Kapitel 33

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Meine Fingerspitzen streifen über das weiche Fell des grauen Katers. Dane meinte immer, er lässt nicht einmal Adam an sich ran, doch mich scheint er akzeptiert und angenommen zu haben. Schon seit einer Stunde sitze ich im Wohnzimmer Mikealson Schrägstrich Walker und schaue mit Dane und Meister seinen Lieblings Marvel Film. Ich musste lernen die Filmreihen ebenfalls zu mögen, um von Dane akzeptiert zu werden. In den letzten Wochen haben wir uns besser kennengelernt, er ist ziemlich merkwürdig. Wenn wir allein sind, ist er sehr charmant und sowas von lustig. Doch wenn Adam dabei ist, ist er fast immer komplett still. Aber es gibt auch Tage, an denen er zu mir kalt ist, selbst wenn Adam nicht da ist. Er hat einst erwähnt, dass er es hasste, wenn man ihn berührt. Dafür berührte er mich ziemlich oft. Selbst jetzt berühren sich unsere Füße am Teppich, doch keiner traut sich einen Muskel zu bewegen.

Ich mag seine Nähe. Ich dachte erst, vielleicht erinnert er mich ja an die brüderliche Liebe, die Alex mir gibt. Doch es ist anders. Ich möchte nicht problematisch oder dumm klingen, doch ich würde sogar sagen leidenschaftlicher. Nicht körperlich gesehen. Sondern auf einer seelischen Basis. Ganz anders als die Energie zwischen mir und Adam. Adam und ich konnten nicht genug voneinander bekommen. Seitdem wir vor zwei Wochen das erste Mal miteinander geschlafen haben, ist alles anders. Zum einen spüre ich jetzt, dass Adam unsere Beziehung wirklich ernst nimmt. Erst als ich gemerkt habe, dass Adam und ich uns emotional und vor allem körperlich noch näherkommen, ist mir bewusst geworden, dass eine geheime Angst in mir lungerte. Die Angst Adam würde mich verlassen, nachdem er bekommen hat, was er wollte.

Außerdem spüre ich mich mir selbst noch näher.

„Ich schreibe ein Gedicht über dich“, reißt mich Danes tiefe Stimme aus den Gedanken. Mein Magen kribbelt und mein Mund wird plötzlich ganz trocken.

„W-Was? Ein Gedicht?“, ich schaue zu ihm hoch und sehe wie ernst mich seine braunen Augen anschauen. Seine Haare wurden wieder ein bisschen länger und ich kann nicht lügen, er sieht unglaublich gut aus. Ich wusste immer, dass Adam und Dane beide sehr attraktive junge Männer sind. Doch in Momenten wie diesen merke ich, wie unglaublich schön Dane ist. Dane ist schön, wenn er mich ansieht. Mich so anzusehen, steht ihm. Es ist unmöglich es zu leugnen, dieser Mensch schreit doch nach Inspiration für meine Gedichte. Es steht wortwörtlich auf seiner Stirn geschrieben.

Seine Hand gleitet zu Meister doch bleibt bei meiner Haut stehen. Er streicht mit seinen Fingerspitzen so über meinen Arm, wie ich es bei seinem Kater tat.

„Mhm“ Langsam fährt sein Blick zu meiner Hand, doch dann wieder hoch zu mir. „Du bist wunderschön, aber das weißt du. Der unwissende Blick steht dir, Milady“ Jedes Mal. Jedes verdammte Mal. Eine Gänsehaut zieht über meinen Körper und diese Mal bemerkt der Verursacher es auch. Stirnrunzelnd betrachtet er meinen Arm, doch ich ziehe ihn schnell weg von ihm. Und somit ist es wie, als hätte ich etwas Falsches getan. Als hätte ich mich von Danes Seele gerissen.

Er richtet sich auf der Couch auf und lacht leise: „Bist du etwa wieder nervös?“

Ich verziehe mein Gesicht ein wenig aus Verwirrung. Willst du mich verarschen? Du schreibst Gedichte über die Freundin deines besten Freundes und nennst diese deine Lady. Und ich darf Adam auch noch nichts davon erzählen! Doch eigentlich sollte ich mich selbst am meisten verurteilen.

Irgendwas in mir fühlt sich verpflichtet Dane zu gehorchen. Alles was er sagt macht Sinn, und selbst wenn es keinen Sinn macht. Es macht Sinn, weil es eben von ihm kommt. In den letzten Wochen habe ich zu ihm eine innigere Freundschaft aufgebaut als ich sie je mit Jemand anderem hatte. Adam muss sehr oft weg wegen seinem dualen Studium, denn er kann gleichzeitig seine Traumverwirklichung anfangen und als Auszubildender in der Architektur Branche arbeiten.

„Wann kommt Adam?“, frage ich, schaue wieder auf den Fernseher und ignoriere somit seine vorherige Frage.

„Dein Ernst? Du schaust einen Film mit mir und fragst mich wann Adam kommt? Bin ich denn nicht genug?“, Danes Augen funkeln mich an als er dies gespielt dramatisch sagt und sich dabei ans Herz fasst.

Ich kann mein Grinsen nicht unterdrücken und schubse ihn ein wenig weg: „Spinner“.

„Willst du es lesen?“, unterbricht er den Film ein weiteres Mal.

„Weiß ich nicht. Um was geht es denn?“

„Dich“

Meine Glieder werden für einen Moment steif, doch gleich darauf zerlaufe ich wie Sahne in Danes warmen und großen Hand, die auf einmal mein Gesicht berührt und zu sich zieht, sodass ich ihn anschaue.

„Ich will unbedingt…“, sein Blick fährt runter zu meinen Lippen. Als er bei diesen stehen bleibt leckt er sich kurz über seine „…, dass du es liest, Elena“

Sein Gesicht nähert sich meinem und ich spüre ein enormes Kribbeln auf der ganzen Haut. Wird er mich jetzt küssen? Er darf mich nicht küssen? Ich will nicht, dass er mich küsst. Alles an das ich denken kann ist Adam, den ich seit Tagen nicht mehr gesehen habe. Adam. Ich lege meine Hand auf seine Brust und schiebe ihn ein wenig weg von mir. Dane ist immer sehr nett zu mir. Netter als andere Männer, die ich kenne. Allerdings dachte ich immer er hat einfach eine flirtende Persönlichkeit. Doch körperlich hat er sich mir noch nie so offensichtlich genähert wie jetzt. Es ist aufregend und lässt mich besonders fühlen, da Adam mir sagte Dane ist wirklich sehr wählerisch mit seinen Frauen, besonders in letzter Zeit.

Doch in erster Linie besorgt es mich, dass er so für mich empfindet, selbst wenn es nur körperlich ist. Was wirklich merkwürdig ist, da ich in Jogginghose, Pulli, Dutt und ungeschminkt dasitze.

Unter meiner Handfläche kann ich Danes schnellen Herzschlag spüren, was mein Herz auch schneller schlagen lässt. Er greift zu meiner Hand und drückt sie noch mehr an sich.

„Milady“, flüstert er, so als wäre er außer Atem. Mein eigenes Herz droht mir aus der Brust zu schlagen. Es schlägt im Takt mit Danes Herz. Plötzlich interessiert es Dane nicht mehr, was in Infinity War geschieht, denn die Unendlichkeit liegt in dem Kuss, den Dane mir auf den Handrücken legt. Und der Krieg, der Krieg geschah nie. Denn als Adam reinkommt und Dane und mich so nah beieinander mit Meister auf der Couch sieht, denkt er sich wahrscheinlich nicht das geringste. Seine Augen funkeln auf, als sich unsere Blicke treffen. Gleich lässt er seine Taschen fallen und hält lächelnd seine Arme auf. Ich springe auf und falle in seine Liebe.

Adams Lederjacke ist kalt und nass von dem späten Herbstwetter, doch das ist mir völlig egal. Ich atme seinen Duft am Hals ein und küsse ihn mehrmals am Kopf.

„Komm, ich habe dich vermisst Chérie“, Adam hebt mich hoch und trägt mich so schnell wie noch nie in sein Schlafzimmer.

„Ein schönes Geschenk, dass du hier auf mich gewartet hast“ Er schließt die Tür ab und lässt mich aufs Bett fallen. „Aber ich habe auch ein Geschenk“, flüstert er nun und zieht seine Jacke sowie all die anderen Klamotten schnell aus. Unbekümmert lässt er sie auf den Boden fallen und kommt auf mich zu.

In wenigen Wimpernschlägen sind wir beide nackt und spüren unsere gegenseitige Nähe. Mit jeder kraftvollen Bewegung Adams spüre ich, wie sehr ich ihn vermisst habe und vor allem zeigt mir Adam so, dass er mich vermisst hat. Seine Hände streifen schnell über meinen glühenden Körper, während ich meine Beine um ihn schlinge, um ihn noch näher zu spüren. Näher als näher sein kann. Unsere beiden Stimmen verschmelzen in einen Ton von Verlangen. Mein Herz schlägt schneller. So schnell, dass ich denke es schlägt mir aus der Brust.

Was Dane wohl gerade denkt, dass wir beide ohne ein Wort einfach so verschwunden sind und das auch noch ins Schlafzimmer. Meine Gedanken fliegen aus dem feurigen Bett heraus und schweifen durch die Wohnung. Adam merkt nicht, dass ich schon lange nicht mehr bei der Sache bin und macht weiter. Die Realität fließt langsam wie kaltes Wasser über mein Gesicht und meinen Körper, ein Anruf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2021 ⏰

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