Kapitel 16

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"Wohin zum Teufel fahren wir?", fragte ich lachend und zerrte an Johnny's Arm. Wir saßen in einem Mietwagen, ein schnittiger Audi und fuhren bereits seit zwei Stunden durch Österreich. Meine geografischen Kenntnisse waren so gut zu gebrauchen wie ein Toastbrot bei einem Fallschirmsprung. Johnny wollte mir stur nicht sagen wo es hinging. Das Navi hatte er so eingeschaltet, dass man nur die Stimme der mechanischen Frau hörte, aber nichts auf dem Touchdisplay des Autos sah. Alles was mir mein Verlobter, oh Gott, ich konnte es immer noch nicht fassen, gesagt hatte, war dass es mein Geburtstagsgeschenk war. Jedoch bereits am Montag, da er meinte es würde den ganzen Tag in Anspruch nehmen und er wollte meinen Geburtstag lieber mit weniger Fahrstunden verbringen.
"Warte einfach ab", meinte er wieder nur und drückte grinsend meinen Oberschenkel. Wir fuhren schon einige Zeit auf der Autobahn und da er nicht mehr schalten musste, ruhte seine Hand schon die ganze Zeit auf meinem Bein, was mir sehr gefiel. Man hörte Scar von hinten gähnen und ich gab schließlich seufzend auf. Es war bereits nach Mittag und mein Magen knurrte bereits hörbar. Nur wenig später hielten wir vor einem Restaurant. Verwirrt sah ich zu ihm.
"Bevor du mir verhungerst.", meinte er frech und schnallte sich ab. "Keine Sorge. Wir sind nicht mehr weit vom Ziel entfernt."
Brummend stieg ich schließlich aus und holte Scar vom Rücksitz. Das Restaurant war zu unserem Glück kaum besucht, da es Montag war. Dennoch fingen wir einige erstaunte Blicke ein. Nachdem wir etwas gegessen hatten und ich Johnny weiterhin mit meiner Fragerei auf die Nerven gegangen war, fuhren wir schließlich weiter. Keine zehn Minuten später blieb er vor einem Tattoostudio stehen. Man sah mit meine Überraschung deutlich an. Mein Begleiter lachte jedoch nur amüsiert und hielt mir die Tür auf. Verwundert ließ ich auch Scar raus und betrat mit Johnny dann das Studio. Es war im Gothic Stil eingerichtet und hatte sogar einen Billardtisch in der Mitte des Raumes. Ein tätowierter, älterer Mann mit grauem Vollbart begrüßte uns freundlich. Es war bestimmt gute Publicity für sein Studio, dass Johnny Depp sich bei ihm stechen ließ. Dass Johnny, so wie ich auch, hier war um ein Tattoo machen zu lassen, wurde mir klar, als der Mann uns die Formulare zum unterschreiben reichte. Danach geleitete er uns in den Tätowierraum, wo Scar leider draußen bleiben musste. Als er uns den Entwurf zeigte, sah ich Johnny gerührt an. Ein Bild von Morticia und Gomez. Darunter stand einmal Cara Mia und einmal Mon Cher.
"Ich dachte, du willst wahrscheinlich kein Portrait von mir auf deiner Haut, also...", scherzte er und küsste meine Stirn. Überwältigt umarmte ich ihn.
"Ich liebe dich...", hauchte ich in seine Halsgrube.
"Ich dich auch...", erwiderte er und sah mir in die Augen. "Cara Mia...", fügte er grinsend hinzu, woraufhin ich lachen musste.
Die Tattoos kamen jeweils auf die Wade. Es dauerte tatsächlich einen ganzen Tag. Doch zum Glück kam kurz nach unserer Ankunft ein zweiter Tätowierer hinzu. Wir lagen nebeneinander auf je einer Liege und hielten die ganze Zeit Händchen. Beinahe wäre ich eingeschlafen. Das passierte mir beim Tätowieren andauernd. Es war wie Wellness für mich. Tatsächlich hatte mir noch keines meiner Tattoos Schmerzen bereitet. Nicht einmal jenes am Handrücken oder im Gesicht vorm Ohr. Gegen Abend waren wir schließlich fertig und bewunderten die Kunstwerke. Die Tattoos waren perfekt. Freudig klammerte ich mich an Johnny's Arm während er bezahlte. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, (Johnny hatte natürlich ein Autogramm und ein Bild hinterlassen, auf dem ich auch mit drauf war) stiegen wir wieder ins Auto ein. Immer noch grinste ich über beide Ohren.
