Dark Rose Band 3 ~ Für immer ~

Teil 25

Lässig lenke ich den Spyder in die Straße vom Rose, etliche Reporter warten am Eingang um Fotos für die Boulevardpresse zu schießen.

"Diese Aasgeier", stöhne ich und fahre im Schritttempo in die Tiefgarage, damit ich nicht auf einmal einen auf der Motorhaube liegen habe, sie erkennen uns auf den ersten Blick und schon bricht das Chaos los.

"Das sind sie! Schnell! Linda! Florentin! Wo ist das Baby?!", das Geschrei wird lauter und ich habe Mühe, ihnen auszuweichen. Flo versteift sich auf dem Beifahrersitz und schirmt mich mit dem Oberkörper ab, die Reporter bleiben draußen, ich parke in der letzten freien Lücke und atme tief durch. Nijaz stellt sich dicht an die Stoßstange, gemeinsam steigen wir in den Lift, oben angekommen, empfängt uns, munteres Geplauder und Gelächter. Eva und Lynn rotieren mit ihren Klemmbrettern in der Hand, Erleichterung breitet sich auf ihren Gesichtern aus, als sie uns entdecken.

"Gut das du da bist, die Gäste sind fast vollzählig, bis auf ein paar Ehepaare und den Oberbürgermeister. Die Bodypainter sind fast fertig und warten auf deine Abnahme. Deine Mutter und Sara sind im Büro, Steffi und Toni findest du in der Bar."

"Danke Eva, gib mir bitte mein In-Ear, damit ich im Notfall Tom oder Andy Bescheid sagen kann."

"Warum? Du hast mich oder Nijaz?!", fragt Flo bissig.

"Ich will, das du unsere Tochter nicht aus den Augen lässt", sage ich in einem Ton, der keinen Platz für Diskussionen bietet.

"Kann ich dich kurz allein sprechen", zischt Flo mich an.

"Jetzt nicht, ich muss zum Showteam", ich lasse meinen Mann stehen, verschwinde in die Bar und steure den Showraum an. Die Tür steht einen Spalt offen und lautes Gelächter dringt nach draußen. Vorsichtig drücke ich sie ganz auf, fünf Stripper und Stripperinnen sind mit bunter Bodypaintingfarbe eingesprüht, die anfängt zu leuchten, wenn in der Bar das Licht abgedunkelt ist. Gerade sind sie damit beschäftigt die weißen Phantom der Oper Masken im Gesicht richtig zu befestigen, was nicht auf Anhieb klappt.

"Hey Chefin", ruft Lukas, der mich sofort bemerkt. "Eure liegen bei Luisa. Wo steckt deine beste Freundin, die wollte vor einer Stunde hier sein?!"

"Ich schau mal oben nach ihr."

"Linda", ruft er mir nach, ich werfe einen Blick über die Schulter in sein amüsiertes Gesicht. "Du siehst echt scharf aus und ich freu mich auf die Showeinlage mit dir", zwinkert er mir zu. Oh mein Gott, hoffentlich rastet Flo nicht aus! Mit einem dreckigen Grinsen gehe ich zum Aufzug und stehe Mustafa gegenüber.

"Zweiter Stock bitte", er geht zur Seite und lässt mir den Vortritt.
"Deine Tochter fühlt sich oben pudelwohl, Flo ist jetzt da und wenn die Feier beginnt, lösen ihn Samira und Ella ab."

"Danke für die Begleitung, aber zu meiner besten Freundin gehe ich allein", er lächelt mich an und fährt wieder nach unten. Ich klopfe bei Aleks und ein leises, herein, ertönt. Skeptisch öffne ich die Tür und finde sie tränenüberströmt auf ihrem Bett.

"Oh Süße, was ist passiert?", ich setze mich auf die Bettkante und reiche ihr die Box mit den Kosmetiktüchern. Schniefend zieht sie vier Stück raus und putzt sich die Nase mit einem lauten Tröten.

"Dein Schwager, dieses elende schwanzgesteuerte Arschloch, dieser miese Verräter, ach, warum sieht er nicht aus wie Gollum?!", jammert sie und schnäuzt sich erneut die Nase, wenigstens ist sie angezogen. Ihr bleiben nur noch fünfundvierzig Minuten, um sich vorzeigbar herzurichten.

"War er hier? Deine Aussagen sind nicht sehr vielversprechen."

"Er ist hier, und wie, aber vor allem mit wem!", sie wischt sich die verschmierte Mascara unter den Augen weg, setzt sich in den Schneidersitz und ich habe den perfekten Ausblick auf ihre Mitte, weil der String so gut wie nichts verdeckt.