, um sein Prachtstück in meinen Mund aufzunehmen.
„Appa!" Erschrocken atmete ich auf, während Yoongi mich, samt seinem halb entblößten Unterteil, unter der Decke versteckte. „Oh, Jihyun. Komm zu Appa." Ich versuchte leise meine Atmung zu regulieren, während ich Yoongis Grinsen förmlich heraushören konnte. „Wo ist Appa?", hörte ich die leise Stimme unseres Sohnes, was Yoongi zum lachen brachte. „Ich bin hier, Jihyun." Ich kam vorsichtig, darauf bedacht, die heranwachsende Erektion zu bedecken, unter der Decke hervor und streichelte dem kleinen Jungen den Kopf. „Was ist los, huh? Bist du nicht mehr müde?" Er schüttelte lachend mit dem Kopf, was mein Herz zum schmelzen brachte, wenn ich sein großes Lächeln sah.
Er klatschte in seine kleinen Hände und zeigte auf die offene Schlafzimmertür, in welcher Jin plötzlich auftauchte. „Jin? Was tust du hier?", fragte Yoongi, ehe er das Zimmer betrat und ich das nervöse Kribbeln spürte. „Hä? Ich bin hier, um Jihyun abzuholen. Ihr habt mich doch gebeten, auf ihn aufzupassen." Wissend nickte ich, als es mir wieder einfiel. „Geh zu Onkel Jin, Jihyun." Direkt stand der Junge wackelig auf, um sich in die Arme unseres Freundes fallen zu lassen. „Danke, Jin." Er winkte ab. „Kein Problem. Macht euch nen schönen Hochzeitstag." Er zog eine Augenbraue hoch. „Und mit dem..was ihr vorhattet." Sofort glühten meine Wangen, was beide nur zum Lachen brachte und Jin die Tür hinter sich schloss.
Doch meine Scham verflog schnell, nachdem ich daran dachte, wie toll unsere Freunde und wie schön unser Leben geworden war. Zehn Jahre waren nun schon vergangen, in denen Yoongi und ich immer noch zusammen, Seite an Seite, in unserem eigenem Haus, mit unserem Sohn wohnten. In denen wir immer noch die besten Freunde unseres Lebens hatten und als siebenköpfige Familie zusammenwuchsen.
Sie alle erfuhren von meiner damaligen Situation, als ich es nicht verhindern konnte, dass mein Haus in rot, blauen Farben in den Medien präsentiert wurde. Ab dem Zeitpunkt wollte ich nichts mehr geheim halten. Ich erzählte ihnen alles, nachdem sie mir den Artikel zeigten. Von meinem Outing, bis das ich bei Yoongi gewohnt hatte und zu dem Tag, als mein Vater verhaftet wurde. Die Reaktionen, welche ich in ihren Gesichtern ablesen konnte, waren Wut, Trauer und Unverständnis. Seitdem hatten sie mich so tatkräftig unterstützt und ich war mehr, als nur dankbar.
Bevor das Gerichtsurteil meines Vater damals entschieden wurde, hatte ich ausgesagt und ihm somit das letzte mal in die Augen gesehen. Er bekam eine Geldstrafe, musste sieben Jahre Haft absitzen. Seitdem hatte ich ihn nie wieder gesehen. Zunächst befürchtete ich, er würde uns versuchen, zu kontaktierten, lebte aber anscheinend nun sein Leben weiter, ohne uns.
Er hatte gewusst, viel eher verstanden, dass sein Sohn anders war und wollte es trotz der Strafe nicht akzeptieren. Damals hatte ich auf eine Entschuldigung gehofft, dabei war offensichtlich, dass dies nicht seine Absicht war, sowie mir wieder näher zu kommen, aber das war mir gleichgültig. Die Scheidung war durch, meine Mutter war endlich frei, ich war frei. Sie zog zurück in meine Heimatstadt Busan und lernte dort Jemand neues kennen, verliebte sich und genoss ihr Leben in vollen Zügen. Sie war endlich wieder glücklich, selbst nach dem es etwas gedauert hatte.Nach einem langen Gespräch mit meiner Mutter, sowie mit Yoongi, begab ich mich dann in Therapie. Es war einfach zu viel, als das ich es hätte richtig verarbeiten können und ich wollte sicher gehen, dass es mich in keiner Weise verfolgen würde. Auch Jahre später nicht, auch, wenn es noch tief in mir drin war und mich wenige Male eingeholt hatte, allerdings war Yoongi da und stand es mit mir durch. Wir zogen zusammen, gaben uns sechs Jahre später das Ja-Wort und adoptierten, nachdem wir in ein Haus zogen, unseren Jihyun. Er war auch eines der Kinder, welches häuslicher Gewalt zum Opfer gefallen war und wir hatten uns sofort in ihn verliebt, nachdem wir beschlossen hatten, uns eine kleine Familie aufzubauen.
Es war erschütternd gewesen, einen dreijährigen mit blauen Flecken, die ich eins trug, zu sehen und dabei zu hören, was man ihm angetan hatte. Die leibliche Mutter, verstorben. Der leibliche Vater, Alkoholiker. Es war für mich ein Wurf zurück in die Vergangenheit, ich konnte nächtelang nicht schlafen, weinte mich schon beinahe hinein. Jedoch ließ mich der Gedanke daran, die Zukunft dieses kleinen Jungen verbessern zu können, selbstsicher fühlen und ich besprach am nächsten Tag die Adoption mit Yoongi und keine zwei Wochen später, stand Jihyun in seinem neuen Kinderzimmer. Die Faszination, die er dabei trug, war unvergesslich. Wie glücklich er auf einmal war, nachdem ich zum ersten mal sein verletztes und trauriges Gesicht gesehen hatte, brachte mich beinahe um. Mittlerweile war er vier, sorgenfrei, ausgelassen und angstlos.
Aber trotz all den Ereignissen, die ich ertragen musste, ging es mir heute soviel besser und das nur, weil Yoongi immer noch da war. Er war damals da, als ich vor seiner Tür saß und heute, wenn ich in unserem eigenen Flur stand. Und ich war immer noch so glücklich und verliebt, wie beim ersten Mal. Er war mein Beweis, dass es sich lohnt, niemals aufzugeben, auch, wenn alles einem so schwer erschien.
Und endlich konnte ich sagen, das ich wirklich glücklich war, wenn ich am nächsten Tag aufwachte.
THE END
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𝙎𝘼𝙑𝙀 𝙈𝙀 / 𝙥𝙟𝙢 𝙭 𝙢𝙮𝙜
FanfictionJimin gesteht seinen Eltern an seinem 17. Geburtstag, dass er schwul ist. Seine Mutter akzeptiert es, sein Vater ist jedoch ganz anderer Meinung und behandelt Jimin so, wie man sein eigenes Kind nicht behandeln sollte. Doch ein Junge aus Jimin's Sch...