"Schön, dass dir meine Überraschung gefallen hat", schmunzelte Johnny und küsste mich leidenschaftlich, ehe er den Motor startete und vom Parkplatz fuhr.
"Machst du Witze?", entgegnete ich lachend. "Wie könnte mir DAS denn nicht gefallen?", fragte ich und betrachtete erneut das Meisterwerk auf meiner Wade. "Unglaublich, dass sie das in nicht mal sechs Stunden geschafft haben...", murmelte ich begeistert.
Johnny fuhr auf die Autobahn und nahm dann meine Hand in seine. Meine Eltern nahmen die Tattoos zum Glück mit Gelassenheit. Da mein erstes Tattoo komplett über meinen rechten Handrücken ging, waren sie abgehärtet. Als ich jenes im Gesicht (eine Schlange) machte, hatte meine Mutter nur geknickt. Froh darüber, dass ich so tolerante Eltern hatte, brachte ich ihnen etwas von unserem Ausflug mit. Johnny hatte Verständnis dafür, dass ich etwas Zeit mit meiner Mutter verbringen wollte und sah in meinem Zimmer einfach Fern. Kurz nach Mitternacht, meine Eltern hatten mir noch gratuliert, kam ich zurück ins Zimmer und legte mich zu Johnny ins Bett. Er strich mir sanft durch die Haare, nachdem er den TV ausgeschalten hatte und küsste mich liebevoll. "Happy Birthday...", hauchte er gegen meine Lippen. Schmunzelnd ließ ich meine Finger über seine nackte Brust tanzen.
"Ich liebe dich...", hauchte ich und schmiegte mich eng an ihn.
"Ich dich auch...", murmelte er in meine Haare und dämmte das Licht.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fand ich mich allein im Zimmer vor. Noch etwas verschlafen und sichtlich verwirrt ging ich ins Bad, um mich umzuziehen. Danach ging ich auf direktem Weg hinunter in die Küche, wo Scar mich sofort bellend und freudig mit dem Schwanz wedelnd begrüßte. Schmunzelnd ging ich auf die Knie und umarmte meine geliebte Fellnase. Als ich wieder aufstand, sah ich in die Gesichter meiner geliebten Menschen. Auf dem Esstisch stand eine Torte, drum herum etliche Geschenke. Egal wie alt ich und meine Schwester wurden, meine Eltern machten sich stehts die Mühe uns zu beschenken. Johnny ließ meiner Mutter und meinem Vater den Vortritt, welche mich innig in die Arme schlossen. Auch meine Schwester war auf einen Besuch gekommen und wünschte mir herzlich alles Gute. Zum Schluss umarmte mich Johnny und küsste mich auf die Stirn.
"I love you...", hauchte er und strich mir meine zerzausten Haare aus dem Gesicht. Überglücklich drückte ich mich an ihn und sah wieder zu meiner Familie. Tränen kamen mir in die Augen und meine Mutter reichte mir ein Taschentuch. Schließlich schnitt ich die Torte an. Jeder bekam ein großes Stück, welches sofort genüsslich verschlungen wurde. Danach machte ich mich daran die Geschenke meiner Eltern und meiner Schwester zu öffnen. Wie immer hatten mein Vater und meine Mutter übertrieben. Doch nachdem ich ihre Schulden beglichen hatte, tat es mir das erste Mal in meinem Leben nicht mehr leid. Johnny gab mir zum Schluss noch ein Geschenk. Überrascht sah ich von der Schatulle zu ihm.
"Aber... Du hast mir dein Geschenk doch schon gestern...", meinte ich.
