Dark Rose Band 3 ~ Für immer ~

Teil 29

Ich werde vor Flo wach, der auf dem Bauch zu mir gedreht tief und fest schläft. Vorsichtig schiebe ich seine Hand von meiner, schwinge die Beine aus dem Bett und schlüpfe in den roten Seidenmorgenmantel. Das Meer schimmert azurblau und die Sonne scheint schon sehr hoch am Himmel, mein Handy habe ich gestern Abend in der Handtasche vergessen und so schleiche ich auf Zehenspitzen aus dem Schlafzimmer. Sie steht unten an der Treppe und ich suche es wie immer erstmal.

"Guten Morgen Frau Milicaj, was möchten Sie gerne frühstücken?", fragt eine freundliche Stimme aus der Küche. Erschrocken fahre ich zusammen und lasse vor Schreck alles fallen. Der ganze Inhalt verteilt sich zu meinen Füßen.

"Oh Verzeihung ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich helfe Ihnen", die Haushälterin eilt mir zu Hilfe und schnell haben wir das Chaos verstaut, so habe ich wenigstens mein Handy direkt in der Hand.

"Olga richtig? Sie haben mich in der Tat erschreckt, sie sind verdammt leise", sage ich und strecke ihr die Hand zur Begrüßung hin. "Nennen Sie mich bitte Linda, und es würde mich freuen wenn wir du sagen."

"Freut mich sehr Linda, aber Herr Milicaj besteht auf Diskretion", sagt sie leicht eingeschüchtert.

"Mach dir keine Gedanken wegen meinem Mann, ich regel das schon. Ich würde gerne auf der Terrasse frühstücken, etwas Obst, Kaffee und ein Croissant mit Nutella reichen mir."

"Kommt sofort, setz dich in die Sonne, es ist herrlich draußen."

Ich schiebe die schwere Tür auf, die Terrassenmöbel bestehen nun aus einem großen Loungesofa, einem massiven Holztisch mit acht Stühlen und einem weißen Tagesbett mit dem passenden Himmel und Vorhängen an den Seiten, die sich schließen lassen. Mit einem zufriedenen Seufzen setze ich mich auf das Sofa und schaue auf das Handy, es ist gleich halb elf. Ob mit Sara alles in Ordnung ist, ich rufe Edita an, die mir überglücklich berichtet, dass die Kleine ein wahrer Sonnenschein ist. Es fehlt ihr an nichts und sie bringt unsere Tochter morgen pünktlich zurück. Ich ziehe die nackten Beine unter den Po und rufe als nächstes Aleks an. Sie ist um einiges besser gelaunt und erzählt mir, dass sie für den Rest der Woche ausgebucht ist. Olga serviert mir das Frühstück auf einem weißen Tablett.

"Hast du sonst noch einen Wunsch? Ich habe euer Gepäck im Ankleidezimmer in die Schränke verteilt und würde mich jetzt um den Haushalt kümmern."

"Vielen Dank. Wie bist du dort reingekommen, das ist doch nur durch das Schlafzimmer möglich, oder?!"

"Durch das Kinderzimmer ist es auch zugänglich. Wenn du etwas brauchst, ruf mich einfach."
Ich nicke, genieße meinen Kaffee in der Sonne, das Meer bricht in tosenden Wellen an den Strand und seit langem fühle ich mich richtig entspannt. Das Croissant ist sehr fluffig und zusammen mit den Erdbeeren, Himbeeren, Mangostücken und der Honigmelone, zum Dahinschmelzen. Genüsslich lecke ich die Fingerspitzen ab und lehne mich zurück, schließe die Augen und hören dem Wellenrauschen zu.

"Hallo schöne Frau", holt Flo mich aus den Träumen. Nur in Boxershorts lässt er sich neben mir nieder und steckt sich eine Erdbeere in den Mund.

"Guten Morgen, meinst du nicht, dass du dir was überziehen solltest?!", frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Warum? Olga kennt mich so", er schiebt sich noch ein Stück Melone in den Mund und sie serviert ihm seinen Kaffee.

"Danke. Sie können oben aufräumen, wenn ich mit Linda das Haus verlassen habe. Wir essen in der Stadt, bereiten Sie nur etwas Fingerfood zum Abendessen vor. Wenn Sie alles erledigt haben, gehört der Rest des Tages Ihnen." Ich sehe Flo mit offenem Mund an.

"Natürlich, Herr Milicaj", Olga nickt und verschwindet nach drinnen.

"Sag mal, wie redest du denn mit ihr?! Sie ist zwar Angestellte, aber auch Teil dieser Familie, sie wäscht unsere Wäsche, kümmert sich um den Haushalt und steht uns helfend zur Seite. Da behandelt man sich einfach netter oder sprichst du deine rechte Hand auch mit Sie an?!" Flo hält in der Bewegung, sich eine Himbeere in den Mund zu stecken inne und sieht mich mit großen Augen an.