Kapitel 30

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„Dane ist nicht immer so“, versichert mir Adam und massiert sich die Schläfen. „Er hat in den letzten Monaten viel durch machen müssen, sei ihm bitte nicht böse“

„Ist etwas passiert?“, und genau in diesem Moment fange ich an, mich zu verachten. Ich spreche schneller als ich denken kann und spiele eine Rolle, die mir absolut nicht gefällt. Ist etwas passiert, soll das etwa mein Ernst sein? Ich merke, dass Adam nicht weiß, dass Dane und ich uns vorher schonmal getroffen haben, zugegeben ich weiß auch nicht, ob das wirklich von großer Bedeutung ist, da wir nicht mal richtig geredet haben, aber ich weiß, dass der alkoholisierte Mann gestorben ist, denn keiner überlebte den Unfall in jener Nacht. Aber jetzt dreist nachzufragen, was denn passiert sei, ist das aller letzte.

„Nein, weißt du was? Das geht mich nichts an, vermutlich macht ihm die Uni zu schaffen“, korrigiere ich mich selbst, bevor Adam reagieren kann.

„Vielleicht erzählt er es dir ja selbst, sollen wir gehen? Ich muss nur schnell duschen. Warte einfach hier oder im Wohnzimmer oder so auf mich“

Der Fernseher ist nicht besonders groß, jedoch stört mich das wenig, da ich sowieso auf der Couch an meinem Handy bin. Ich habe keine neuen Nachrichten und auch keine verpassten Anrufe. Eine riesige Last fällt mir vom Herzen, meine Mutter hat mich nicht versucht zu erreichen. Die Hoffnung, dass sie gar nicht gemerkt hat, dass ich nicht mehr da bin, ist klein, aber sie ist da.

Ich höre wie Adam die Tür ins Badezimmer abschließt und stelle mir vor, wie er sein schwarzes Oberteil über seinen Rücken auszieht. Wie gerne ich doch gestern sein T-Shirt von seinem Körper gezogen hätte. Wie gerne ich doch seine warme Haut geküsst hätte. Und wie gerne ich doch seine Muskel nicht durch ein Shirt, sondern Haut an Haut gespürt hätte. Ich stelle mir vor, wie er sich wieder über mich beugt und wie seine Finger über meinen Körper tanzen und Gänsehaut verbreiten. Seine Finger, die zart zu meinem Bauch und tiefer streichen. Als ich das Wasser laufen höre, weiß ich, dass Adam jetzt komplett nackt sein muss.

Ja, ich will warten, aber ich will ihn auch spüren, überall. Ich will ihn spüren, riechen, schmecken, berühren, küssen und alles was er von mir will. Ich tue alles. Ein Kribbeln verbreitet sich von meinem Bauch aus und ich bekomme das Verlangen, da Adam nicht hier ist, um es zu tun, mich selbst zu berühren.

Die Tür, welche wohl zu Danes Zimmer führt, öffnet sich auf einmal und ich schrecke wie wild zusammen. „Ach du Scheiße, hast du mich erschreckt!“, ich streife mir schnell über die Haare.

„Sag Adam, ich musste doch kurz weg“, er bleibt kurz stehen und schaut mich von der Seite an. Sein Kiefer bewegt sich ein wenig, doch er sagt nichts. Dane läuft durch das Wohnzimmer in den Flur.

„Und Milady... zieh dir endlich einen BH an“, zischt er noch bevor er die Wohnung verlässt. Was?! Ich spüre Hitze in meine Wangen steigen und schaue an mir runter, sieht man etwa was? Die Schwärmerei über Adam hat mir gefallen und meinem Körper genauso. Beschämt laufe ich in Adams Zimmer und ziehe mir schnell den BH an und setze mich auf das von mir gemachte Bett.

„Wie peinlich, oh nein“, flüstere ich nur und vergrabe meine Gesicht in meinen Händen. Aber das muss noch nichts heißen, vielleicht war mir auch einfach kalt…im Sommer.