"Wer sagt, dass ich dir nur eines machen darf?", entgegnete er keck. Grinsend nahm ich die kleine Schachtel an und sah hinein. Es war eine silberne Kette mit einem Anhänger in Form eines Puzzlestückes. Als ich die Kette aus der Schachtel nahm, zog Johnny aus seiner Hosentasche ein beinahe identisches Stück heraus. Seine Kette war jedoch aus Wildleder.
"Die sind wunderschön...", hauchte ich glücklich und ließ mir die Kette von ihm anlegen. Das gleiche tat ich mit seinem Gegenstück.
"Wirst du die immer tragen? Also... Abgesehen am Set...", fragte ich und berührte seinen Anhänger.
"Immer...", raunte er und küsste mich liebevoll.
Als wollte eine himmlische Kraft von oben mir ebenfalls alles Gute wünschen, fing es auch noch an zu regnen. Immer noch grinsend wie ein Honigkuchenpferd setzte ich mich mit Johnny und Scar raus auf die Terrasse. Der kühle Regen tat bei den Sommertemperaturen in Österreich richtig gut. Ich war noch nie ein Fan von Hitze gewesen. In Hollywood war es noch schlimmer gewesen, obwohl es da gerade mal Anfang des Sommers gewesen war.
Johnny hielt meine Hand und wir genossen einfach nur den Klang und den Geruch des Regens.
"Ich liebe mein kleines Cottage...", fing ich irgendwann an. "Aber dort und da dachte ich schon mal darüber nach, wie es wäre ein Schloss zu besitzen. So wie Gottfried Helnwein. Sein Schloss ist wunderschön. Genau so eines wollte ich auch mal. Aber so viel verdiene ich leider nicht." Beim letzten Satz lachte ich kurz und drückte seine Hand. Ich wusste nicht, warum ich das plötzlich ansprach. Mir war einfach danach.
"Naja... Jetzt hast du ja bald einen vermögenden Ehemann", entgegnete er keck und küsste meinen Handrücken.
"Ohja, stimmt. Fast vergessen", meinte ich und sah ihn schief grinsend an. "Du hast hoffentlich auch eine Lebensversicherung. Immerhin will ich reich erben.", scherzte ich und stubste ihn an. Johnny lachte kurz mit mir, ehe ich ihn fast schon ernst ansah. "Dein Geld interessiert mich nicht. Das weißt Du hoffentlich... Das und auch Dein Status ist mir egal... Ich liebe das da drinnen." Sanft tippte ich auf seine Brust und lächelte ihn an. Auch er lächelte nun und strich mir über die Wange.
"Ich weiß, Cara Mia...", raunte er und küsste mich liebevoll, zärtlich und doch verlangend.
"Das will ich auch hoffen, Mon Cher", entgegnete ich frech und biss ihm in seine Lippe.
Johnny grinste mich spitzbübisch an und leckte mir über meine Lippen. "Ich liebe dich...", brummte er tief.
"Ich dich auch...", hauchte ich gegen seine Lippen.

Am Abend führte mich Johnny schick zum Essen aus. Wir besuchten ein Steakhaus, welches nicht nur das beste des Landes war, sondern auch noch direkt um die Ecke lag. Ich war jedoch noch nie zuvor dort gewesen, somit war es auch für mich eine neue Erfahrung. Johnny hatte mir für diesen Anlass ein wunderschönes, rotes Kleid gekauft, welches bis zur Taille eng geschnitten war und ab da dann in luftig lockeren Falten bis zu den Knöcheln fiel. Der Ausschnitt war gewagt, aber das Kleid schmeichelte mir. Er selbst trug einen schwarzen Anzug im viktorianischen Stil. Seine Haare hatte er zurückgekämmt und um seinen Hals hing die Kette, die auch um meinen hing. Gemeinsam mit Scar setzten wir uns an einen Tisch im hinteren Teil des Restaurants. Natürlich waren etliche Blicke auf uns gerichtet, doch weiter hinten hatten wir unsere Ruhe.
