Y O O N G I
Bedrückt öffnete ich die Tür meines Apartments und ließ meine Schuhe, sowie Jacke im Flur zurück, machte mich auf den Weg in die Küche, in welcher ich zuerst den Kühlschrank öffnete. In diesem suchte ich nach etwas essbarem und was meiner Laune jetzt am besten passen würde. Denn ich war wirklich schlecht gelaunt. Es war so schade nun mit solch einer Erkenntnis, von welcher ich gedacht hatte nie wieder zu bekommen, nach Hause zu gehen und sich zu fragen, wofür man das ganze gemacht hat.
Ich fand es wirklich enttäuschend, dass sich, wie man sah anscheinend überhaupt nicht wirklich was verändert hat. Selbst in den Nachhilfestunden, welche mir zum Teil wirklich Spaß gemacht hatten und auf welche ich mich gefreut hatte, schien es nun auch wieder alles beim alten zu werden.
Ich unterbrach mich selbst von meinen Gedanken, indem ich zweimal blinzelte, während ich schon beinahe dabei war, die Schriften der Lebensmittel zu begutachten. Dabei merkte ich, dass so gut wie nichts mehr drinnen war. Ich seufzte einmal hörbar aus und verließ die Küche mit einem noch bedrückteren Gefühl. Besser konnte der Tag nun wohl wirklich nicht mehr werden.
Also griff ich nach meiner Schultasche, welche ich mitten auf dem Weg liegen gelassen hatte und ging in mein Zimmer, wo ich diese auf meinen Schreibtischstuhl ablegte. Schlürfend wieder im Wohnzimmer angekommen, ließ ich mich auf das Sofa fallen und versank in Gedanken, als mein Magen ein knurrendes Geräusch von sich gab. Ich seufzte erneut und warf einen Blick auf die Uhr meines Handys, welches ich danach auf den Boden legte und
langsam in einen ruhigen Schlaf fiel.***
Müde fuhr ich mir durch mein Gesicht und gab ein kräftiges Gähnen von mir. Dann nahm ich mein Handy vom Boden, um die Uhrzeit erneut zu checken. Ich hatte ingesamt vier Stunden geschlafen, weshalb es nun halb sieben war. Mein Magen war, sowie mein Kühlschrank nach wie vor leer, weshalb ich mich widerwillig erhob und orientierungslos durch die Wohnung guckte. Schließlich stand ich langsam auf, um ins Badezimmer zu gehen und mich meinen zerzausten Haaren zu widmen und meine Kleidung glatt zu streichen.
Weiter begab ich mich in die Küche und nahm aus einer der Schubladen etwas Geld heraus, mit welchem ich zum Flur lief und meine Jacke, sowie Schuhe überstreifte. Dann öffnete ich die Tür und nahm noch, bevor ich das Apartment verließ, eine der Beutel vom Hacken. Anschließend machte ich mich auf den Weg nach unten in den nähesten Supermarkt. In diesem kaufte ich alle Lebensmittel ein, die ich brauchen würde und versuchte, so schnell es geht, alles in den Korb zu werfen. Ich wollte einfach nur wieder nach Hause, weswegen ich das Gefühl hatte, die Hälfte zu vergessen und deswegen länger brauchte, um die Gänge durchzulaufen. Für gewöhnlich, so wie heute wieder auch, kaufte ich nie nach Plan und immer spontan. Ich wusste ja, was ich aß und was ich brauchte, was die ganze Sache somit erleichterte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, begab ich mich endlich zu einer der Kassen und verstreute den Inhalt auf dem Kassenband. Dieser bestand aus Gemüse, Obst und einigen Fertigprodukten, da ich kein allzu großer Fan vom kochen war, obwohl ich dies einigermaßen gut konnte. Süßigkeiten, wie Schokolade oder Gummibärchen lagen jedoch nicht drauf, außer die eine Packung Chips, welche auch aber einer der einzigen war, die ich an Süßem mochte.
Nachdem die ältere Dame vor mir, Ihren letzten Inhalt in den Wagen packen wollte, traf Sie daneben, wodurch dieser neben das vordere Rad fiel. Schnell bückte ich mich, als Sie schon dabei war und legte Ihr die Butter in den Wagen. „Vielen Dank, junger Herr", bedankte Sie sich herzlich, was ich nur mit einem Winken kommentierte, meine Laune leider aber nicht verbesserte. Lächelnd schob Sie Ihren Wagen vor sich her, während ich zu der Kassiererin blickte, die meinen Einkauf einscannte.