Die Peinigung lenkt mich jedoch nicht von meinen Gedanken an Adam ab. Gestern Nacht war unglaublich. Noch nie hat mich ein Mann, noch nie hat mich überhaut jemand anderes als ich selbst dort berührt, wo Adam mich berührt hat. Seine Hände und Finger arbeiteten mit so viel Geschick. Er muss geübt sein, denke ich mir, doch das ist nicht von Bedeutung. Alles passiert so schnell, ich kann kaum mitdenken, geschweige denn von mitfühlen. Ich fühle mich Adam sehr angezogen und, dass er ähnlich empfindet, lässt meinen Körper noch besser fühlen. Ich lasse mich nach hinten fallen und schließe meinen Augen. So wie gestern liege ich auf Adams Bett, nur dieses Mal allein. Ich höre noch immer Wasser laufen, und kann mir selbst nicht helfen. Ich stelle mir vor, wie das Wasser an seinem heißen Körper abprallt und seine Haut runterfließt. Vorsichtig öffne ich die Schleife von Adams Jogginghose, die er mir geliehen hat und gleite mit der rechten Hand zwischen meine Beine.

Die Geräusche, die mein Körper gestern von sich gab, kannte ich von mir selbst nicht. Ich muss wahnsinnig feucht gewesen sein… Und ich spüre ähnliches auch jetzt. Ein Gedanke schwirrt mir schon seit gestern Nacht durch den Kopf. Hat Adam sich im Badezimmer gestern selbstbefriedigt?

Ich stelle mir vor, wie er es auch jetzt tut, unter der Dusche. Seine braunen Haare nass und von ihnen fallen Wassertropfen. Leise wimmelnd bewege ich meine Finger in mir und denke an Adam. Wie er vor Verlangen den Kopf in den Nacken legt und aufstöhnt. Hat er an mich gedacht, als er es getan hat? Hat er daran gedacht, wie ich mit gespreizten Beinen vor ihm lag und ihn angefleht habe, nicht aufzuhören? Ich bewege mich immer schneller und spüre, wie ich zum Ende komme. Ich kann mir ein leises Aufstöhnen nicht verkneifen als ich mir an die Brüste fasse und kurz davor bin zu kommen. Meine Brüste. Hat mir Dane auf die Brüste geschaut und meine harten Nippel gesehen? Der Gedanke, dass Dane meinen Körper betrachtet, gefällt mir in dieser einen dummen Sekunde nur zu gut. In dem Moment explodiert mein Unterkörper, und ich schnaufe laut durch als ich endlich ankomme.

Habe ich während meines Orgasmus‘ gerade an Dane gedacht?! Plötzlich öffnet sich eine Tür, jedoch ist es nicht das Badezimmer, denn das Wasser läuft noch. Es ist die Wohnungstür.

Schnell springe ich aus dem Bett raus und mache eine Schleife in die Hose. Ist Dane schon wieder zurück? Es waren keine fünf Minuten. „Elena?“, höre ich seine Stimme aus dem Flur. Ich laufe zu ihm, doch er ist schon im Wohnzimmer. In seiner linken Hand hält er eine rote Rose, die wohl kein Wasser bekommen hat.

„Die hast du anscheinend in meinem Auto vergessen“, unschuldig schaut er mich an, ganz im Gegensatz zu mir, die sich gerade mit dem Gedanken an ihn, zwischen den Beinen berührt hat. „In deinem Auto? Oh, nach der Hochzeit, stimmt. Das habe ich ja komplett vergessen“, ich greife nach der Rose.

„Lass mich raten, er hat dir gesagt du bist schöner als jede Rose auf dieser Welt?“

Ich lache unbeholfen: „Naja fast, du kennst Adam ziemlich gut“

„Zu gut, jetzt komm kurz in mein Zimmer. Wir müssen reden“

ChérieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt