Kapitel 20

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Die ganze Zeremonie über spürte ich eine enorme Energie zwischen Adam und mir. Seine Blicke werden mich heute Nacht in meinen süßesten Träumen besuchen. Wie gerne ich ihm doch sagen würde, wie er mich fühlen lässt. Wie sehr ich ihn doch für mich haben will.

„Elena, bist du da?", ich höre ein Schnipsen und sehe auf einmal Alex vor mir. Wir stehen vor dem köstlichen Buffet.

„Hast du vor Henry was zu erzählen?"

„Was? Warum sollte ich? Du kannst das ja für mich machen. Ihr erzählt euch doch sowieso alles. Alex sag Henry er soll aufhören sich in mein Leben einzumischen. Schon hindert Mal habe ich mit ihm geredet und er versteht es immer noch nicht. Kümmere dich heute besser um Olivia als um mich. Sie hat sich so auf dich gefreut", leicht angepisst nehme ich mir zwei neue Sektgläser und laufe mit ihnen zu Adam.

„Ist alles okay bei dir?", fragt er, als er mich von meinem Sektglas trinken sieht. Er nimmt sein Glas an doch sein Gesichtsausdruck wirkt zag.

„Ja, ich habe mich nur kurz mit Alex unterhalten", ich stelle das Sektglas auf dem schön verzierten Stehtisch ab.

„Denkst du Leute heiraten oft hier?", fragt Adam mich und trinkt einen ordentlichen Schluck.

Ich fange direkt an zu schmunzeln und fange an mit der weißen Serviette zu spielen.

„Es ist schön hier, nicht? Ich weiß nicht, ob Leute oft hier heiraten, aber als Kind habe ich mir immer gewünscht hier zu heiraten. Jedoch nicht im Sommer, sondern im Frühling", ich trinke mein Sektglas mit einem Zug aus.

„Frühling? Lässt sich einrichten. Willst du mit mir tanzen?", und noch ehe ich realisieren kann, was er gerade gesagt hat zieht er mich schon aus der Gaststätte und wir sind draußen auf einer großen Tanzfläche.

Die Braut sieht umwerfend aus. Ich habe Olivias Cousine bis jetzt nur einmal in meinem Leben gesehen, und das war als sie von ihr und ihrem Vater von der Spiel-und-Spaß-Fabrik abgeholt wurde.

„Elena Osborne, darf ich Sie um diesen einen Tanz bitten?"

Ich nehme seine Hand in meine und lege die andere Hand auf seine Schulter. Ich spüre, wie er seine Hand vorsichtig um meine Taille streicht und mich ein wenig zu sich ziehen.

„Danke nochmal, für die Einladung"

„Hast du denn Spaß? Du siehst angespannt aus", mein Blick beobachtet seinen, welcher sehr konzentriert und ernst wirkt.

„Angespannt? Ich bin- ich bin absolut entspannt", er schaut von seinen Füßen zu mir hoch.

„Du tanzt, dafür dass du es nicht kannst, ziemlich gut", belustige ich mich leise. Ich will nicht unhöflich sein, aber seine Seriosität macht unseren Tanz zu einem unangenehmen Vorstellungsgespräch. Als würden Adams Schritte sein Leben entscheiden, bewegt er sich sehr präzise und vorsichtig.

Er schaut mich zerfahren an doch lacht dann in seiner tiefen, sanften Stimme: „Ich wollte es schnell hinter mich bringen. In Wahrheit war ich noch nie Tanzen. Dane hat es mir heute Mittag so gut wie es geht beigebracht, bevor er gefahren ist. Ich hoffe das zerstört dir den Abend nicht"

Ich schaue zu meiner rechten Hand, welche von der von Adam umfasst wird. Ich lasse locker und ändere den Griff, indem ich meine Finger mit seinen einklammere.

„Entspann dich einfach. Du sollst diesen Abend nicht als Stresssituation in Erinnerung behalten. Hör auf zu denken. Deine Gedanken bringen dich nur durcheinander. Du musst es in deinem Blut spüren"

Adam schaut mich verwundert an.

Meine linke Hand, welche schon viel zu lange auf seiner Schulter verweilt hatte, wandert jetzt langsam zu seinem Hals. Ich streiche mit meinem Daumen an seiner Wange.

ChérieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt