Staffel 2 Kapitel 4

199 10 2
                                    

Nachdem das letzte Kapitel ziemlich brisant war, musste ich einfach gleich drauf noch eins schreiben. (Das dritte in Folge somit) Ich hoffe, ihr seid nicht verschreckt durch die letzten Ereignisse. Lasst uns also fortfahren :D


Die Tage vergingen wie auf einer scheiss Uhr. Ich machte mir Vorwürfe und mied so ziemlich jeden. Klar, Johnny hatte mich zuerst betrogen und der Gruppensex fand statt, als wir uns bereits getrennt hatten. Dennoch hatte ich nie so tief sinken wollen. Ich fühlte mich mies deswegen und mit jedem Mal, das mein Handy aufleuchtete, hatte ich die Hoffnung, es wäre Johnny. Aber warum eigentlich? Er hatte mich nicht verdient. Immerhin hätte er lieber Amber an meiner Stelle gehabt. Deswegen sah ich so gut wie gar nicht mehr in den Briefkasten. Ich hatte Angst, Scheidungspapiere zu finden. Nach etwas über einer Woche bekam ich einen Anruf vom Produzenten der Netflix Serie. Er teilte mir mit, dass die Dreharbeiten früher als gedacht stattfinden würden. Noch vor Johnny's Geburtstag. Besser gesagt in zwei Wochen. Ich traute mich nicht, zu fragen, ob Johnny noch Teil der Serie war, weswegen ich fragte, ob alles nach Plan verlaufen würde. Die Antwort war ein klares Ja. Aus irgendeinem Grund machte sich Erleichterung in mir breit.Ich hatte Angst vor den Dreharbeiten, aber meine ganze Truppe würde mitkommen. Ganz gleich, was zwischen uns vor gefallen war, sie standen zu mir und würden mich bei allem unterstützten. Dennoch konnte ich ihnen kaum in die Augen sehen.„Komm aus deiner Opferrolle wieder raus!", ermahnte ich mich selbst, während ich kochte. Im nächsten Moment bekam ich einen Anruf von Gina. Ich drückte die Videofunktion weg. Wieso wollte sie immer ein Videotelefonat?„Hey Gina...", murmelte ich mit kratziger Stimme ins Handy. Sie wusste bestimmt bereits, was los war, weswegen ich mir keine Mühe machte, mich zu verstellen. „Du willst mich gerade nicht sehen, glaub mir."„Ach Lu...", hörte ich sie betrübt sagen.„Johnny bleibt bei der Rolle?", fragte ich mit einem Kloß im Hals.„Ich musste ihn zwingen", sagte sie ehrlich. „Deswegen rufe ich dich auch an. Wie siehts bei dir aus? Willst du noch mitspielen?"„Aye.", antwortete ich. „Gina?"Ich musste die Frage nicht aussprechen. Sie verstand auch so. „Er ist eine wandelnde Leiche. Aber ich schätze dir geht es nicht anders", sagte sie. „Er hat jedoch keinen Tropfen angerührt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das wollte, aber hat er nicht." Was interessierte es mich eigentlich? Es sollte mich nicht kümmern und doch zerfraß mich die Sorge um ihn.„Er hat mir nichts gesagt", hörte ich Gina's Stimme wieder, als ich nichts sagte. „Aber falls du mit jemanden sprechen willst, ich hab ein offenes Ohr für dich."„Danke, Gina", antwortete ich. „Aber ich hab meine Familie. Ich denke nicht, dass es in dieser Sache noch eine Lösung gibt."Gina bemühte sich, es zu verstecken. Dennoch hörte ich, wie sie seufzte. „Du weißt ja, du kannst mich immer anrufen. Wir hören uns dann..."Ich hatte den Reis anbrennen lassen. Mein Herz schmerzte so. Immer wieder schlug ich mir leicht gegen die Brust. Es fehlte ja nur noch, dass Johnny wieder mit Amber zusammenkam.Die letzten Tage vergingen wie im Flug. Viel zu schnell. Schließlich war der Tag gekommen. Meine Freunde und ich packten unsere Koffer und bevor es zum Flughafen ging, verabschiedeten wir uns vom Dorf. Wir reisten zwar erster Klasse, aber es war dennoch ein gewaltiger Unterschied zu einem Privatjet. Die erste gute Nachricht seit langem war, dass wir nicht nur in dem Schloss drehen würden, sondern auch schlafen durften. Es war in der Realität noch einmal um einiges größer als auf den Bildern, die ich gesehen hatte.Wir waren die ersten Schauspieler, so wie es aussah. Malice teilte sich mit mir ein Zimmer, Connor eines mit einem aus der Crew und Flynn und Jamie bekamen gemeinsam eines. Im Speisesaal des Westflügels gab es ein Buffet. Das Schloss war nicht nur gigantisch, sondern auch düster und unheilvoll. Es war wunderschön und passte perfekt zu Addams Family. Es befand sich noch dazu neben einem Sumpf und sah der originalen Villa ziemlich ähnlich.Ich kam gerade von meiner Besichtigungstour und wollte wieder aufs Zimmer, da stieß ich um die Ecke mit jemanden zusammen. Sofort erkannte ich den Geruch und alles in mir fing sich an zu verkrampfen.„Lu...", hörte ich seine vertraute Stimme.Ohne ein Wort zu sagen, geschweige denn ihn anzusehen, ging ich an ihm vorbei. So schnell wie meine Beine mich tragen konnten. Ich hörte noch, wie er mir nachrief: „Lu, warte bitte!"Aber ich ging weiter, ohne auch nur einmal kurz zurückzusehen. Ich spürte bereits, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Kaum war ich im Zimmer, ließ ich mich auf den Boden gegen die Tür sinken. Im Moment war ich mehr als nur froh, dass Malice gerade nicht anwesend war. Einfach alles schien aus dem Ruder zu laufen.„Du kannst das.", sagte ich zu mir selbst und das mehrmals. Meine Hände zitterten und am liebsten hätte ich eine Tablette genommen. Aber ich musste es so schaffen. Ich musste einfach.

Hollywood LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt