Staffel 2 Kapitel 7

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Als erstes möchte ich mich entschuldigen, dass ihr so lange warten musstet. Leider bekam ich vor kurzem die Diagnose, dass mein geliebter Hund, welcher mich zu dem Charakter Scar inspiriert hat, an Blutkrebs leidet. Er wurde am Freitag drei Jahre alt. Bestimmt werdet ihr verstehen, dass er nun Priorität hat. Er soll seine letzte Zeit, ganz gleich wie viel ihm bleibt, glücklich im Kreis seiner Familie verbringen. Deswegen sieht es mir bitte nach, wenn meine Kapitel etwas länger brauchen, oder es dort und da etwas holprig geschrieben ist. Ich hoffe, ihr lest dennoch gespannt weiter. Mir war es wichtig, dieses Kapitel zu Samhain heute noch zu veröffentlichen. Denkt an eure Geliebten und genießt diese Zeit! Alles Liebe <3

"Ich wusste gar nicht, dass du mit Dior gedreht hast", sagte ich und ließ mir von den Visagisten die Perücke aufsetzen. Johnny saß in dem Stuhl neben mir, lehnte auf der rechten Armlehne und fuhr sich über den Bart.
"Zuerst wollte ich nicht, aber Gina bestand auf ein Treffen und nach dem Treffen entschied ich mich doch noch dafür", erklärte er. Ich lächelte ihn warmherzig an.
"Bin froh, dass du es angenommen hast", meinte ich ehrlich. "Schön, dass es noch mehr Menschen gibt, die dir glauben und dir Arbeit anbieten."
"Die Filmindustrie denkt, sie hätte die Macht", raunte er, während er nachdenklich in den Spiegel sah. "Aber sie wissen gar nichts. Die Macht besitzen die unzähligen, jubelden Menschen, die ins Kino gehen, um sich die Filme anzusehen. Ohne sie ist die Filmindustrie arbeitslos."
"Da hast du voll und ganz Recht", stimmte ich zu. "Nur dass es leider noch zu viele ignorante Idioten gibt, die dir nicht glauben. Und von denen gibt es genügend, die dich nicht als Grindelwald oder Jack sehen wollen."
Johnny drehte den Kopf zu mir und sah mich beinahe betrübt an. "Ich bin jedoch weder Grindelwald noch Jack."
Ich schluckte. "Das habe ich ja nicht gemeint... Aber es ist ein Teil von dir. Jede Rolle ist ein Teil von dir. So ist es mit mir und meinen Büchern."
"Seid ihr soweit?", ertönte Tims Stimme. Wir rafften uns auf und machten uns an die Arbeit. Der Tag verlief wie im Flug. Am späten Abend saßen wir im Bett vor dem Kamin.
"Du magst doch Country Blues so gerne", sagte ich aus dem Nichts, während meine Finger Kreise über seine Brust zogen. "Ich wollte schon immer Mal Linedance machen. Und ich wünschte man könnte in der Zeit reisen. Der wilde Westen war bestimmt hart, aber auf jeden Fall interessant."
"Deine Gedankengänge sind wirklich spannend", lachte er leise. "Aber ich muss dir in beidem zustimmen. Vielleicht kann ich dir die zwei Wünsche erfüllen..."
Ich hob den Kopf und sah ihn neugierig an. "Wie?", fragte ich, woraufhin er jedoch meinen Kopf wieder sanft auf seine Brust drückte.
"Abwarten und Tee trinken", raunte er amüsiert. In mir hingegen, stieg die Neugierde nur noch um ein vielfaches an. Brummend zappelte ich eine Weile, bis ich schmollend nachgab.
"Johnny, ich weiß, dass du dir nie deine Filme ansiehst...", sagte ich, nur unterbrach er mich sofort.
"Ich werde mit dir die Serie ansehen, wenn sie zu Halloween rauskommt", raunte er und zog mich in einen innigen Kuss, den ich sofort verliebt erwiderte.
"Danke, Darling...", hauchte ich an seinen Lippen. "Aber es heißt Samhain, du Amerikaner", fügte ich neckend hinzu. Er kicherte leise, während seine Finger über meine Haare strichen.
"Erzählst du mir, was man normalerweise an Samhain macht?", bat er.
"Aber das steht doch im Skript.", meinte ich. Meine Augenbraue zuckte kurz belustigt. Mir war wichtig gewesen, dass wir es in die Serie einbauten und da die Premiere zu Halloween, also Samhain sein würde, kam es geradezu recht.
"Sag mir was DU zu Samhain machst", entgegnete er mit einem verführerischen Grinsen. Wie hätte ich da widerstehen können?
"Also gut", kicherte ich. "An Samhain ist der Schleier zwischen den Welten so dünn, dass unsere Ahnen uns besuchen. Wenn man zu Abend isst, deckt man für die Verstorbenen mit und in der Nacht entzündet man ein großes Feuer, um den Geistern den Weg nach Hause zu zeigen. Wir Hexen tanzen um das Feuer herum, singen und gedenken die Toten mit Ritualen. Wir kommunizieren mit ihnen und anderen Wesen."
"Darf ich dabei sein?", fragte er mit einem unschuldigen und hoffnungsvollen Schimmern in den Augen, was mich amüsierte.
"Natürlich", antwortete ich und strich liebevoll über seine Wange. "Du bist mein Ehemann. Es gibt nicht nur mich und die älteren Damen im Dorf. Auch manche Männer sind Hexer. Aber sei gewarnt. Wir tanzen nackt um das Feuer."
Er sah mich überrumpelt an. Damit hatte er sichtlich nicht gerechnet. Sein Gesichtsausdruck brachte mich zum Lachen, aber er war alles andere als belustigt.
"Du schämst dich immer für dich selbst, tanzt aber nackt um ein Feuer? Vor allen anderen?", fragte er. War das etwa Eifersucht, welche aus ihm sprach?
"Nun ja... ", sagte ich und biss mir auf die Lippe. "Wir sind doch alle irgendwie eine große Familie."
"Mhm... Eine Familie, mit der man Orgien veranstaltet.", brummte er leise in seinen Bart und wandte dabei seinen Blick ab. Ich musterte ihn teils entgeistert und teils irritiert.
"Johnny... Samhain ist mir sehr wichtig. Es ist das wichtigste Fest im Jahr. Auch wenn ich den Herbst nicht mag, so liebe ich dieses Fest.", sagte ich verletzt.
"Ich sage ja nicht, dass du nicht teilnehmen sollst...", murmelte er. Schmollte er? "Aber es wird bestimmt auch kalt sein. Was, wenn du dich erkältest, während ihr da...nackt um ein Feuer tanzt..."
"Ich... Johnny...", brabbelte ich. Was sollte man darauf schon antworten?
"Lass uns schlafen, ja?", raunte er und schaltete das Licht aus. Nur widerwillig kuschelte ich mich näher an ihn ran und versuchte zu schlafen. Nie hätte ich damit gerechnet, dass Johnny eifersüchtig werden könnte.
"Man soll seinen Partner nie wütend oder traurig einschlafen lassen", schmollte ich nach einigen Minuten. Er strich mir über den Rücken und küsste meinen Scheitel.
"Du hast mich nur überrumpelt. Das ist alles", raunte er. "Ich liebe dich, Baby."
"Ich dich auch, Johnny", flüsterte ich in die Dunkelheit. Doch die Gefühle blieben unausgesprochen. Was konnte ich unternehmen, um ihm wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern?

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