Das kleine Boot legte im Südwesten der Insel an. Obwohl es noch dunkel war, konnten die Mädchen einen kleinen Berg am anderen Ende der Insel ausmachen.
„Willkommen auf der Zinnoberinsel", ergriff die Bootsführerin das Wort, „früher herrschte hier reges Treiben, bis sich eines Tages die Erde auftat und der Vulkan ausbrach. Die Insel war lange verlassen, inzwischen gibt es hier wieder ein Pokémoncenter und ein paar Häuser. Die Arena ist noch nicht ganz fertiggestellt, hat ihren Betrieb jedoch bereits aufgenommen."
Die Gruppe bedankte sich für die Überfahrt und brach Richtung Pokémoncenter auf. Sie vermuteten, dass Team Rocket auch hier das Center in seine Gewalt gebracht hatte.
Als sie im Pokémoncenter eintrafen, fanden sie ein verlassenes Untergeschoss vor. In den Schlafsälen wurden sie fündig: Schwester Joy und zwei andere Trainer waren dort von Team Rocket gefesselt und eingesperrt worden. Die Gruppe befreite die Gefangenen und erfuhr, dass angeblich alle Bewohner der Insel gefangen genommen wurden. Ab und an schaute wohl ein Mitglied von Team Rocket vorbei und sah nach dem Rechten. Nur in der Arena hielten sich immer Wachen auf. Sie beschlossen, dass dies ihr nächstes Ziel sein sollte.Der Eingangsbereich der Arena war leer, doch der Zugang zum Kampffeld stand offen und sie konnten gedämpfte Stimmen vernehmen. Den Inhalt des Gespräches konnten sie nicht hören, doch deutete der Klang der beteiligten Stimmen auf einen Streit hin.
Leise schlichen sie durch die offene Tür in den großen Raum. Zu ihrem Pech stand ein Rocket-Mitglied jedoch direkt neben der Tür und schlug sofort Alarm. Fatima rang den Rüpel zu Boden und verschaffte dem Rest der Truppe genug Zeit, seine Pokémon hervorzuholen. Der darauffolgende Kampf war chaotisch. Es gab keine festen Gegner und Befehle wurden wild durch den Raum gebrüllt.
Erschöpft ließ sich Palma zu Boden sinken, nachdem alle Pokémon der Rocket-Mitglieder besiegt und deren Besitzer festgesetzt waren. Neugierig beobachtete sie Fatima dabei, wie diese einen der Rüpel zum Reden bringen wollte. Er hielt ihren Überredungskünsten lange stand. Als die Verhörerin sich Palmas Hundemon ausborgte, das seine Schnauze zwischen die Beine des Mannes legen durfte, brach dieser schließlich sein Schweigen. Winselnd erklärte er ihnen, wie sie zum versteckten Labor kamen. Zudem erfuhren sie, dass dort ein weiterer Rocket-Vorstand auf sie wartete.
Plötzlich erklang eine genervte Stimme: „Wollt ihr uns nicht mal losbinden?" Die Mädchen und Fatima schauten sich peinlich berührt an. Sie hatten die Geiseln völlig vergessen.
Zuerst befreiten sie den Mann, der sie auf seine Anwesenheit aufmerksam gemacht hatte. Es handelte sich um einen jungen braungebrannten Mann, auf dessen Gesicht und Hals sich Brandnarben verewigt hatten.
„Ich bin Pyro der Zweite, Arenaleiter der Feuerarena", stellte er sich vor.
„Du bist Pyro? Ohne Maske habe ich dich überhaupt nicht erkannt, tut mir leid!", bracht es aus Moon hervor.
Pyro der Zweite lachte laut auf und ging zu einem kleinen Wandschrank, aus dem er eine Maske fischte. Er versteckte sein Gesicht hinter einer Maske mit einer weißen und einer schwarzen Hälfte sowie rotem Flammenmuster. „Besser so, Moon?"Der Arenaleiter hatte seine Mitarbeiter angewiesen, jedes Haus auf der Insel aufzusuchen, Gefangene zu befreien und Team Rocket-Mitglieder festzusetzen. Er selbst hatte beschlossen, sich dem Trupp anzuschließen und so gingen sie zu fünft den vom Rüpel beschriebenen Weg.
Der Tag brach langsam an und so konnten sie sehen, dass große Teile der Insel von erkaltetem Lavagestein und einer Ascheschicht bedeckt waren.
„Der Ausbruch hat viele Menschen und Pokémon heimatlos gemacht. Mein Vorgänger hatte sich mit seiner Arena auf die Seeschauminseln zurückgezogen. Aber ich hatte eine Vision. Ich wollte die Zinnoberinsel wiederauferstehen lassen. Und seht sie euch an!", drehte sich der maskierte Mann Richtung Küste um, „So langsam, aber sicher gedeiht sie wieder. In ein paar Jahren wird dies die schönste Stadt Kantos sein. Dafür stehe ich, Pyro der Zweite, mit meinem Namen. Ihr dürft gespannt sein!"
Auf diese Ausführung folgte ein langer Monolog darüber, welche Pläne er mit der Insel hatte. Palma bekam nebenbei mit, dass er viele begrabene Räumlichkeiten freilegen und als Event-Locations nutzen wollte, die Touristen anlocken sollten. Zudem hatte er den Plan, im Kegel des Vulkans ein riesiges Kampffeld mitsamt Tribüne zu schaffen. „Hier werden Trainer Geschichte schreiben!", war der Arenaleiter überzeugt.
Die Blondine hatte Sorge, beim Gehen einzuschlafen, als sie endlich en Höhleneingang entdeckte, den der Rüpel erwähnt hatte. Hier hatte sich Team Rocket einen Weg zum alten Labor gegraben. Mit etwas Genugtuung unterbrach die Trainerin den Redefluss von Pyro für die frohe Botschaft und erhielt dafür dankbare Blicke der anderen.
„Dann wollen wir mal. Ich will endlich ins Bett!", ging Fatima entschlossen vor.
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Der lange Weg zum Ruhm
Hayran KurguViele Kinder trainieren hart, um Pokémontrainer werden zu können. So auch Palma. Naiv tritt sie ihre Reise in der Stadt Alabastia an, in der sie auch ihr erstes Pokémon erhält. Ihr Ziel: Champ der Pokémonliga werden. Auf dem Weg dorthin trifft sie H...