Das Steak war wirklich hervorragend und sie hatten auch einen äußerst guten Wein. Ich war erstaunt zu sehen, wie gut es Johnny ging. Es freute mich, dass er mit mir ohne Probleme Wein trinken konnte. Dennoch hatte ich im Hinterkopf noch Bedenken. Solange er jedoch nicht betrunken herumlief, konnte ich mich kaum beschweren. Letzen Endes war es sowieso seine Entscheidung. Ich konnte ihn schlecht in Ketten legen. Bei dieser Vorstellung verschluckte ich mich am Wein und musste Husten.
"Alles okay, babe?", fragte Johnny besorgt und klopfte mir auf den Rücken.
"Jaja... Ich hab nur versehentlich geatmet", log ich und lächelte ihn an.
Johnny schien es mir abzukaufen und küsste meine Wange. Nach diesem herrlichen Essen verbrachten wir den restlichen Abend vor dem Fernseher. Dafür hatte ich mich in ein sexy Nachthemd geworfen. Somit war Johnny nicht der Einzige, der sich nicht auf The Addams Family konzentrieren konnte. Schon bald fanden wir uns in einer wilden Knutscherei wider. Meine Hände tief vergraben in seinen dunklen, geschmeidigen Haaren. Seine umfassten fest meinen Hintern. Gierig kämpften unsere Zungen miteinander. Sanft schob er mein Nachthemd nach oben und erkundete mit einer Hand meinen Körper.
"Johnny...", hauchte ich gegen seine Lippen. Brummend began er meinen Hals abzuküssen. Plötzlich erinnerte ich mich an jenes Mal mit dem Whiskey. Mein Körper erschauerte vor Erregung bei dieser Erinnerung. Doch war dies noch nicht genug, schossen auch andere Bilder in meinen Kopf. Bilder von einem Johnny, wie ihn Amber beschrieb. Nur ähnelten die Bilder weniger häuslicher Gewalt und mehr einem einfach sehr stark dominanten Mann. Erschüttert über meine eigenen Gedanken versteifte ich mich an Ort und Stelle. Johnny bemerkte es und sah mich fragend an.
"Alles in Ordnung, Babe?", fragte er besorgt, als er den verschreckten Ausdruck in meinen Augen sah.
Sanft, aber wie in Trance, schob ich ihn von mir weg und stand auf. "Ich... Muss mal...", murmelte ich und verließ hastig das Zimmer. Ohne weiteres schloss ich mich im Bad ein und sank auf den Boden. Zitternd umschlang ich meine Beine und legte den Kopf auf meinen Knien ab. Was war ich für ein Monster? Warum erregten mich genau jene Dinge, die ich immer verabscheut hatte? Einer meiner Ex hatte mich schließlich genötigt. Warum also jetzt diese Gedanken über einen Johnny, der dominanter war als man sich vorstellen könnte? Schluchzend hielt ich mir die Hand vor den Mund und ließ die Tränen heraus. Ich rannte in mein eigenes Verderben... Und höchstwahrscheinlich auch jenes von Johnny.

Was zum Teufel war denn plötzlich mit ihr los? Johnny verstand die Welt nicht mehr. Verwirrt setzte er sich aufs Bett und fuhr sich über sein Gesicht. Als sie nach ein paar Minuten immer noch nicht kam, wollte er schon aufstehen, doch genau in jenem Moment klingelte sein Handy. Auf dem Display erkannte er, dass es Alice war. Sie hatten schon ziemlich lang nicht mehr miteinander gesprochen. Immerhin hatten sie beide viel um die Ohren, auch wenn ihre Tour kurz bevor stand. Sein Blick ging von dem Handy am Nachttisch zur Tür und dann zu Scar. Wenn etwas ernstes wäre, würde Scar doch einen Ton geben, oder? Normalerweise spürten Hunde so etwas. Johnny entschied sich es kurz zu halten und hob ab. Da er schon länger mit niemanden mehr wirklich über seine Probleme geredet hatte, erzählte er Alice von seinen Gedanken und den jüngsten Ereignissen. Ohnehin hätte sein guter Freund sich nicht abschwätzen lassen. Johnny erzählte ihm auch den Teil mit dem Alkohol und dass er im Moment mehr als nur verwirrt war.
"Sie hasst also Alkoholiker, steht aber darauf, wenn bei euch Alkohol im Spiel ist?", fasste Alice kurz zusammen. Seine Stimme war rau und kratzig, doch ungemein vertraut für Johnny.
"Klingt für mich nach Traumaüberwältigung.", fügte er nach einem Atemzug hinzu. Johnny hob eine Augenbraue. Als könnte Alice sein Gesicht sehen, fuhr er mit der Erklärung fort. "Menschen ziehen grundsätzlich das an, wovor sie sich fürchten, oder was sie hassen. Weil ihr Fokus meist genau darauf liegt. Es kommt aber auch vor, dass gewisse Menschen in einer gewissen Situation eine sagen wir mal Sucht oder Verlangen dafür entwickeln. Das ist auch ein entscheidender Punkt warum Kinder von Süchtigen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben selbst süchtig zu werden."
Johnny hörte seinem Freund aufmerksam zu und lief dabei im Zimmer auf und ab, ehe er sich schließlich aufs Bett setzte. Sein Blick ging immer wieder zur Tür. Lu war nun mittlerweile über eine halbe Stunde weg.
"Zudem was du mir so von ihr erzählt hast, scheint sie sehr paradox zu sein", fuhr Alice fort. "Ich meine, das sind wir alle, aber sie scheint wirklich extrem paradox zu sein. Sie verkörpert gut jeden Widerspruch in sich."
"Und was denkst du könnte es diesmal sein? Immer noch der Alkohol?", fragte Johnny verzweifelt und fuhr sich durch die Haare.
"Gut möglich.", antwortete Alice. "Oder es gibt etwas anderes von dem sich ein Paradoxum gebildet hat. Versuch auf jeden Fall mit ihr zu reden. Es kann gefährlich enden, wenn Menschen ihre Gefühle in sich hinein fressen. Das wissen wir beide."

Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen und wusste daher auch nicht wie lange ich am Boden des Badezimmers saß. Irgendwann rappelte ich mich auf und wusch mir das Gesicht. Meine Augen waren jedoch gerötet von meinen Tränen. Nachdem ich mein letztes bisschen Kraft gesammelt hatte, ging ich zurück ins Zimmer. Es schien, als hätte Johnny gerade telefoniert, denn er hat sich am Handy von jemanden verabschiedet und legte das Smartphone dann weg. Als er meinen Blick sah, meinte er: "Alice hat angerufen."
Nickend ging ich an ihm vorbei und legte mich ins Bett. Scar kam sofort zu mir und legte sich brummend halb auf mich. Nach kurzem Zögern legte sich auch Johnny zu mir und musterte mich.
"Was ist los...", fragte er leise, als er die roten Augen sah und legte mir liebevoll eine Hand auf die Wange.
"Ich kann es dir nicht sagen...", stammelte ich und sah ihn an wie ein getretener Hund. Zu sehr schämte ich mich für meine Fantasien.
"Baby... Du kannst mir alles sagen...", raunte er und fuhr zärtlich durch meine Haare. "Egal was es ist, wir bekommen es schon irgendwie hin, yeah?"
Seine Worte rührten mich zu tiefst, doch es fiel mir schwer über meinen Schatten zu springen. Für einen Moment sah ich ihm einfach in die Augen und ließ meine Gedanken kreisen. Nur zu gut erinnerte ich mich wie ich noch vor wenigen Monaten vor meinem Handy gesessen hatte, die Bilder von Johnny am Display und ein Gefühl in der Brust, als würde mir jemand das Herz durchbohren. Denn was eigentlich klar war, dass ich nie eine Chance gehabt hätte ihn tatsächlich kennenzulernen. Ihm das zu sagen, was ich ihm immer sagen wollte. Ganz gleich ob er meine Gefühle erwidern würde. Ich wollte ihm einfach nur sagen, dass ich ihn als Mensch schätzte. Nun saß ich direkt vor ihm, hatte ihm all das gesagt und einen Ring am Finger. Es kam mir vor wie ein Traum und doch sah ich nun wieder klar und deutlich die Schattenseiten. Alles hatte welche. Nichts war vollkommen. Doch ich hatte Angst, dass diese alles zerstören würden.
"Cara Mia...", raunte Johnny und küsste mich liebevoll. "Sag mir bitte was los ist...", bat er erneut. "Ist es wegen dem Alkohol?"
Bei dieser Frage sah ich ihn überrascht an, schüttelte dann aber verlegen den Kopf. "Nicht nur... etwas das genauso... Scheisse ist.", gab ich leise zur Antwort.
"Baby... Egal was es ist... Es kann nicht so schlimm sein", entgegnete er ruhig. "Das mit dem Alkohol habe ich doch jetzt auch im Griff."
Meine Augenbrauen schossen hoch. "Achja? Indem du immer wieder einen Schluck trinkst?", argumentierte ich.
"Baby... Besser als ständig betrunken zu sein, oder?", meinte er kleinlaut. "So schnell... Es ist nicht so einfach..."
Sofort legte ich meine Hand auf seine und sah ihn mitfühlend an. "Ich weiß doch... Es tut mir leid...", hauchte ich. Johnny drückte meine Hand leicht und küsste meine Wange.
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", entgegnete er. "Aber bitte sag mir was los ist..."
Es fiel mir nicht leicht mich zu überwinden, aber schließlich nahm ich alle Kraft zusammen. "Ich... Es ist... Also das was Amber über dich behauptet hat... Ich meine nicht direkt häusliche Gewalt... So meine ich das nicht...", stammelte ich. "Aber... Nunja...so in etwa... Also..."
Johnny musterte mich einen Moment und brauchte eine Weile, um die abgehackten Wörter, die ich ihm hin warf, zu verstehen.
"Du meinst... Die Vorstellung... Dass ich dich... Hat dich erregt?", fasste er zusammen. Man sah ihm deutlich an, dass ihm das zusetzte. Schnell winkte ich ab. "Nein! Also nicht, dass du mich schlägst!", erklärte ich aufgeregt. Sichtlich erleichtert strich er mit dem Daumen über meinen Handrücken.
"Also... Einfach dominant?", fragte er und hob eine Augenbraue. Mir war als hätte ich gesehen wie sein Mundwinkel kurz nach oben zuckte.
"Nein... Also ja...", murmelte ich. "Also mehr... Aber nicht so eine abgefuckte, billige Scheisse wie in Fifty Shades of Grey." Nun mussten wir beide fast lachen.
"Mehr?", fragte er nun nochmal und musterte mich so, dass ich meinen Blick verlegen abwandte.
"Ja...", hauchte ich und biss mir auf die Lippe.
"Und wo genau ist das nun ein Problem?", fragte er und grinste. Zärtlich strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Naja... Dass es viel mehr ist... Nicht immer... Aber... Manchmal... Ich weiß nicht...", meinte ich und knabberte an meiner Unterlippe bis ich den metallisch süßen Geschmack des Blutes schmeckte.
"Ich habe nichts dagegen einzuwenden", raunte er und küsste meine Wange ab.
"Würdest du auch bis ans äußerste gehen?", fragte ich leise und sah ihn an.
"Ans äußerste?", wiederholte er und sah mich mit einem verwirrten Blick an.
"Ja... Also... Du sollst mich ja nicht schlagen...", versuchte ich zu erklären. "Aber ich weiß ja nicht, ob du bis auf das so weit gehen würdest."
"Das einzige was ich nicht tun werde, ist dich in irgendeiner Art und Weise zu verletzen.", antwortete er und küsste mich sanft. "Ich will dir jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Egal was es ist.", erklärte er.
Johnny schaffte es doch immer wieder aufs Neue mich zu überwältigen. Nie in meinem Leben hätte ich mir erträumt, einen Mann wie ihn zu verdienen. Erst recht nicht nachdem ein Ex nach dem anderen ein Arschloch war. Einer schlimmer als der andere.
