"Du bist so süß", schwärmte ich erneut und schmiegte mich dabei eng an ihn. Johnny und ich saßen in der Limo auf dem Weg zu ihm nach Hause. Er lachte verlegen und küsste meinen Kopf.
"Ich liebe dich....", hauchte er und drückte mich an sich.
"Und ich liebe dich.", entgegnete ich schmunzelnd und küsste ihn innig.
Er strich mir dabei sanft durch die Haare und musterte mich dann einen Moment.
"Womit hab ich dich nur verdient?", flüsterte er leise. Glücklich über seine Worte, schloss ich ihn wieder in meine Arme. "Weil du ein wundervoller Mensch bist.", hauchte ich in sein Ohr.
Er sah mir einen Moment lang in die Augen und schüttelte dann den Kopf. "Nein", meinte er mit einem Grinsen. Spielerisch schlug ich gegen seine Brust und lachte. "Doch. Erstrecht weil du so verdammt süß bist. So wie jetzt gerade!"
Er schmunzelte in sich hinein und senkte kurz amüsiert den Blick. Doch er ergab sich und küsste mich leidenschaftlich.
"Bedeuten dir Küsse eigentlich noch etwas?", fragte ich plötzlich ohne nachzudenken. "Ich meine... Nachdem du das ja so oft schon getan hast... Wegen deiner Schauspielerei und so..."
Johnny legte zärtlich zwei Finger an mein Kinn und hob es an. Seine Lippen waren nur zwei Zentimeter von meinen entfernt.
"Es kommt immer darauf an, was man dabei fühlt...", hauchte er und küsste mich mit aller Leidenschaft, die er für mich besaß. Dabei entfleuchte mir ein Keuchen und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Plötzlich parkte die Limo. Verwirrt löste ich mich von ihm und sah aus dem Fenster.
"Wieso halten wir?", wollte ich wissen. "Das ist nicht dein Haus."
Johnny hingegen schmunzelte nur frech und setzte sich einen Hut und eine Sonnenbrille auf, ehe er meine Hand nahm.
"Das wirst du gleich erfahren...", raunte er und stieg mit mir aus. "Lass Scar für die paar Minuten im Auto. Ich verspreche dir, es wird nicht lange dauern."
Ich war alles andere als begeistert davon, aber ich willigte schließlich ein und folgte ihm durch eine Gasse. Als ich sah wohin er mich brachte, dachte ich, es sei ein schlechter Scherz.
"Johnny!", keifte ich so leise wie es eben möglich war. Doch er zog mich nur grinsend in den Sexshop hinein.
Mir war das geschlossen Schild aufgefallen. Dementsprechend waren im Laden keine Leute außer dem Verkäufer, der, wie es aussah, Johnny kannte. Mit einem scharfen Blick beobachtete ich wie sich die beiden grüßten. Johnny hielt immer noch meine Hand und ging mit mir durch die Gänge. Ich wollte nichts sagen, doch mein Magen drehte sich um, bei der Vorstellung mit wievielen Weibern er bereits hier gewesen war. Wie oft er für andere hier eingekauft hatte. Erneut wurde mir die Schwere dieser Beziehung bewusst. War ich überhaupt etwas Besonderes für ihn? Auch wenn er sagte, dass mit Amber wäre nur Abhängigkeit gewesen, woher will er das so genau wissen? Man kann sich nicht so haargenau an Gefühle aus der Vergangenheit erinnern. Aber ich hatte nie auch nur ein einziges Mal behauptet, dass ich einen meiner Ex Freunde ewig lieben würde. Irgendwie war mir immer klar gewesen, dass es nicht so stark gewesen war. Aber wievielen Frauen hatte er bereits schon die Liebe geschworen? Ihnen den Himmel zu Füßen gelegt? Ihnen allen das gleiche gesagt? Und was von all dem war echt und was nur geschauspielert?
