Kapitel 14

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Die nächsten Tage hörte ich nichts mehr von Adam. Es ist bereits Mittwoch und er hat mir weder geschrieben noch hat er mich angerufen.

Ich hatte gehofft, er würde sich melden, auch wenn es keinen bestimmten Grund gehabt hätte. Olivia meinte ich gehöre zur Familie und solle trotzdem zur Hochzeit kommen. Sie schlug sogar vor Adam einzuladen. Ich habe die ganzen Tage nicht den Mut zusammen bringen können ihn anzuschreiben und zu fragen.

Der Gedanke mit Adam auf eine Hochzeit zu gehen ist aufregend, aber auch so unerreichbar. Als würde es nie passieren. Doch alles was es braucht ist eine kleine Nachricht. Oder ein kleiner Anruf.

Gelangweilt drehe ich den Kugelschreiber auf meinem Tisch. Es ist 17 Uhr und ich habe keine Motivation für irgendwas. Die Schule ist stressig, so wie immer. Aber ich habe nicht Mal Energie in mein Tagebuch zu schreiben. Kein Interesse irgendeine Serie weiter zuschauen, ein Buch zu lesen oder meinen Schulstoff noch Mal durchzugehen.

Ein merkwürdiges Geräusch neben mir, reißt mich aus meinen Gedanken. Werden da etwa Steine an die Hauswand geworfen? Ich stehe verwirrt auf und ziehe die weißen Gardinen zur Seite.

„Adam?“, flüstere ich überrascht und öffne mein Fenster. Ein dünnes Netz gegen Ungeziefer und ungefähr 20 Meter liegen zwischen uns.

„Ich wusste nicht, welches dein Fenster ist. Außerdem hatte ich Angst Kratzer zu hinterlassen“, erklärt er lachend und geht einige Schritte zurück, um mich besser zu sehen.

„Wir haben auch eine Klingel, schon Mal was davon gehört?“, lache ich.

„Ich wusste nicht, ob deine Mutter zu Hause ist“

„Du hättest mir auch schreiben können“, rufe ich ihm runter.

„Okay, ich wollte etwas extra sein. Aber außerdem wäre es dann keine Überraschung. Ist sie denn gelungen?“, er schaut mich erwartungsvoll an und obwohl ich es nicht richtig sehen kann, weiß ich, dass seine Augen strahlen. Ich nicke und kann nicht anders als über mein ganzes Gesicht zu Grinsen.

„Will- Willst du reinkommen?“, frage ich und zeige mit dem Daumen hinter mich.

„Eigentlich hatte ich gehofft...“, er läuft zu seinem Motorrad und hebt zwei Helme hoch. „…du würdest mit mir mitkommen“

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Schnell schließe ich das Fenster und ziehe die Gardinen wieder zu. Nachdem ich mein Parfum aufgetragen habe, schaue ich schnell noch in den Spiegel.

Meine Haare sind leicht gelockt und ich trage ein graues Oberteil mit zusammen geknoteten Seitenenden und eine Jeans.

„Mom ich gehe heute aus!“, rufe ich als ich die Treppen runtersause, um mir meine Vans schnell anzuziehen.

Mom hat diese Woche Nachtschicht, das heißt sie geht erst später auf die Arbeit. Ich werde mein Handy heute nicht mitnehmen, ich brauche es nicht.

Glücklich laufe ich auf Adam zu und nehme den Helm entgegen. Draußen ist es noch hell und der Himmel ist klar und blau. Keine einzige Wolke ist am Himmel zu sehen.

„Wo geht's hin“, frage ich und kann meine Augen nicht von ihm nehmen.

„Wird eine Überraschung. Wann musst du zu Hause sein?“, fragt er und lehnt sich lässig ans Motorrad.

ChérieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt