Staffel 2 Kapitel 9

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„Wow, wie viel Sachen hast du denn bitte?", rief ich lachend. „Ich dachte, du hast alles verkauft?"Johnny wies die Arbeiter immer noch an, wo was hinkommen sollte. Das Schloss war groß genug. An Platz mangelte es nicht. Es war wirklich ein wunderschönes Gebäude, umgeben von einem dichten Wald. Die Mauern überwuchert mit rotem Efeu. Im Garten standen eine große alte Eiche und eine riesige Kiefer, dessen dicke Äste man mit Säulen stützen musste.Wir hatten nun rund 200 Räume. Einen davon hatten wir in ein Atelier verwandelt, da sowohl Johnny als auch ich Kunst liebten und bei Gott, er hatte wirklich viele Talente. Just in jenem Moment trugen einige Arbeiter Leinwände, Farben und vieles mehr in das Atelier. Neben der massiven Eingangstür an der Außenmauer prangte ein eisernes Schild, welches das Jahr 1567 datierte. Viele Restaurationen hatten wir bereits erledigt, allerdings fehlte dort und da noch ein kleiner Feinschliff.Johnnys Wangen wurden leicht rot. „Nun ja...", murmelte er. „Das meiste davon. Aber ich konnte mich von einigen Dingen einfach nicht trennen."Ich kicherte. „Verstehe ich nur zu gut." Mir stand es nicht zu, dass ich etwas dagegen sagte, denn ein Turmzimmer (wir hatten drei Türme) hatte ich am Tag zuvor noch gefüllt mit hunderten Plüschtieren, Kissen und mehr. Es war fortan mein Leseturm.„Ich kümmere mich wieder um die Bibliothek", sagte ich, gab Johnny einen Kuss auf die Wange und verschwand einige Zimmer weiter. Die Bibliothek verlief über zwei Etagen mit einer wunderschönen Galerie. Viele Bücher waren noch erhalten geblieben und kamen gerade von ihrer Restauration zurück. Ich sortierte die Bücher nach alt und neu, nach Genre und nach Alphabet. Es kostete mich, wie ihr euch bestimmt denken könnt, eine ganze Menge Zeit. Aber ich tat es mit Leidenschaft. Immerhin wäre ich eine schlechte Autorin gewesen, wenn ich Bücher nicht lieben würde. Der Geruch von Bücherleim und Druckerschwärze, von frischem sowie von altem Papier. Herrlich. Einfach herrlich."Ma'am?", ertönte die Stimme von Niles hinter mir. Er war unser Butler, ein Mann mittleren Alters mit braunem Haar und dunklen Augen. Man würde heutzutage wohl fancy dazu sagen. Allerdings war man bei einem alten Gemäuer mit so viel Fläche auf Personal angewiesen. Zugegeben fand ich es doch ganz schön Mal zu leben wie die dunkle Königin."Mrs. Doubtfire fragt, was die Herrschaften für den Empfang wünschen", erklärte er sich gleich, nachdem ich mich umgedreht hatte.Meine Freunde hatten eine Einweihungsparty gefordert, obgleich ich mir unsicher war, dass Johnny und die Jungs sich vertragen würden. Da ich meinen Freunden allerdings nichts ausschlagen konnte, hatte ich kurzerhand eingewilligt.Mrs. Doubtfire war die Köchin des Schlosses und man konnte nicht glauben, wie herrlich diese Frau kochte. Es gab nichts, dass sie nicht herzhaft zubereiten konnte. Und ihr Schokoladenmousse erst..."Etwas klassisch Irisches und als Nachspeise ihr berühmtes Mousse au Chocolat mit tropischen Obst. Die Zutaten sollten alle da sein.", antwortete ich mit einem Lächeln."Sehr wohl, Mylady.", sagte Niles und deutete eine Verbeugung an. "Die Zimmer sind gerichtet. Ich werde Mrs. Doubtfire Ihre Wünsche mitteilen."Wie ein Geist kam er und wie ein Geist verließ er den Raum wieder. Still und flink. Er kam von einer britischen Butleragentur, oder wie man das nannte. Zumindest waren sie alle penibel geschult worden. Britannien hatte auch Vorteile. Dennoch wollte ich mein Schloss in Irland haben. Gerade als ich gedacht hatte, wir fänden kein passendes mehr, kam Johnny mit diesem hier. Ich hatte es von Anfang an geliebt, war mir allerdings zuerst unsicher wegen den Renovierungen gewesen, weswegen ich es nicht gekauft hatte. Jetzt war ich Johnny mehr als nur dankbar, dass er es an meiner Stelle getan hatte. Dort und wann kannte er mich eben fast besser als ich mich selbst. 

Am Abend war es dann soweit. Meine besten Freunde kamen zu Besuch. Das Schloss lag zwar nicht auf der anderen Seite von Irland, dennoch viel zu weit weg von meinen Freunden, meiner Familie. Deswegen hatte ich auch Rosemary und einige aus dem Dorf eingeladen. An Platz mangelte es ja nun nicht mehr, so sehr ich mein kleines Cottage auch liebte. 
Im Speisesaal wurde bereits gedeckt. Das große Kaminzimmer im Westflügel war bereits schön warm und Getränke standen bereit. Just in dem Moment betätigte jemand den eisernen Wolfskopf an der Eingangstür. Niles eilte in die Halle, um unsere Gäste zu empfangen. 

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