Wie von selbst schlang ich meine Arme um seinen Hals und schmiegte mich an ihn. Er nahm mich sofort in den Arm und küsste meine Schulter und meinen Hals ab. Schmetterlinge flogen in meinem Bauch herum und ich legte meinen Kopf leicht schräg, um ihm Platz zu machen. Er drückte mich in die Matratze und schlich wie eine Katze, nein, wohl eher wie ein Jaguar über mich. Mit einem hungrigen Blick musterte er jeden Zentimeter meines Körpers. Hitze stieg in mir auf und mein Herz klopfte wie wild. Mein Nachthemd war binnen weniger Sekunden Geschichte. Er riss es in zwei, was mich überhaupt nicht störte. Dafür hatte er mir etliche gekauft, dass ich beinahe einen eigenen Schrank für alle bräuchte. Seine Lippen wanderten über meine Haut hinunter zu meinen Brüsten und umspielten meine rosigen Knospen. Im nächsten Moment biss er auch schon zu und zog die Linke etwas in die Länge. Keuchend wandt ich mich unter ihm und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Johnny wanderte weiter hinunter bis er meine brennende Mitte erreichte. Liebevoll umspielte seine Zunge meine Perle, während er zwei Finger in mich schob. Tief in mir fing er an sie zu bewegen, wodurch er mich bereits zum stöhnen brachte. Nach kurzer Zeit nahm er noch einen Finger dazu und leckte mich intensiver. Es dauerte nicht lange bis ich spürte wie mein Höhepunkt kam. Doch noch bevor ich mich auf den Wogen dessen dahingleiten lassen konnte, hörte Johnny abrupt auf und grinste verstohlen zu mir hoch. Keuchend sah ich ihn an und wollte schon etwas sagen, doch er nahm mir jedes Wort indem er mich leidenschaftlich und wild küsste.
"Setz dich hin.", raunte er mit jener Kälte in der Stimme, die mich an Grindelwald erinnerte. Zugleich jagte es mir einen erregenden Schauer über den Rücken. Er machte etwas Platz und ich setzte mich hin. Kaum saß ich, packte er mich an den Haaren und zog meinen Kopf in den Nacken. Ein Moment verstrich in dem er mich einfach nur musterte. Doch dann fing er an meinen Hals zu küssen, hineinzubeißen und daran zu saugen. Dabei zwirbelte er mit der freien Hand meine rechte Brustwarze. Seine Lippen lösten sich von mir, nur um mich und das was er tat zu betrachten. Ein tiefes Brummen drang aus seiner Kehle und wenn ich die Augen schloss wusste ich nicht mehr ob das Johnny war oder Grindelwald. Doch eines wusste ich. Jede Rolle, die er spielte, war ein Teil von ihm.
"Sieh mich an.", raunte er wieder so kühl und ich tat was er verlangte. Mit leicht geöffnetem Mund sah ich ihm in seine dunklen Augen. "Genau so...", hauchte er und fuhr mit seinem Daumen über meine Lippen, ehe er aufstand und sich seiner Shorts entledigte. Danach stellte er sich an den Bertrand und sah mich von oben herab an. Für einen kurzen Moment sah ich wie er zögerte und mit sich haderte. Was er jetzt tat verunsicherte ihn. Er hatte Angst. Und ich hatte sie auch. All das könnte schlechte Erinnerungen hochholen. Es könnte aber auch endlich alte Wunden komplett heilen. Deswegen nickte ich ihm leicht zu und lächelte sanft. Ich vertraute Johnny. Das war die Hauptsache.
Er fuhr mir wieder durch mein Haar, packte mich und zog mich in einen innigen Kuss. Seine Zunge spaltete dabei meine Lippen und umspielte meine Zunge. Dabei ließ er seine Hände über meine Schultern und Arme wandern hin zu meinen Brüsten, welche er genüsslich massierte.
