Dark Rose Band 3 ~ Für immer ~

Teil 26

Die Tür vom Showraum ist offen, ich werfe einen letzten Blick über die Schulter und sehe, wie Flo um die Ecke verschwindet. Champagnerkorken knallen und Lady Diamond steht mit erhobener Flasche in der Mitte vom Raum, sie trägt heute eine Perücke mit leuchtend, roten, langen Haaren, die perfekt toupiert sind.

"Ladys, Gentleman, oh, die Chefin, ihr wart grandios", schwärmt sie und beginnt alle Gläser mit roséfarbenen Champagner zu füllen.

"Prost meine Lieben", rufe ich, Aleks wirft mir einen fragenden Blick zu und ich grinse sie an. Nachdem alle getrunken haben, setzt heiteres Gerede ein, für mich heißt es jetzt, die Ansprache an die Gäste zu richten. Aber vorher muss ich mir noch ein bisschen Mut antrinken.

"Was wollte Flo?", ich setze mich mit meiner besten Freundin auf eine der Bänke neben der Tür.

"Mir sagen das ich keine Spielchen veranstalten soll", wir lachen beide, trinken unseren Champagner aus und schütteln gleichzeitig den Kopf.

"Witzig dein Mann. Wir haben gleich noch eine Überraschung für dich, aber erst musst du die Rede halten."

"Ich habe noch kein Geburtstag, bisschen früh für Geschenke, oder?!"

"Halt deine Ansprache und dann wirst du es schon sehen", sagt sie geheimnisvoll, steht auf und begleitet mich mit den anderen zurück in die Bar. Stefan reicht mir das Mikrofon und meine Mutter zwinkert mir zu. Nijaz, Toni und Max verteilen sich um das Podest, auf das jetzt ein Scheinwerfer gerichtet, scheint. Ich hole tief Luft, schaue mich in der Bar um, die wirklich aus allen Nähten platzt.

"Viel Glück", dringen die Stimmen von Andy und Tom in mein Ohr, die vor der Barschiebetür stehen und mir zuwinken.

"Guten Abend liebe Gäste. Nach dem Tod meines Vaters stand für mich fest, ich werde das Dark Rose für ihn weiterführen", beginne ich und erzähle kurz den Erfolgsweg, der bis heute andauert. "Ich Danke vor allem meinen Mitarbeitern, meiner Familie und meinem Mann, dass er mich immer unterstützt und ich so den Job der Edelpuffmutter weiter leben darf", ich sehe Flo tief in die Augen und er schenkt mir ein vorsichtiges Lächeln. Applaus erklingt und er schiebt sich durch die Menschenmassen, hilft mir runter und drückt mich an seinen harten Körper.

"Warum ziehst du die Smokingjacke nicht aus? Hier ist eine unerträgliche Hitze drin", sage ich ihm ins Ohr, weil die Musik wieder lauter ist.

"Ich trage ein Waffenholster und wäre dir sehr dankbar, wenn du ab jetzt bei mir bleibst", sagt er angespannt und umfasst meine Hüfte fester. Etwas an seiner Stimmlage lässt mich aufhorchen.

"Flo, was ist hier los? Wieso stehen Tom und Andy hier drin und nicht draußen?"

"Die Tür am Haupteingang ist verschlossen, weil ich vorhin eine merkwürdige Nachricht erhalten habe, aus diesem Grund kommt keiner mehr rein oder raus, außer er sagt Bescheid."

"Was?!"
"Komm mit", er greift nach meiner Hand und führt mich aus der Bar. Andy und Tom treten zur Seite und Flo zieht sein Handy raus, entsperrt es und reicht es mir.

Unbekannt: pass gut auf deine Familie auf!

"Hast du Steffi gesehen?"

"Ja an der Bar mit Toni, warum?!"

"Erklär ich dir gleich", wir gehen zurück und ich finde die zwei sofort mit einem Bier an der Hand.

"Wir müssen etwas besprechen, kommt ihr mit ins Büro?!" Die zwei folgen uns ohne weitere Fragen, meine Tür ist verschlossen, ich klopfe und Ella fragt, wer da ist. Sara liegt in ihrer Babyschale und schläft.

"Steffi, wir haben ein Problem", ich ziehe das Handy aus der Clutch, öffne die Nachrichten und halte ihr das Telefon unter die Nase. Flo wirft einen Blick über ihre Schulter und sieht mich mit großen, verwunderten Augen an.