Auch das schien schnell getan, weshalb ich mir die Summe sagen ließ, das Geld aus meiner Hosentasche zog und Ihr in die Hand drückte. Sie kassierte noch ab, legte den Kassenzettel auf die Oberfläche und das Rückgeld da drauf. Mit einer Handbewegung zog ich es weg, packte meinen Einkauf in die Tasche und verabschiedete mich, während ich mich schon von der Kasse entfernte. Erleichtert verlies ich den Laden mit einem wohligen Seufzen und machte, mich ohne zu zögern, auf den Heimweg. Es war schon recht dunkel und kalt, weswegen ich mich weiter in meine Jacke drückte. Auf dem Weg, in den Fahrstuhl, traf ich noch einen der Nachbarn, welchen ich jedoch nicht so oft antraf und es umso unangenehmer, in der eisernen Stille war.
Dieser stieg allerdings nach dem dritten Stock schon aus, was mich alleine weiter nach oben fahren ließ. Denn mein Apartment lag im sechsten Stock, welches aber schnell erreicht war. Das Licht im Flur, welches als Bewegungsmelder installiert worden war, erhellte den ganzen Gang, weshalb ich erst, nachdem ich den Aufzug verlassen hatte, jemanden auf der Bank, vor meiner Tür sitzen sah. Etwas verwirrt näherte ich mich, der mir bekannten Personen, denn die Haare kamen mir mehr als nur bekannt vor.
Als ich nah genug war, um das Gesicht der Person sehen zu können, sah ich kurz bedrückt drein, ließ diesen Gesichtsausdruck, aber schnell verschwinden und seufzte. „Du hast mir doch heute schon alles gesagt, oder willst du noch was nachreichen? Wenn ja, dann tu das bitte morgen, ich hab darauf nämlich gar keine Lust." Meine Stimme, welche etwas zu fest klang, als gewollt, hallte durch den leisen Raum, weshalb Jimin, welcher bis jetzt noch nicht aufgesehen hatte, in sich zusammenzuckte.
Nervös spielte er an seinen dünnen Ärmeln, die er bis über seine Hände gezogen hatte und blickte zu Boden. Währenddessen, gab ich den richtigen Türcode ein und stieß letztendlich die Tür auf. Ich wollte reingehen, doch blieb auf der Türschwelle stehen und atmetet tief durch. Ich wusste natürlich nicht, wieso Jimin hier war, doch es hinderte mich daran, ins Apartment zu gehen.
Wer wusste schon, was mit ihm los war und vielleicht war ich der jenige, der ihm helfen konnte. Doch mit was sollte ich ihm helfen? Er hatte mir heute klar und deutlich gemacht, dass er kein Interesse daran hatte, mit mir eine normale Freundschaft zu führen und auch vor dem heutigen Tag, hatte er nie den Anschein gehabt, Hilfe zu brauchen oder gar zu wollen. Doch ich wusste, würde ich ihn hier draußen lassen, ohne zu wissen was los war, würde mich mein Gewissen innerlich auffressen.
Also stellte ich die Einkaufstüte neben der Tür im Apartment ab, welche ich noch zusätzlich offen ließ und ging mit kleinen Schritten zurück auf den Gang und geradewegs auf Jimin zu. „Jimin, es ist spät. Was machst du hier?", fragte ich sanft und wartete auf eine Antwort. Jedoch kam keine, weshalb ich kurzerhand beschloss, eine Hand auf seine Schulter zu legen. Wie von alleine, hob Jimin plötzlich seinen Kopf, weshalb ich erstmal erschrocken aufatmen musste, als ich ihm in sein Gesicht sah.
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𝙎𝘼𝙑𝙀 𝙈𝙀 / 𝙥𝙟𝙢 𝙭 𝙢𝙮𝙜
FanfictionJimin gesteht seinen Eltern an seinem 17. Geburtstag, dass er schwul ist. Seine Mutter akzeptiert es, sein Vater ist jedoch ganz anderer Meinung und behandelt Jimin so, wie man sein eigenes Kind nicht behandeln sollte. Doch ein Junge aus Jimin's Sch...