"Baby?", hörte ich seine raue Stimme neben mir. Kaum merklich zuckte ich zusammen und sah ihn an. Dabei bemühte ich mich um ein Lächeln.
"Sorry, war in Gedanken.", meinte ich und drückte kurz seine Hand. "Hast du was gesagt?"
Johnny nickte in eine Richtung und als mein Blick folgte, musste ich doch richtig schmunzeln. Vor uns befand sich alles was man für Bondage benötigte und noch mehr.
"Und wer fesselt wen?", fragte ich keck und sah ihn amüsiert an. Johnny schmunzelte und nahm ein paar Sachen. "Das sehen wir dann...", raunte er und ich lachte leise. Meine Hand griff wie von selbst zu einem Halsband mit Kette. Irgendwie war es mir doch etwas peinlich mit ihm in dem Laden zu stehen und meine Wangen wurden leicht rot. Was noch verschlimmert wurde, als ich hörte wie Johnny ein tiefes Brummen von sich gab.
Um meine Scham zu überspielen, verpasste ich ihm einen kleinen Schubs, was ihn jedoch nur leise auflachen ließ.
"Bald 60 und schleppt mich in einen Sexshop...", murmelte ich belustigt und ging mit ihm weiter.
"Wäre es dir lieber, wenn..."
"Nein!", unterbrach ich ihn, da ich schon wusste, was er sagen wollte. Lachend schüttelte ich dabei den Kopf. "Ich bin froh, dass du noch vollkommen.... Vital bist", lachte ich. Doch er lachte nur kurz auf. Das Lachen klang nicht ehrlich und mehr trocken. Ob er darüber nachdachte? Bis dato hatte ich diesen Gedanken der Zeit beiseite geschoben. Er war nur vier Jahre jünger als mein Vater. Ich war nur zwei Jahre älter als seine Tochter. Mir persönlich machten solche Dinge nichts aus. Immerhin suchte man sich ja nicht aus, in wen man sich verliebte. Dennoch... Auf Dauer gab es dadurch immer Probleme. Man wurde schließlich nicht jünger.
Als wir vor den Dessous standen, kam ich langsam wieder in die Gegenwart zurück. Es gab einige nach meinem Geschmack. Oder besser gesagt nach unser beiden Geschmack. Wie seine anderen Frauen es wohl gewollt hatten? Verdammt, was dachte ich da eigentlich? Wollte ich mir wirklich alles selbst ruinieren?
Nachdem er gezahlt hatte und wir die Limo wieder unbemerkt erreicht hatten, ließ ich mich seufzend in den weichen Sitz sinken.
"Was ist eigentlich mit dem Verkäufer?", wollte ich wissen. "Wird der nicht plaudern?"
Johnny schüttelte den Kopf und legte einen Arm um meine Schultern. "Nein. Ich kenne ich."
Wie ich es mir gedacht hatte also. "Ich nehme an, er hat extra für uns abgeschlossen?", fragte ich nach. Ein Nicken war die Antwort. Darauf folgte ein Kuss, den ich liebevoll erwiderte. Es war mir unmöglich ihm zu widerstehen. Viel zu sehr liebte ich diesen Mann. Alter hin oder her.
Wenig später kamen wir bei seinem Haus an. Kaum hatte er die Einkaufstüten abgelegt zog er mich an der Taille zu sich und küsste mich so leidenschaftlich, dass meine Knie weich wurden.
"Was willst du als erstes einweihen?", hauchte er in mein Ohr. Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und meine Nackenhaare stellten sich auf. Doch gerade als ich antworten wollte, klingelte sein Handy. Fluchend zog er es aus der Tasche und ging ran. Während er telefonierte fuhr er sich übers Gesicht und durch die Haare. Ich wartete bis er auflegte und fragte dann: "Was ist los?"
Er kam wieder zu mir und legte seine Hände an meine Hüfte. Sein Gesichtsausdruck war jedoch mehr gequält als entspannt. "Mein Anwalt will mich sehen. Mark will dass ich sofort hingehe.", teilte er mir mit.