Brummend löste er den Kuss und sah mich gierig, wie ein Wolf auf der Jagd, an.
"Hol mir einen runter", hauchte er fast schon sanft gegen meine Lippen während er mit meinen Brustwarzen spielte. Keuchend tat ich was er verlangte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sein Glied war bereits steif und reckte sich mir entgegen. Immer wieder ließ ich meine Finger neckend über seine Spitze tanzen. Dabei Stöhnte er erregt auf.
"Nimm ihn in den Mund...", keuchte er, wobei man sah, dass er nicht mehr denken konnte. Ohne zu zögern leckte ich seinen Schaft hoch zu seiner Spitze und nahm dann seine ganze Erregung zwischen meine Lippen. Das war etwas, das ich am meisten hasste. Nicht nur, dass es demütigend war, es schmeckte scheußlich. Doch bei Johnny fühlte es sich anders an. Es war in keinster Weise demütigend, im Gegenteil. Es war, als hätte ich ihn vollkommen in der Hand. Er zeronn wie Butter unter mir und noch nie hatte ich es erlebt, dass es geschmacklos schmecken konnte.
Zufrieden genoss ich seine Reaktion und wie er förmlich dahinschmolz. Stöhnend bewegte er sein Becken mir entgegen und packte wieder meine Haare. Als er auch noch meinen Namen Stöhnte, schmolz auch ich dahin. Nach nur wenigen Minuten entzog er sich mir abrupt und keuchte auf. Wie ein Fuchs drängte er mich zurück aufs Bett und küsste mich süchtig.
"Dreh dich um", brummte er erregt. Sofort rollte ich mich auf den Bauch, da packte er mich auch schon an der Hüfte und zog diese nach oben. Ohne zu warten stieß er in mich und unser Stöhnen vermischte sich. Ein schneller Griff zur Fernbedienung meinerseits ließ die Stereo Musik abspielen, um unser Gestöhne zu übertönen.
Johnny schlug mir auf den Hintern und fing an sich kräftig zu bewegen. Stöhnend vergrub ich meinen Kopf im Kopfkissen, doch er packte mich mit einer Hand wieder an den Haaren und zog meinen Kopf in den Nacken. Mit der anderen Hand fuhr er an meinen Hals und drückte dort leicht zu.
Jede dieser Gesten erregte mich so sehr, dass ich es nicht mehr aushielt und zitternd zum Höhepunkt kam. Doch Johnny hörte nicht auf, auch wenn man deutlich merkte, dass er sich zusammenreißen musste. Er nahm seine Hand von meinem Hals und schlug wieder auf meinen Hintern. Seine Bewegungen wurden langsamer und auch seine Hand in meinem Haar verabschiedete sich. Wenig später wusste ich auch warum. Ich spürte eine kühle Flüssigkeit auf meinem Rücken, welche er genüsslich wegleckte. Er pausiert für einen kleinen Moment, drehte mich dann um, ohne aus mir zu gleiten und küsste mich wild. Dabei floss etwas Flüssigkeit in meinen Mund. Sofort benebelte der süß herbe Geschmack des Whiskeys meine Sinne und ich Stöhnte auf. Dies sah er als Einladung und fing wieder an in mich zu stoßen. Johnny Stöhnte neben meinem Ohr und küsste meine Hals immer wieder mal ab. Seine Bewegungen wurden schneller und mein stöhnen so laut, dass er mir mit einer Hand den Mund zuhielt. Diese Geste machte mich jedoch noch mehr an und ich spürte wie ich meinem zweiten Höhepunkt näher kam. Diesmal konnte sich auch Johnny nicht mehr halten. Er stieß noch ein paar Mal zu und ergoss sich dann tief in mir. Dieses Gefühl gab mir den Rest und ich kam mit ihm. Dabei schrie ich meine Lust in seine Hand hinein, die er jedoch schnell durch seine Lippen austauschte. Eine Minute später lagen wir keuchen nebeneinander Arm in Arm. Regen prasselte draußen gegen die Scheiben und ließ mich in einen sanften Schlummer fallen.

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