Seufzend nickte ich. "Dann geh.", raunte ich und küsste seine Wange. "Aber lass dich nicht wieder mit einer Stripperin fotografieren."
Johnny küsste mich abermals und strich mir durch die Haare. "Keine Sorge. Das passiert mir nicht nocheinmal.", meinte er und nahm dann seine Autoschlüssel. "Wenn du irgendwohin willst, die Nummer des Chauffeurs steht an der Pinnwand.", erwähnte er noch, ehe er ging. Nur ungern ließ ich ihn ziehen. Denn dies bedeutete allein mit meinen Gedanken zu sein. Als säße ein kleiner Teufel auf meiner Schulter, um mir das Leben unnötig schwer zu machen. Scar legte sich auf den Teppich und ich beschloss mein Skizzenbuch und meine Stifte zu holen. Zeichnen hatte mich schon immer abgelenkt. Entweder das, oder schreiben. Singen gehörte eigentlich auch dazu, aber ich mochte meine Stimme nicht sonderlich, weswegen ich dies nur noch selten richtig tat. Gedankenverloren fing ich an zu zeichnen. Dieses Mal half jedoch auch das nichts. Erst als ich fertig war, wurde mir überhaupt bewusst, was ich gezeichnet hatte. Es war Johnny aus meinem Traum. Er lehnte mit einem Arm an der Wand/dem Rand des Papieres, in der anderen Hand hatte er ein Glas mit Whiskey. Er selbst war mit Whiskey übergossen. Ein paar Strähnen klebten ihm im Gesicht und er leckte sich die Flüssigkeit von den Lippen. Durch meine jahrelange Zeichenerfahrung sah das Bild so echt aus, dass es mich noch mehr schockierte. Da hörte ich wie die Tür aufging. Schnell versteckte ich das Bild in meinem Block und sprang auf. Johnny kam seufzend in den Wohnbereich und nahm sich ein Glas Wasser. Nachdem er einen Schluck getrunken hatte, seufzte er und sah zu mir. Ich war zu ihm gegangen und er zog mich mit einer Hand an sich.
"Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, baby... ", brummte er und legte seine Stirn an meine.
Sanft strich ich über den Ausschnitt seines Hemdes.
"Schon gut.", winkte ich ab und sah ihm in die Augen. "Was wollte dein Anwalt?"
Johnny nahm wieder etwas Abstand, um noch einen Schluck Wasser zu trinken. Ich sah ihm sofort an, dass ihm etwas alkoholisches lieber gewesen wäre. Dennoch hielten sich seine Entzugserscheinungen in Grenzen. Dies sollte man nicht herausfordern.
"Nun sag schon", forderte ich, da er mir nicht antwortete.
Er schwieg noch einen Moment, ehe er mich endlich wieder ansah. "Er wollte mir nur klar machen, dass es gut wäre, wenn du für mich aussagen würdest.", erklärte er. Dabei strich er mir sanft über den Arm.
"Vor Gericht, oder einfach nur so?", fragte ich nach und musterte ihn dabei.
"Nur so... Das würde reichen...", gab er zur Antwort und senkte den Blick. "Aber ich zwinge dich nicht. Es ist verständlich, dass du damit nichts zu tun haben willst."
Ich nahm seine Hand in meine und drückte diese sanft. "Johnny...", hauchte ich und sah ihm liebevoll in die Augen. "Du musstest all die Jahre durch die Hölle gehen... Ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass sie es war und nicht du... Natürlich sage ich für dich aus, wenn es denn hilft."
Er sah mich überrascht und gleichzeitig dankbar und überglücklich an. Ohne zu zögern küsste er mich mit aller Leidenschaft. Ich erwiderte den Kuss sofort und schmiegte mich eng an ihn. Meine Haut kribbelte allein bei seiner unmittelbaren Nähe.
"Du bist unglaublich... Weißt du das?", hauchte Johnny gegen meine Lippen. Wieder brachte er mich zum Schmunzeln.
"Nicht mehr als du", entgegnete ich grinsend und küsste seine Wange. Er lachte leise auf. Zärtlich strich er mir meine Haare zurück und küsste meinen Hals hinauf zu meinem Ohr. Seufzend legte ich meinen Kopf auf die Seite und schloss die Augen. Ein wohliger Schauer durchfuhr meinen Körper und ich genoss jeden Kuss, den er auf meine weiche Haut hauchte.
"Ich liebe dich...", wisperte er in mein Ohr.
"Ich dich auch...", erwiderte ich sinnlich und schlang meine Arme um seinen Hals. "Sag mir einfach wann und ich mache es.", meinte ich und küsste seinen Hals ab. "Aber sag mal... Wieso hast du denn gar keine Beweise, die für deine Unschuld sprechen?"
Johnny sah mich seufzend an. "Das wüsste ich auch gerne...", meinte er und legte seine Stirn auf meine. "Die sind einfach weg... Deswegen hab ich auch für dich nichts außer mein Wort..."
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und sah ihm tief in die Augen. "Johnny...", hauchte ich. "Ich brauche nicht mehr als das. Nie könnte ich glauben, dass du zu so etwas fähig wärst... Weder betrunken noch nüchtern."
Man sah ihm deutlich an wie sehr ihn meine Worte rührten. Liebevoll strich er mir durchs Haar und küsste mich sanft. Es war nur ein einfacher Kuss, aber darin lag soviel Zärtlichkeit und Zuneigung, dass ich leise seufzte.
"Du bist die unglaublichste Frau...", hauchte er. "Ich kann mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen..."
So sehr mich seine Worte auch berührten, gleichzeitig kamen wieder jene Gedanken in mir hoch, die mich so sehr beschäftigten. Ich wusste nur zu gut wie sehr er beteuert hatte jene Frau geliebt zu haben. Selbst nach allem was sie ihm angetan hatte. Als Außenstehender sah man sofort, dass es keine Liebe sondern Abhängigkeit war. Aber wusste er dies auch wirklich? War ihm die Bedeutung dessen wirklich bewusst? Hatten diese Worte, die er zu mir sagte überhaupt noch irgendeine Bedeutung? Wie oft hatte er solche Dinge schon gesagt? Vor allem zu jener Frau, die ihn wie Dreck behandelt hatte...
"Baby?" Johnny riss mich aus meinen depressiven Gedanken.
"Hm? Oh... Ja...", entgegnete ich und versuchte die Gedanken zu vergessen. "Es war irgendwie nur ein langer Tag..."
Er nickte nur verständnisvoll und nahm meine Hand. "Dann komm.", meinte er und geleitete mich nach oben ins Schlafzimmer.
Scar folgte uns und legte sich dann brummend vor das Bett. Gähnend ging ich ins Bad, um mich umzuziehen. Gerade als ich mir mein Nachthemd übergezogen hatte, schlang Johnny seine Arme von hinten um meine Taille und küsste meinen Hals ab. "Morgen fangen die Dreharbeiten an", brummte er und biss mir in mein Ohrläppchen.
Schmunzelnd drehte ich mich zu ihm um und küsste ihn innig. "Das heißt auch, dass sie bald wieder vorbei sind", entgegnete ich optimistisch, woraufhin er leise lachte.
Wenig später lagen wir eng umschlungen im Bett und lasen noch etwas. Sogar gemeinsam.
Doch in der Nacht suchte mich jener selbe Traum erneut heim. Nur dieses Mal konnte ich den Whiskey schmecken und riechen, als ich noch vor Johnny's Wecker wach wurde.
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Hollywood Love
RomanceWas würde passieren, wenn du einen der berühmtesten Stars triffst? Und das ausgerechnet mitten im Nirgendwo. Hättest du jemals glauben können, dass jemanden wie dir, einem Normalsterblichen, kein Star, so etwas passieren könnte? Natürlich kann es da...